Tauben im Gras

Tauben im Gras ist der erste Roman aus Wolfgang Koeppens Trilogie des Scheiterns. Er erschien 1951. In 105 episodenhaften Sequenzen wird vom Leben von über dreißig Protagonisten in einer bayrischen Großstadt unter amerikanischer Besatzung, vermutlich München, während der Nachkriegszeit, geprägt von ihren gesellschaftlichen und sozialen Verhältnissen, erzählt. Bezüglich der Figurenkonstellation ist weder eine Hauptfigur noch ein einzelner Held auszumachen. Anfänglich vermeintlich nicht miteinander verwoben, erschließen sich im Verlauf der Lektüre die Zusammenhänge der einzelnen Erzählsequenzen und Handlungsstränge.[1] Tauben im Gras gilt als bedeutende deutsche Literatur. Marcel Reich-Ranicki nahm den Roman in seinen 20 Bände umfassenden Kanon deutschsprachiger Werke auf. 2023 entbrannte ein heftiger Diskurs bezüglich der rassistischen Sprache.

Figuren

Ein auffallendes Merkmal dieses Romans ist, dass es keinen dominierenden Protagonisten gibt. Stattdessen treten mehr als dreißig Figuren in der Geschichte auf (Deutsche und US-Amerikaner; Männer, Frauen und Kinder; Hochgebildete und „Pöbel“). Nur wenige von ihnen sind aber tief entwickelte Charaktere.

Die folgenden Figuren spielen für die Handlung wichtige Rollen:

  • Philipp, der frustrierte Schriftsteller, der sich nicht mehr ausdrücken kann. Er ist isoliert, wird als Außenseiter der Gesellschaft dargestellt und findet am Leben keine Freude mehr. Philipp kann sich nur schwer zum Handeln aufraffen, da er, ein moderner Hamlet, durch seinen Hang zur Grübelei daran gehindert wird. Philipp wird von vielen Kritikern als ein Selbstbildnis Koeppens betrachtet.
  • Emilia, Philipps Ehefrau, war vor dem Krieg eine reiche Erbin. Heute besitzt sie einige Häuser, die niemand erwerben will und die nur Kosten und Ärger verursachen. Daneben gehören ihr einige Antiquitäten, die sie nach und nach verkauft. Dieses Geld ist die einzige Einnahmequelle der beiden, Emilia übernimmt die Rolle der Ernährerin. Den größten Teil ihres mobilen Vermögens hat Emilia im Krieg und durch die Währungsreform verloren. Sie trinkt viel und gerät im Zustand der Alkoholisierung außer Kontrolle.
  • Odysseus Cotton ist ein dunkelhäutiger Amerikaner, wohl ein Soldat, der als Tourist die Stadt besichtigen will. Er ist das Gegenbild zu Philipp: Er handelt, er bewegt sich und ist aktiv, und die wichtigsten Ereignisse im Roman haben mit ihm zu tun. Odysseus verbringt die meiste Zeit mit
  • Josef, dem Gepäckträger vom Bahnhof. Josef ist der einzige stabile Charakter im Buch: Er macht sich zwar noch Gedanken über seine Vergangenheit als Mitläufer während der NS-Zeit, aber das scheint ihn, den eher schlichten Dienstmann, in seinem praktischen Leben nur wenig zu beeinträchtigen. Josef hat beide Weltkriege miterlebt, im Ersten Weltkrieg war er Soldat. Er erinnert sich an die Schlachten im Argonnerwald und am Chemin des Dames.[2] Im Verlauf der Romanhandlung wird er erschlagen. Ob Odysseus als Täter entlarvt wird, lässt der Erzähler offen.
  • Washington Price ist wie Odysseus dunkelhäutig, ein amerikanischer Soldat, der in der Stadt stationiert ist. Washington ist die Figur mit dem stärksten positiven Idealismus in der Erzählung: Er glaubt fest an die Verwirklichbarkeit seiner Träume von einer Welt ohne Rassendiskriminierung, in der „niemand unerwünscht“ ist.
  • Carla, Washingtons deutsche Geliebte und Tochter von Frau Behrend, wird, wie die meisten weiblichen Figuren in dem Roman, eher negativ beschrieben. Sie ist eine schwache Frau, die sich von Washington abhängig macht. Als sie Washingtons Kind abtreiben will, gelingt es Washington noch, die Abtreibung zu verhindern. Durch die bedingungslose Liebe von Seiten Washingtons kann Carla zunächst ihr Leben wieder in Ordnung bringen, bevor sie am Schluss zusammen mit Washington zum Opfer rassistischer Ausschreitungen wird. Zwölf Jahre zuvor hat sie mit 18 Jahren geheiratet; aus dieser Ehe ist der inzwischen elf Jahre alte Sohn Heinz hervorgegangen. Ihren bei der Schlacht von Stalingrad verschollenen Ehemann hat Carla für tot erklären lassen.
  • Frau Behrend ist Carlas Mutter. Sie ist auch nach dem Krieg der festen Überzeugung, dass die Zeit unter Hitler gut war, da „damals“ wenigstens „noch richtig Zug drin war!“. Sie verabscheut Washington, nimmt aber Geschenke, die er Carla und ihr macht, gerne an. Sie verdrängt das Geschehene und versucht nicht es konstruktiv aufzuarbeiten. Sie ist eine kalte und gefühlslose Frau, die an veralteten Werten und Ideologien versucht festzuhalten. Frau Behrend entwickelt sich im Laufe nicht weiter und lebt ein orientierungsloses Leben. Ihr Mann, ein Musikmeister, hat sie verlassen, dennoch erhält sie finanzielle Unterstützung von ihm.[3]
  • Kay, 21 Jahre alt, ist die jüngste der Lehrerinnen aus Massachusetts, die die Stadt bereisen. Sie wirkt „so unbefangen, so frisch, sie [ist] von einer Jugend, wie man sie hier kaum noch sieht“. In ihrer unbefangenen, spontanen Art schließt sie sich sowohl Philipp als auch Emilia an.[4]
  • Mr. Edwin ist ein philosophisch veranlagter Dichter, der in die Stadt reist, um eine Rede zu halten. Mit seiner Rede möchte Edwin den europäischen Geist auf die Höhe der Zeit bringen; für sein Publikum ist sein Vortrag aber nur ein gesellschaftliches Ereignis. Edwin erkennt im Verlauf seiner Rede verbittert, dass sein Einfluss auf das Publikum eher gering ist. Ein Pfarrer befürchtet nach der Vorstellung Edwins im Radio, der Dichter sei ein „falscher Prophet“.[5] Einige Kritiker glauben, dass das Vorbild für die Edwin-Figur T. S. Eliot sei. Auch gebe es Bezüge zu Thomas Mann und dessen Figur Gustav Aschenbach in der Novelle Der Tod in Venedig.[6] Wie Aschenbach erliegt der homosexuelle Dichter am Schluss dem Reiz schöner Knaben.

All diese Figuren sind mit Tauben im Gras vergleichbar: „Die Vögel sind zufällig hier, wir sind zufällig hier, und vielleicht waren auch die Nazis nur zufällig hier […] vielleicht ist die Welt ein grausamer und dummer Zufall Gottes, keiner weiß warum wir hier sind.“[7]

Inhalt

Am Tag nach einer Orgie in seinem Haus bereitet sich der Filmschauspieler Alexander auf die Dreharbeiten zum Film „Erzherzogliebe“ vor, der die Zuschauer die Leiden des Krieges vergessen lassen soll. Derweil wird seine Tochter Hillegonda von der Kinderfrau Emmi, die das Kind „von den Sünden der Eltern befreien“ will, in eine Kirche gebracht. Philipp, der zur Enttäuschung seiner Frau Emilia trotz des Auftrags von Alexander, ein Drehbuch zu schreiben, nicht schriftstellerisch tätig werden kann, hält sich eine Nacht in einem Hotel in der Fuchsstraße auf, wo sich auch sein Haus befindet. Die Kommerzienratserbin Emilia versorgt das Paar durch den Verkauf wertvoller Antiquitäten, die in dem verfallenden Haus, in dem sie lebt, übrig geblieben sind.

In derselben Straße befindet sich das Café Schön, der Treffpunkt US-amerikanischer schwarzer Soldaten wie Odysseus und Washington. Der Baseball-Spieler Washington hält eine treue Liebesbeziehung mit Carla. Carlas Mutter, Frau Behrend, missbilligt ihre Beziehung zu einem „Neger“.

Den Vortrag Edwins, des bekannten US-amerikanischen Schriftstellers, wollen Dr. Behude, der Psychiater Philipps und Emilias, Alexander, dessen Gattin Messalina, aber auch Lehrerinnen aus Boston hören, die sich auf einer Studienreise befinden. Philipp, der auf Empfehlung der geschäftstüchtigen Anne verschiedene Verdienstmöglichkeiten probiert, scheitert beim Verkauf von Patentklebern und übernimmt den Auftrag der Zeitung „Neues Blatt“, Edwin zu befragen, ob er vermute, dass im Laufe des Sommers der 3. Weltkrieg ausbrechen werde.

Heinz, der sich nicht recht entscheiden kann, ob er Washington wegen seines „Reichtums“ und seiner sportlichen Begabung bewundern oder ob er in ihm bloß (wie seine Umwelt) einen „Nigger“ sehen soll, begegnet Ezra. Dieser kommt ihm in Christophers Wagen entgegen. Ezra irritiert Heinz mit dem Eingeständnis seiner jüdischen Identität; er interessiert sich für den Erwerb des von Heinz gefundenen Straßenköters.

Das Baseballspiel mit Washington, das Christopher mit Ezra besucht, beobachten auch Heinz, seine Freunde sowie Odysseus und sein Dienstmann Josef. Um Carla vom gesellschaftlichen Druck zu entlasten, der sie zur Abtreibung des gemeinsamen Kindes drängt, macht sich Washington vom Erzähler nicht kommentierte Gedanken über einen Umzug nach Paris, den auch Carla gutheißt.

Philipp trifft beim Besuch des Hotels, in dem Edwin übernachtet, die Lehrerinnen aus Massachusetts. Die Frauen halten Philipp irrtümlich für einen Freund Edwins. Philipp kann das Missverständnis jedoch aufgrund seiner begrenzten englischen Sprachbeherrschung nicht aufklären. Voll Scham flieht er aus dem Hotel und trifft Messalina, die das Gespräch beobachtet hat. Philipp wird von ihr zu einer Party eingeladen, auf der praktischerweise auch Edwin erwartet wird. Philipp eilt daraufhin durch die Hintertür der Hotelküche zum Hof, wo auch Edwin später eintrifft, der vor Messalina (die er allerdings nicht erkannt hat) aus der Hotelhalle geflohen ist, weil er die Frau furchtbar findet. Die beiden Dichter kommen jedoch aus Scheu nicht ins Gespräch.

Richard Kirsch, ein mit Frau Behrend verwandter US-amerikanischer Einwanderer zweiter Generation und Luftwaffensoldat, staunt über den Stand des Wiederaufbaus der Stadt; das Ausmaß der Kriegsschäden ist offenbar kleiner, als es aufgrund von Medienberichten zu erwarten gewesen wäre. Als Richard in Frau Behrends Haus angekommen ist, wird er von der Tochter der Hausbesorgerin zur Lebensmittelhandlung geschickt. Bei dieser wartet Richard auf Frau Behrend. Die Lebensmittelhändlerin spricht in dem mit Waren gefüllten Laden von der Not in Deutschland, klagt darüber, dass mit den Besatzern auch „Neger“ nach Deutschland eingereist seien, und empört sich über Carlas Verhalten. Frau Behrend streitet sich währenddessen im Domcafé mit ihrer Tochter. Zu einem Gespräch zwischen Richard und Frau Behrend kommt es nicht, da er ein „Fräulein“ kennenlernt, mit dem er ins Bräuhaus geht, und er deshalb an einer Kontaktaufnahme mit Frau Behrend nicht mehr interessiert ist.

Kay trifft Emilia in einem Laden, wo Emilia Schmuck verkaufen wollte. Spontan verschenkt Emilia ihren Schmuck an Kay, die sie gerade erst kennengelernt hat. Am Schluss der Szene küssen sich die beiden Frauen, die sich Messalina in ihren Gedanken zuvor bereits als lesbisches Paar vorgestellt hat.

Während sich Hillegonda Fragen über Gott und die Sünden stellt, hört man vor der Kirchentür das Geräusch von Steinwürfen. Odysseus ist von Susanne, die die Nacht zuvor in Alexanders Haus verbracht hat und die von Messalina als „Dirne“ eingestuft wird, von Odysseus zunächst unbemerkt, bestohlen worden; er wird als nunmehr mittelloser Schwarzer von einer „Meute“ bedrängt, die ihn in einen „Krieg“ Weißer gegen Schwarze verwickelt sehen. Unter ungeklärten Umständen trifft ein Stein Josef am Kopf und verletzt ihn dadurch tödlich. Odysseus flieht mit Susanne und dem Geld, das er Josef zuvor für seine Dienste gegeben und wieder an sich genommen hat.

Zum Vortrag Edwins erscheint Philipp verspätet mit Kay, die sich von der Reisegruppe aus Massachusetts zeitweilig abgesondert hat. Die beiden sehen Edwin am Podium, den ein Defekt der Sprechanlage aus dem Konzept gebracht hat. Vor seinem teilweise eingeschlafenen Publikum setzt er nach der Behebung der Tonstörung seine Rede über Literaturgeschichte fort. In seinen Auslassungen zu Gertrude Stein zitiert er „die Stein“ namentlich und versieht die hier zum Vergleich gewordene Wendung „(Wie) Tauben im Gras“ mit persönlichen Assoziationen.

Alkoholisierte Bräuhausgäste beginnen, in Richtung des „Negerclubs“, wo Jazzmusik gespielt wird, aus Empörung über Josefs Tod Steine zu werfen. Zu dem anwesenden Pöbel gehört auch Frau Behrend. Im Club halten sich inzwischen neben Odysseus Cotton auch Christopher und Washington Price auf. Nachdem Odysseus und Susanne geflohen sind, werden Washington und Carla als „Taximörder“[8] bezeichnet und mit Steinen beworfen. Auch Richard Kirsch, der die amerikanischen Werte verteidigen will, indem er den Schwarzen hilft, wird mit Steinen beworfen.

Während Emilia sich, über Philipps Abwesenheit frustriert, betrinkt, endet der Versuch eines „one night stands“ für Philipp und Kay enttäuschend. Philipp bekommt von Kay Emilias Schmuck geschenkt.[9] Die beiden hören vor dem Fenster die Hilferufe Edwins, der im „Revier von Oscar Wildes goldenen Nattern“ von Bene, Kare, Schorschi und Sepp, arbeitslosen Jugendlichen, die als Strichjungen arbeiten, mit Fäusten traktiert wird. Die Jugendlichen sehen in Edwin nur „einen alten Freier, einen alten Deppen, eine alte wohlhabende Tante“.[10]

Form und Stil, Ort und Zeit

Der Autor hatte eigentlich vor, den ganzen Roman ohne Punkte zu schreiben, um ihn noch mehr wie einen einzigen Gedanken erscheinen zu lassen. Doch dieses Stilmittel wurde ihm nicht gestattet. Dafür rang er dem Verlag eine Kompromiss-Interpunktion ab. Auch die Kompromiss-Fassung des Textes stellt ein Beispiel für den modernen Roman dar.

Die Lektüre fordert dem Leser einiges an Aufmerksamkeit ab, da in dem Text (typisch für die Montagetechnik) mit harten Schnitten gearbeitet wird, nach denen regelmäßig ein anderer Strang der Geschichte weitererzählt wird. Dem Ende einer Erzählsequenz folgt meistens eine Leerzeile. Außerdem erleichtert zumeist die schnelle Erwähnung von Signalwörtern, vor allem in Gestalt der handelnden Personen, aber auch von Gegenständen (zum Beispiel der „grünen Ampel“ an einer Kreuzung) die Orientierung. Zeitungsmeldungen, die in die Erzählsequenzen hineinmontiert sind, werden in der Erstausgabe des Romans sowie in den Taschenbuchausgaben seit 2007 durchweg in Kapitälchen gedruckt. Der Kursivdruck dieser Textstellen in den dazwischenliegenden Ausgaben des Romans gilt als nicht authentisch.[11]

Der Rezensent des Spiegels beschrieb: „Das Buch ist in einem gehetzten, zufällige Gedankenfetzen aneinanderreihenden Stil geschrieben. Die Darstellung erscheint nicht anders als ein Erbrechen, als ein stoßweises Vonsichgeben des Bodensatzes nie ganz zu verarbeitender Erlebnisse.“[12]

Häufig wird als Romanort München angesehen. So bezeichnet Gustav Seibt den Roman als „kühnste[s] aller München-Bücher“.[13] Tatsächlich jedoch vermied es Koeppen absichtlich, einen Namen zu nennen oder die Stadt eindeutig zu beschreiben, um zu verdeutlichen, dass seine Geschichte in jeder Nachkriegsstadt mit dort stationierten Soldaten der US Army hätte stattfinden können. Gleichwohl hat er billigend in Kauf genommen, dass viele Leser z. B. bei dem Wort „Bräuhaus“ sofort an das Hofbräuhaus in München denken. Auch dass es in der Romanstadt ein Amerikahaus und eine Produktionsstätte für Kinofilme gibt, spricht stark für München.

In Rezensionen werden die Jahreszahlen 1951 und 1949 als erzählte Zeit angegeben. Für das Jahr 1951 sprechen viele eingebaute Zeitungsschlagzeilen, insbesondere die Meldung, dass am Vortag André Gide verstorben sei (was am 19. Februar 1951 geschehen ist), sowie die Tatsache, dass das Lied The Roving Kind erst 1951 veröffentlicht wurde. Einige Rezensenten verlegen die erzählte Zeit in das Jahr 1949, darunter auch die Herausgeber des Suhrkamp-Verlags.[14] Josef Quack sieht in dem Versuch einer exakten Datierung eine Überschätzung der Chronologie, die nicht der Zeitvorstellung des Romans entspreche.[15] Insbesondere passt eine Deutschlandreise von US-amerikanischen Lehrerinnen, die noch im Amt sind, nicht zur Zeitangabe „Februar“. Bernd W. Seiler präzisiert Quacks Aussage, indem er feststellt: „Koeppens Nachkriegsroman ‚Tauben im Gras‘, obwohl lediglich mit der Zeitangabe 'Frühjahr' ausgestattet, wird in den Rezensionen der 1950er Jahre aufgrund der in ihm zitierten Zeitungsschlagzeilen durchweg auf das Jahre 1951 bezogen, und dies so ausdrücklich, als habe Koeppen diese Jahreszahl selber angegeben. Mit zunehmendem Zeitabstand wirkt das dargestellte Milieu dann interessanterweise älter und wird in die Jahre 1950 oder 1949 vorverlegt, aber ein bestimmtes Jahr ist es noch immer. Es scheint, als werde zeitliche Unbestimmtheit bei öffentlich zu denkenden Handlungen gar nicht ausgehalten“.[16]

Koeppen selbst legt sich in dem Vorwort zur zweiten Auflage des Romans nicht auf eine genaue Zeitangabe fest: Der Roman spiele „kurz nach der Währungsreform […], als das deutsche Wirtschaftswunder im Westen aufging, als die ersten neuen Kinos, die ersten neuen Versicherungspaläste die Trümmer und die Behelfsläden überragten, zur hohen Zeit der Besatzungsmächte, als Korea und Persien die Welt ängstigten und die Wirtschaftswundersonne vielleicht gleich wieder im Osten blutig untergehen würde. Es war die Zeit, in der die neuen Reichen sich noch unsicher fühlten, in der die Schwarzmarktgewinner nach Anlagen suchten und die Sparer den Krieg bezahlten. Die neuen deutschen Geldscheine sahen wie gute Dollars aus, aber man traute doch mehr den Sachwerten, und viel Bedarf war nachzuholen, der Bauch war endlich zu füllen, der Kopf war von Hunger und Bombenknall noch etwas wirr, und alle Sinne suchten Lust, bevor vielleicht der dritte Weltkrieg kam. Diese Zeit, den Urgrund unseres Heute,“ habe Koeppen geschildert.[17]

Philosophische Grundlagen des Romans

Der Titel des Romans verweist zugleich auf dessen zentrale Aussage: Alles, was geschieht, geschieht zufällig, und die einzelnen Menschen bewegen sich durchs Leben wie „Tauben im Gras“, mit Bewegungsmustern, die für Außenstehende keinen tieferen Sinn erkennen lassen. So wirkt es beispielsweise auf einen Leser, der Homers Odyssee gelesen hat, hochgradig irritierend, dass eine „Odysseus“ heißende Figur sich von einer ausdrücklich mit Kirke verglichenen Figur „bezirzen“ und wie auf einem Floß ins Abseits treiben lässt, anstatt am Ziel festzuhalten, zu seiner Frau Penelope heimzukehren. Zwar kritisiert Edwin, die „Zivilisationsgeister“, die „sich bemühten, das Sinnlose und scheinbar Zufällige der menschlichen Existenz bloßzustellen“, hätten Unrecht, da „doch schon jede Taube ihren Schlag“ kenne und „jeder Vogel in Gottes Hand“ sei[18]; jedoch zeigt Edwins Schicksal am Schluss des Romans, dass Koeppen ihn für naiv hält.

Schnakenbach, der chronisch Schlafsüchtige, bringt den von Edwin kritisierten Gedanken auf den Punkt: „Entweder gab es Gott gar nicht oder Gott war tot, wie Nietzsche behauptet hatte, oder, auch das war möglich und war so alt wie neu, Gott war überall […]. Gott war eine Formel, ein Abstraktum. […]. Wo Schnakenbach auch war, er war die Mitte und der Kreis, er war der Anfang und das Ende, aber er war nichts Besonderes, jeder war Mitte und Kreis, Anfang und Ende, jeder Punkt war es […].“[19]

Der Erzähler kommentiert diese Haltung mit den Worten: „Schnakenbachs Weltbild war unmenschlich. Es war völlig abstrakt.“ Gleichwohl hat es den Anschein, dass Koeppens Umgang mit seinen Figuren genau diesem Weltbild folgt.[20]

Bestätigt wird dieser Eindruck durch eine Aussage Philipps, der als Alter Ego Koeppens gilt: „Massachusetts war genauso fern und genauso nah wie Deutschland, vom Schriftsteller aus gesehen natürlich, der Schriftsteller stand in der Mitte, und die Welt um ihn war überall fern und nah, oder der Schriftsteller war außen, und die Welt war die Mitte, war die Aufgabe, um die er kreiste, etwas nie zu Erreichendes, niemals zu Bewältigendes, und es gab keine Ferne und keine Nähe […].“[21]

Rezeption

Das mit den folgenden Romanen der Trilogie des Scheiterns thematisch und technisch verwandte Werk wurde nach der Veröffentlichung als „aggressiv-militant“ empfunden. Der Literaturwissenschaftler Otto Ferdinand Best (1929–2008) schrieb in den 1980er Jahren, der Roman sei nicht durch Anklage, sondern durch Klage und Diagnose gekennzeichnet. Hinzu komme der Versuch, eine Ortsbestimmung durch einen Mann vorzunehmen, der „Zeuge gewesen und am Leben geblieben war.“[22]

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki nahm das Buch in seinen Kanon deutschsprachiger Romane auf. Er hatte 2001 im Spiegel eine Liste lesenswerter deutschsprachiger Werke aus vier Jahrhunderten veröffentlicht, darunter eine Empfehlung von 20 Romanen. 2002 wurde diese Romanauswahl vom Insel Verlag in einer Schuber-Ausgabe in den Buchhandel gebracht.

Reich-Ranicki sagte 2006, Tauben im Gras sei Koeppens bedeutendstes Buch. An diesem Roman sei „nichts kolportagehaft, das ist große Literatur.“ Es sei „künstlerisch der beste deutsche Roman dieser Zeit und dieser Generation“. Allerdings sei das deutsche Publikum, nachdem es während der Zeit des Nationalsozialismus von moderneren literarischen Strömungen wie James Joyce oder John Dos Passos abgeschnitten gewesen sei, 1951 noch nicht reif für den Roman gewesen, der „allzu avantgardistisch“ wirkte. Zudem fühlten sich lebende Personen von Koeppen porträtiert, obwohl dieser behauptete, sie gar nicht zu kennen. Laut Reich-Ranicki habe Koeppen in seinem Roman genau die Gefühle eingefangen, die viele Zeitgenossen betrafen: „diese Angst, dieses Leiden an der Nachkriegszeit. Er hatte sie offensichtlich genau getroffen. Ein großer Triumph für einen Schriftsteller.“[23]

Debatte zum Roman als Abitur-Pflichtlektüre

Im März 2023 startete die Ulmer Deutsch- und Englischlehrerin Jasmin Blunt eine Petition mit der Forderung, dass das Buch nicht als Abitur-Pflichtlektüre beruflicher Gymnasien des Bundeslandes Baden-Württemberg (geplant ab 2024) eingeführt werden und stattdessen „aus dem Pflichtlektürekanon des Bundeslandes Baden-Württemberg und in der Folge aus allen Curricula der Bundesländer entfernt“ werden solle.[24] Bis am 22. März 2023 wurde das Bittschreiben von 2400 Menschen mitunterzeichnet.[25] Ende April 2023 fand die Petition 12'000 Befürworter.[24] „Nach zwölf Jahren will sie [Jasmin Blunt] ab dem nächsten Schuljahr […] nicht mehr unterrichten. Grund ist dieser Roman […], eine Pflichtlektüre im Abitur nächstes Jahr, den sie an die Schüler bringen müsste. Als sie das Buch aufschlug, war Jasmin Blunt fassungslos […], an ihrem Arbeitsplatz erlebt sie plötzlich Rassismus, aufgrund des Lehrplans. An die hundertmal das ‚N-Wort‘, ohne Fußnoten oder Erklärungen.“[26] Im Podcast des Südwestrundfunks sagt die Lehrerin mit dunkler Hautfarbe: „Das ist ein brutaler Angriff auf meine Menschenwürde.“[27]

„Blunt geht es nicht um den literarischen Wert. Schon im Januar hatte sie sich mit einem Brief an Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) gewandt. Doch die Ministerin verteidigt den Roman“, schrieb die Stuttgarter Zeitung.[28] „Wir müssen uns überlegen, was das mit Schülerinnen und Schülern macht, die selbst von Rassismus betroffen sind. Sie werden dem ausgesetzt ohne sich entziehen zu können, weil das Buch für das Abi relevant ist“, wurde Bernd-Stefan Grewe, Leiter des Instituts für Geschichtsdidaktik an der Universität Tübingen von ebendieser Zeitung zitiert.[28]

Die Literaturwissenschaftlerin Andrea Geier sah in der Petition einen wichtigen Appell. Das Buch sei rassismuskritisch gemeint. Für den Umgang damit fehlten insbesondere Unterrichtskonzepte. Es gebe noch keine eingeübten Praktiken, wie mit den Effekten rassistischer Sprache umgegangen werden kann. Wie sollen Inhalte im Gespräch mit Jugendlichen thematisiert werden, ohne rassistische Sprache zu reproduzieren?[29] Zahlreiche Organisationen, Menschenrechtsaktivisten und Schriftsteller stellten sich hinter die Forderung, das Buch aus dem Pflichtlektürekanon zu nehmen, auch viele Protestschreiben von Professoren gingen im Kultusministerium ein.

Laut der Berichterstattung deutscher „Leitmedien“ vom März 2023 wollte Kultusministerin Theresa Schopper zuerst am Status „Pflichtlektüre“ festhalten.[30][31] „Es geht darum, deutlich zu machen, wie Rassismus Gesellschaften prägt: damals in den 50er-Jahren, als der Roman entstanden ist, aber auch heute.“ Dies solle durch eine Einordnung des Romans und begleitende Fortbildungen und Materialien erreicht werden.[25] Kritiker verwiesen auf Alternativen. Es gebe andere Werke, die ähnliche Themen in einer anderen Sprache behandeln. Gefordert wurde in einem offenen Brief an die Ministerin insbesondere Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit sensiblen Themen.[25][32][33][34]

Wie dem Artikel des Südwestrundfunks vom 28. April 2023 entnommen werden konnte, legte das baden-württembergische Kultusministerium schließlich einen Kompromiss vor. Lehrkräfte sollen eine Alternativlösung wählen dürfen.[35] Anfang Juli 2023 teilte der Sprecher von Theresa Schopper mit, dass an beruflichen Gymnasien künftig auch der Roman Transit von Anna Seghers gelesen und mit dem Buch Die Habenichtse von Katharina Hacker verglichen werden könne.[36]

Einflüsse

Literarische Vorbilder, die Koeppen zu seinem Roman inspiriert haben, sind

Ausgaben

  • Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Scherz & Goverts, Stuttgart und Hamburg, 1951.
  • Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Roman. Herausgegeben und mit einem Kommentar von Hans-Ulrich Treichel. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2006 (= Wolfgang Koeppen, Werke in 16 Bänden, Band 4), ISBN 978-3-518-41804-8.

Literatur

  • Georg Bungter: Über Wolfgang Koeppens ‚Tauben im Gras‘. In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 87, 1968, S. 535–545
  • Irmgard Egger: Perspektive – Abgrund – Hintergrund: Giovanni Battista Piranesis ‚Carceri‘ bei Wolfgang Koeppen. In: Günter Häntzschel, Ulrike Leuschner (Hg.), Jahrbuch der Internationalen Koeppen-Gesellschaft, 2. München 2003, ISSN 1617-7010, S. 29–50.
  • Monika Köpfer: Wolfgang Koeppen: „Tauben im Gras“, Beiheft zur Textausgabe des Werks bei RM Buch und Medien, Reihe: Lesenswert. Deutschsprachige Literatur im Spiegel der letzten hundert Jahre, ohne Nr.; Rheda 2008, ohne ISBN, (Textinterpretation).
  • Albert Meier: Pessimismus von links. Wolfgang Koeppens ‚Tauben im Gras‘ im Kontext des bundesrepublikanischen und italienischen Nachkriegsromans. In: Günter Häntzschel, Ulrike Leuschner (Hg.), Jahrbuch der Internationalen Koeppen-Gesellschaft, 2. München 2003, ISSN 1617-7010, S. 135–150
  • Monika Albrecht: „Solidarität der weißen Rasse“? In: Monika Albrecht: „Europa ist nicht die Welt.“ (Post)Kolonialismus in Literatur und Geschichte der westdeutschen Nachkriegszeit. Aisthesis, Bielefeld 2008, S. 236–266, siehe dazu die Rezension von Jan Süselbeck auf Literaturkritik.de vom 18. November 2009
  • Jürgen Klein: Moderne und Intertextualität. Wolfgang Koeppens Tauben im Gras. In: Jürgen Klein (Hrsg.): Dialog mit Koeppen. Wilhelm Fink, Leiden/Boston/Singapur/Paderborn 2017, S. 93100.

Schulunterricht

  • Friedbert Stühler: Wolfgang Koeppen: „Tauben im Gras“. Der moderne deutsche Großstadtroman. In: Friedbert Stühler: Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz, Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras : der moderne deutsche Grossstadtroman. Beyer Verlag, Hollfeld 1996 (Blickpunkt Text im Unterricht)
  • Willibert Kempen: Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras : [Abiturklausuren üben, Interpretationen wiederholen, Fachbegriffe nachschlagen]. Stuttgart : Klett, 2009
  • Wolfgang Pütz: Wolfgang Koeppen: „Tauben im Gras“. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-015429-8
  • Jürgen Egyptien: Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Braunschweig : Schroedel, 2010
  • Horst Grobe: Erläuterungen zu Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Königs Erläuterungen: Textanalyse und Interpretation, 472, C. Bange Verlag, Hollfeld 2011, ISBN 978-3-8044-1945-2
  • Shari Costa: Ein Unterrichtsmodell zu Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“ für die gymnasiale Oberstufe. In: Nachkriegsliteratur im Deutschunterricht (= Mitteilungen des deutschen Germanistenverbandes 4/2017), S. 364–382.

Einzelnachweise

  1. Josef Quack: Wolfgang Koeppen in der Diskussion. Abschnitt II: Zur Neuausgabe der „Tauben im Gras“. 7. Februar 2007
  2. Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Suhrkamp, ISBN 978-3-518-37101-5, S. 137.
  3. Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Suhrkamp, ISBN 978-3-518-37101-5, S. 18.
  4. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, Suhrkamp 2006, ISBN 3-518-41804-1, S. 100
  5. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 186
  6. Hilda Schauer: Denkformen und Wertesysteme in Wolfgang Koeppens Nachkriegstrilogie. Wien (Edition Praesens). 2004. S. 53
  7. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 171
  8. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 217 f.
  9. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 226f.
  10. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 224
  11. Josef Quack: Wolfgang Koeppen in der Diskussion. Abschnitt II: Zur Neuausgabe der „Tauben im Gras“. 7. Februar 2007
  12. Atempause auf dem Schlachtfeld Der Spiegel. Heft 52/1951. 26. Dezember 1951
  13. Gustav Seibt: Verlorene Seelen. Süddeutsche Zeitung. 28. Juni 2008
  14. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 2
  15. Josef Quack: Wolfgang Koeppen. Erzähler der Zeit. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1379-4, S. 101.
  16. Bernd W. Seiler: Die leidigen Tatsachen. Von den Grenzen der Wahrscheinlichkeit in der deutschen Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Stuttgart (Klett-Cotta). 1983. S. 136
  17. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 7
  18. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 215
  19. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 211
  20. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 210
  21. Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras, S. 103
  22. Zit. nach: Otto Ferdinand Best: Tauben im Gras. In: Kindlers neues Literatur-Lexikon Band 9, München 1990, S. 569.
  23. Uwe Wittstock: MRR im Interview: Wolfgang Koeppen „war der Modernste“. In: Die Welt. 17. Juni 2006.
  24. Jasmin Blunt, rechts im Bild: Mein Ich gegen Rassismus: #BildungOhneRassismus: Roman "Tauben im Gras" aus dem Pflichtlektürekanon entfernen. In: Innn.it. Abgerufen am 13. April 2023.
  25. dpa: Kultusministerin Schopper hält an umstrittener Abi-Pflichtlektüre fest. In: Der Spiegel, 22. März 2023. Abgerufen am 29. März 2022
  26. Voiceover: Diskussion über neue Pflichtlektüre für BW-Abi. In: SWR BW, 10. März 2023, 00:00:08–00:00:46. Abgerufen am 26. März 2023
  27. Jasmin Blunt: Diskussion über neue Pflichtlektüre für BW-Abi. In: SWR BW, 10. März 2023, 00:01:11–00:01:16. Abgerufen am 26. März 2023
  28. Eberhard Wein: N-Wort in „Tauben im Gras“ Kultusministerin Schopper hält an Abi-Pflichtlektüre fest In: Stuttgarter Zeitung, 23. März 2023. Abgerufen am 24. März 2023.
  29. Astrid Meisoll: Petition gegen neue Pflichtlektüre für BW-Abitur. Rassismus: Ulmer Lehrerin will wegen Roman nicht mehr unterrichten. In: SWR, 11. März 2023. Abgerufen am 22. März 2022
  30. Rüdiger Soldt: Kultusministerin will weiter Koeppen lesen lassen. In: FAZ, 22. März 2023. Abgerufen am 22. März 2022
  31. Caroline Fetscher: Debatte um einen frühen Roman von Wolfgang Koeppen: Ist „Tauben im Gras“ rassistisch?. In: Tagesspiegel, 22. März 2023. Abgerufen am 22. März 2023
  32. Anna Gürth, Petra Otto: Rassismus? Diskussion um Schul-Pflichtlektüre. In: ZDF, heute journal, 21. März 2023. Abgerufen am 23. März 2023.
  33. Felicitas Lachmayr: Rassismus in der Literatur. "Tauben im Gras": Ist der Roman zu rassistisch für den Schulunterricht? In: Augsburger Allgemeine, 22. März 2023. Abgerufen am 24. März 2023.
  34. Daniel Stender: Rassistische Abi-Lektüre? Kultusministerin hält an „Tauben im Gras“ von Koeppen fest In: SWR2 am Morgen, 23. März 2023. Abgerufen am 24. März 2023.
  35. Astrid Meisoll: Lektüre soll nicht mehr verpflichtend sein. „Tauben im Gras“: Lehrkräfte in BW sollen entscheiden dürfen. In: swr, 28. April 2023. Abgerufen am 29. April 2023.
  36. Rüdiger Soldt: Kultusministerium bietet Alternativ-Lektüre zu „Tauben im Gras“ an. In: FAZ, 5. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2023.
  37. Siehe die Einleitung von Michael Kimmage zu Wolfgang Koeppen: Journey Through America (Berghahn Books, 2012), S. 1f.
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