Talsperre Schmalwasser

Die Talsperre Schmalwasser bei Tambach-Dietharz im Landkreis Gotha im Thüringer Wald diente der Trinkwasserbereitstellung, heute noch dem Hochwasserschutz und der Energieerzeugung. Sie wurde 1998 nach einem langen Probestau, der von 1993 bis 1997 dauerte, in Betrieb genommen. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1995.

Talsperre Schmalwasser
Lage Landkreis Gotha
Zuflüsse Schmalwasser
Größere Orte in der Nähe Tambach-Dietharz
Talsperre Schmalwasser (Thüringen)
Talsperre Schmalwasser (Thüringen)
Koordinaten 50° 46′ 35″ N, 10° 38′ 39″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1988–1993
Höhe über Talsohle 76,9 m
Höhe über Gründungssohle 80,7 m
Höhe der Bauwerkskrone 573,50 m
Bauwerksvolumen 1.470.000 m³
Kronenlänge 325 m
Kronenbreite 7,5 m
Böschungsneigung luftseitig 1:1,55
Böschungsneigung wasserseitig 1:1,65
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 571,60 m
Wasseroberfläche 80 hadep1
Speicherraum 21,4 Mio. m³
Gesamtstauraum 21,6 Mio. m³
Einzugsgebiet 30,4 km²
Bemessungshochwasser 32 m³/s

Stausee

Die Talsperre Schmalwasser wurde im Schmalwassergrund gebaut und staut das Schmalwasser. Es können 21 Millionen Kubikmeter Wasser angestaut werden. Die Aufbereitungsanlage für das in der Talsperre gewonnene Rohwasser befand sich unterhalb der Talsperre Tambach-Dietharz, wohin das Rohwasser durch den Mittelwasserstollen übergeleitet wurde. Bereits im Jahre 2005 wurde die Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser zugunsten der Ohra-Talsperre eingestellt. Seither dient die Talsperre Schmalwasser noch dem Hochwasserschutz und der Erzeugung von regenerativer Energie. Die Stauanlage wird von der Thüringer Fernwasserversorgung betrieben.

Staudamm

Talsperrenbau 1989

Die Talsperre verfügt mit 76 m über der Talsohle gemessen über den höchsten Staudamm Deutschlands. Der Steinschüttdamm hat eine innere Bitumenkerndichtung (Asphaltbetonkerndichtung). Als Hochwasserentlastung dient ein seitlicher Überlauf am linken Hang. Ein freistehender Trinkwasserentnahmeturm kann zur Wasserentnahme genutzt werden. Das Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 420 kW.

Der Staudamm ist etwa 3 km von Tambach-Dietharz entfernt.

Pumpspeicherwerk

Die Talsperre wird wegen des sinkenden Verbrauchs nicht mehr zur Trinkwasserversorgung benötigt. Der Standort bietet sich für die Realisierung eines Pumpspeicherwerkes an, da das Unterbecken vorhanden ist. Im April 2013 wurden die Antragsunterlagen zum Raumordnungsverfahren eingereicht da ein 80 ha großes Oberbecken südlich oder östlich der Talsperre neu gebaut werden muss.[1] Die Planungen sahen eine installierte Leistung von 1 GW vor bei Baukosten von über 1 Mrd. Euro, ein potentieller Investor war Trianel. Im Juli 2018 wurde das Projekt wegen der zu hohen Kosten gestoppt.[2]

Siehe auch

Sonstiges

  • Der Burgstall Castrum Walinvels – auch Waldenfels, Altenfels (vermutlich Synonyme für den Wartturm) bzw. Drachenburg, Krachenburg, heute auch Schloßgrube (wohl für den Palas der Burg) – stand in und nordwestlich der heutigen Talsperre.
  • Vor dem Einlauf in die Talsperre oberhalb des Falkensteinsees befindet sich der Falkenstein, ein Kletterfelsen, auf dem sich im Mittelalter die Burg Falkenstein befunden haben soll

Literatur

  • Talsperren in Thüringen, Thüringer Talsperrenverwaltung, Autorenkollegium, 1993.
Commons: Talsperre Schmalwasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.trianel-thueringen.de/de/wasserkraftwerk/download.html
  2. mdr.de: Tambach-Dietharz: Pläne für neues Pumpspeicherwerk gestoppt | MDR.DE. Abgerufen am 29. April 2019.
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