Tannenwirtshaus

Tannenwirtshaus ist ein Gemeindeteil des Marktes Marktleugast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2]

Tannenwirtshaus
Koordinaten: 50° 10′ N, 11° 36′ O
Höhe: 585 m ü. NHN
Einwohner: 300[1]
Postleitzahl: 95352
Vorwahl: 09255
Friedhofskapelle
Friedhofskapelle

Geografie

Das Dorf liegt auf einem Höhenrücken, der zu den südlichen Ausläufern des Frankenwaldes zählt. Im Süden grenzt der Steinwald an. Die Kreisstraße KU 13 führt nach Maierhof (1,9 km südwestlich) bzw. nach Traindorf (0,6 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Oberbaiersbach vorbei nach Hohenreuth (0,7 km östlich), eine weitere führt nach Weidmes (0,8 km nördlich).[3] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Der Ort wurde in einem Ortsverzeichnis der Pfarrei Guttenberg von 1753 als „Tannen-Wirtshauß“ erstmals schriftlich erwähnt.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Tannenwirtshaus aus elf Tropfhäusern, eines davon hatte eine Zapfenschenkstatt. Das Hochgericht übte das Burggericht Guttenberg aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Marktschorgast auszuliefern. Grundherren waren das Burggericht Guttenberg (4 Anwesen) und das Rittergut Schlößlein (7 Anwesen).[5]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Tannenwirtshaus dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Guttenberg und der im selben Jahr gebildeten Gemeinde Traindorf zugewiesen.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Tannenwirtshaus am 1. Juli 1971 nach Marktleugast eingegliedert. Seit den 1980er Jahren zählt die Siedlung Neuguttenberg zum Gemeindeteil Tannenwirtshaus.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 961331228597192119121111157
Häuser[8] 11121124202345
Quelle [6][9][10][11][12][13][14][15][16][17][7]

In den 2010er Jahren gab es ca. 300 Einwohner, die in ca. 100 Haushalten lebten.[1]

Religion

Tannenwirtshaus ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten gehören zur Pfarrei St. Georg (Guttenberg), die Katholiken waren ursprünglich nach Mariä Heimsuchung in Mariaweiher gepfarrt,[5] kamen dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Pfarrei St. Jakobus der Jüngere (Guttenberg).[15]

Sonstiges

Besonders bekannt wurde der Ort in den Sechzigerjahren durch den SC Tannenwirtshaus, dessen Fußballmannschaft die legendäre „Buß-Elf“ bildete, und über die sogar im weit entfernten Hamburger Abendblatt berichtet wurde. Alleine 9 Spieler dieser Mannschaft trugen den Nachnamen Buß und waren alle miteinander verwandt.

Literatur

Commons: Tannenwirtshaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Markt Marktleugast: Gemeindeteile. In: marktleugast.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2016; abgerufen am 6. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marktleugast.de
  2. Gemeinde Marktleugast, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 680f.
  5. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 96 (Digitalisat).
  6. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 139 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 121 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 942, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1116, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1062 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1115 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 732 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).
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