Talbach (Aare)

Der Talbach ist ein gut acht Kilometer langer, west-südwestlicher und linker, indirekter Zufluss der Aare. Er entwässert das Schenkenbergertal im Kanton Aargau.

Talbach
Daten
Gewässerkennzahl CH: 1119
Lage Jura

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare Rhein Nordsee
Quelle oberhalb von Riedmatt, Thalheim
47° 26′ 16″ N,  4′ 14″ O
Quellhöhe ca. 597 m ü. M.[1]
Mündung bei Schinznach-Dorf in den Binnenkanal links der Aare
47° 27′ 5″ N,  9′ 39″ O
Mündungshöhe 341 m[1]
Höhenunterschied ca. 256 m
Sohlgefälle ca. 31 
Länge 8,2 km[1]
Einzugsgebiet 13,51 km²[2]
Abfluss am Pegel bei Oberflachs[3]
AEo: 11,1 km²
MQ
Mq
190 l/s
17,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Hegibach, Gäcketbach
Rechte Nebenflüsse Gländbach
Gemeinden Thalheim, Schinznach
Einwohner im Einzugsgebiet 3000

Geographie

Verlauf

Der Talbach entspringt auf einer Höhe von etwa 597 m ü. M. in der Gemeinde Thalheim und mündet bei Schinznach in den Entwässerungskanal links der Aare. Vor dem Bau des Kraftwerks Wildegg-Brugg war er ein direkter Zufluss in die Aare.

Der Bach hat eine Länge von rund acht Kilometern, wovon etwa drei Kilometer in der Gemeinde Thalheim liegen. Die weiteren fünf Kilometer liegen in Schinznach. Bei der Langmatt hat der Bach einen zwei Meter hohen Wasserfall.

Das Quellgebiet des Talbaches befindet sich im Talkessel der Riedmatt in Thalheim. Es sind zwei Arme, die bei der Riedmatt in Thalheim zusammenfliessen. Der kürzere Arm ist ein 20 Meter hoher Wasserfall unterhalb der Staffelegg. Der zweite Arm fliesst aus einer Röhre unterhalb der Staffelgg-Passstrasse. Der Talbach schlängeltete sich früher frei durch die Talebene in Thalheim. An der Hangseite zur Gislifluh war ein Weiher angelegt für den Betrieb der Dorfmühle.

Mehrere kleine Bäche münden in den Talbach, die wichtigsten sind der Gländbach, Hegibach und Gäcketbach. Nach der Seinachbrücke in Schinznach-Dorf durchquert der Bach im Talbachkanal das Schinznacherfeld. In diesen Kanal mündet auch der Auslauf des Baumschulsees der Baumschule Zulauf. Im unteren Teil des Baches wurden mehrmals bauliche Massnahmen ergriffen, um den Bach umzuleiten und zu kanalisieren.

Mündung des Talbachs (rechts) in den Entwässerungskanal

Unterhalb von Schinznach-Dorf erreicht der Talbach den hohen linken Seitendamm des Oberwasserkanals des Kraftwerks Wildegg-Brugg. Am Dammfuss mündet er von links in den Entwässerungskanal (Binnenkanal), der an dieser Stelle in einem Durchlass unter dem Aarekanal hindurchgeführt wird und unterhalb des Stauwehrs in den Altlauf der Aare mündet.

Einzugsgebiet

Das 13,51 km² grosse Einzugsgebiet des Talbachs liegt im östlichen Bereich des Schweizer Jura Gebirges und wird durch ihn über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 35,1 % aus bestockter Fläche, zu 51,1 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 13,5 % aus Siedlungsfläche und zu 0,3 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 502,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 334 m ü. M. und die maximale Höhe bei 798 m ü. M.[4]

Zuflüsse

  • Ludiächer (rechts)
  • Riedematt (rechts)
  • Rischelenbächli (rechts)
  • Gabe (rechts)
  • Loore (rechts)
  • Baldisried (rechts)
  • Hellmatt (rechts)
  • Bomisrainbach (rechts)
  • Gländbach (rechts)
  • Hegibach (links)
  • Unterflue (rechts)
  • Gruebmatt (rechts)
  • Gäcketbach (links)
  • Hagenenbach (rechts)
  • Kalmbach (links)
  • Sibenellbach (rechts)
  • Cangele (links)
  • Hagematt 1 (rechts)
  • Reisebach/Dorfbach (rechts)
  • Zwendlenbach (links)

Hydrologie

An der Mündung des Talbachs in den Binnenkanal beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 360 l/s. Sein Abflussregimetyp ist pluvial jurassien[5] und seine Abflussvariabilität[6] beträgt 24.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Talbachs in l/s[7]

Wasserqualität

Die Qualität des Wassers im Talbach wird als sehr gut eingeschätzt. So wird der ökologische Zustand in die Güteklasse I-II eingestuft und auch für die chemischen Messgrössen werden die Richtwerte im Allgemeinen eingehalten. In der Untersuchung wurden sieben Pestiziden nachgewiesen, wobei nur für den Schadstoff Isoproturon[8] die gesetzlich vorgesehenen Werte überschritten wurden. Auch eine leicht erhöhte Kupferkonzentration konnte im Sedimentgesteinen des Talbachs festgestellt werden.[9]

Wasserbauwerke

Brücken

Beeindruckend sind die zahlreichen Brücken, am bekanntesten sind:

Name Erläuterung
Dorfbrücke ThalheimAlte Steinbogenbrücke
Winkel-TalbachbrückeAlte und neue Stein- und Betonbogenkonstruktion
KastelerbrückeNeue Brücke; sie führt am höchsten über den Talbach hinweg
SteinachbrückeBrücke mit einer Kreuzung und gleichnamiger Bushaltestelle
KanalbrückeLetzte Brücke über den Talbach, direkt neben der A3 gelegen

Mühlen

Am Talbach wird kein Strom erzeugt. Früher und auch heute wird oder wurde die Wasserkraft in Form von Mühlen genutzt. Früher standen entlang des Talbachs und auch an den Seitenbächen mehrere Mühlen.

Ehemalige Mühle Gewässer Erhalten Ort
SchlänggRischelebachWenige Mauern und MahlsteinThalheim
OberdorfGländbachGebäudeThalheim
MühleTalbach (ehemaliger Weiher)Gebäude, Mühlsteine, WappenThalheim
KastelnTalbach (ehemaliger Weiher)GebäudeOberflachs
MühleTalbachGebäude als MuseumSchinznach-Dorf
Commons: Talbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoinformationssystem des Kantons Aargau
  2. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  3. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 3. Dezember 2015.
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Talbach
  5. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  6. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  7. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Talbach
  8. Emissionsminderung für prioritäre und prioritäre gefährliche Stoffe der Wasserrahmenrichtlinie – Stoffdatenblätter – Datenblatt Isoproturon, Texte 29/07, Umweltforschungsplan des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, S. 242ff.
  9. Kanton Aargau, Baudepartement Abteilung für Umwelt: Wasserqualität im Aaretal
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