Tauer
Tauer, niedersorbisch Turjej , ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im Südosten des Landes Brandenburg. Sie ist Teil des Amtes Peitz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 54′ N, 14° 27′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Peitz | |
Höhe: | 61 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,22 km2 | |
Einwohner: | 703 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03185 | |
Vorwahl: | 035601 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 384 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schulstraße 6 03185 Peitz | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Karin Kallauke | |
Lage der Gemeinde Tauer im Landkreis Spree-Neiße | ||
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Geografie
Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden am Übergang zum Vorspreewald. Auf dem Gebiet der Gemeinde liegt der aus einer eiszeitlichen Senke entstandene Großsee inmitten eines Landschaftsschutzgebietes und mit zahlreichen Wäldern.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Tauer gehören der Ortsteil Schönhöhe (niedersorbisch Šejnejda) und die Wohnplätze Försterei Großsee (Gólnikaŕnja pśi Maznikojskem Jazorje) und Teerofen (Mazniki).[2]
Geschichte
Der Fund eines Urnengräberfeldes aus der Bronzezeit im 19. Jahrhundert lässt auf eine sehr frühe Besiedlung des Ortes schließen. 1632 wurde die Gemeinde erstmals nachweislich als „Tawern“ erwähnt. Bereits 1652 wurde der Ort „Taurow“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom sorbischen *tur, „Auerochse“, ab.[3]
Der Ortsteil Schönhöhe bestand seit 1742 als Ackervorwerk. Im Rahmen der Siedlungspolitik Friedrichs II. wurde ab 1752 hier ein zweireihiges Straßendorf angelegt, in dem seinerzeit Familien überwiegend aus Sachsen angesiedelt wurden. Die Kolonie Teerofen (heute Wohnplatz Teerofen) am Großsee, die seit 1665 bestand, wurde durch Teer- und Pechgewinnung bekannt. 1852 wurde die Teerbrennerei eingestellt. Viele Ortsbewohner wanderten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Australien und Nordamerika aus.
Tauer lag in der kurfürstlich-brandenburgischen Herrschaft Cottbus und gehörte bis 1832 zum Amt Peitz und danach bis 1874 zum Amt Cottbus. Bereits seit 1816 lag der Ort im Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg. Bei der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde der Ort dem Kreis Guben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wiedervereinigung kam Tauer zum Land Brandenburg. Am 6. Dezember 1993 wurde die Gemeinde dem Landkreis Spree-Neiße zugeordnet, am gleichen Tag wurde Schönhöhe eingemeindet.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Tauer besteht aus acht Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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SV 1920 Tauer | 38,2 % | 3 |
Bürgergemeinschaft Tauer/Schönhöhe | 14,9 % | 1 |
Wir für Tauer | 14,6 % | 1 |
Grillverein GSG Tauer | 14,0 % | 1 |
Freiwillige Feuerwehr Tauer | 12,9 % | 1 |
FDP | % | 5,31 |
Bürgermeister
- 1998–2003: Monika Riese[8]
- 2003–2009: Dieter Sommer (FDP)[9]
- seit 2009: Karin Kallauke (Wir für Tauer)[10]
Kallauke wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 63,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Wappen und Flagge

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Uwe Reipert gestaltet und am 9. Mai 2012 genehmigt.
Blasonierung: „In Grün über goldenem Schildfuß, belegt mit einem liegenden grünen Eschenzweig, ein schreitender, widersehender goldener Auerochse.“[13]
Die Flagge ist Grün-Gelb-Grün (1:5:1) gestreift und im Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt.
Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Tauer stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
- Bauwerke
- Dorfkirche, erbaut 1790
- Feuerwehrhaus mit Uhrenturm, erbaut 1896
- Gutshaus Tauer, erbaut um 1910
- Heimatmuseum in einer ehemaligen Bäckerei
Wirtschaft und Infrastruktur
- Verkehr
Tauer liegt an der Landesstraße L 50 zwischen Peitz und Guben.
Der Haltepunkt Tauer lag an der eingleisigen Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder), auf der der Personenverkehr 1996 eingestellt wurde.
- Sport
SV 1920 Tauer (Fußball, Kegeln, Billard, Tischtennis, Volleyball)
Einzelnachweise
- Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Tauer. Serviceportal der Landesverwaltung Brandenburg, abgerufen am 29. Februar 2024.
- Ernst Eichler: Die slawischen Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band IV. Domowina-Verlag, Bautzen 2009, ISBN 978-3-7420-1716-1, S. 12.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 26–29
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Spree-Neiße (Memento vom 17. April 2018 im Internet Archive)
- Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Potsdam 2004, S. 33. Abgerufen am 29. Februar 2024.
- Personen. Märkischer Bote, 29. August 2009, abgerufen am 29. Februar 2024.
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Tauer am 26. Mai 2019. Wahlleiter des Landes Brandenburg, abgerufen am 29. Februar 2024.
- Wappen der Gemeinde Tauer. Kommunalverzeichnis Brandenburg, abgerufen am 1. November 2023.
Weblinks
- Gemeinde Tauer auf der Seite des Amtes Peitz