Takling
Mit einem Takling wird ein Seil vor dem Aufdröseln seiner Kardeele und Litzen geschützt. Der Takling gehört zu den Bindeknoten.
In der Seemannschaft werden der einfache Takling (auch Bindetakling, Behelfstakling) und der genähte Takling unterschieden. Diese werden auch als flache Taklinge bezeichnet, weil sie die Stärke des Seilendes kaum erhöhen und das Ende frei durch Kauschen und Taljenblöcke laufen kann. Zum Aufbinden eines Taklings wird Takelgarn, gewachster Zwirn oder eine dünne feste Leine verwendet. Die Länge eines Taklings sollte mindestens dem Seildurchmesser entsprechen.
Tauwerk aus Kunstfasern wird meist nicht mit einem Takling, sondern durch Schmelzen (Verschweißen / Ultraschallschweißen), durch Tränken in einer Kunststoffpaste oder mit selbstverschweißendem Klebeband gegen Aufdrehen geschützt.
Gebundene Taklings
Einfacher Takling
Auch Flacher oder Gewöhnlicher Takling genannt. Ashley-Nr: 3442[1]
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Seil ohne Takling |
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Eine große längliche Schlaufe auf das Seil legen (und mit dem Daumen festhalten). |
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Das Seil fest umwickeln. Die Wicklung sollte ungefähr genauso breit wie die Dicke des Seiles sein. |
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Das Arbeitsende des Bindegarns durch die Schlaufe stecken, am anderen Ende ziehen, so dass beide Enden des Bindegarnes sicher unter der Wicklung festgehalten (bekniffen) werden. |
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Zum Schluss sollte man überprüfen, ob der Takling fest sitzt, und dann beide Enden des Bindegarns kurz abschneiden. |
Französischer Takling
Ashley-Nr: 3450[2]
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Zuerst wird eine Hilfsschlaufe (z. B. eine Überhandschlaufe aus Takelgarn) längs über das Tauende gelegt. Darauf wird ein Halber Schlag so um das Tauende gelegt, dass das kurze Ende des Takelgarns zur Hilfsschlaufe hin zeigt. In Richtung der Hilfsschlaufe folgt nun ein Halber Schlag, der das kurze Ende bekneift und festgezogen wird. Nun folgt eine Reihe von halben Schlägen (es entsteht ein mehrfacher Webeleinenstek) immer in gleicher Drehrichtung, hin zum Ende der Hilfsschlaufe. Die Schläge werden sehr fest gezogen. Wenn es richtig gemacht ist, entsteht ein kleiner Wulst, der spiralig um das Tauende herumläuft. Wenn der Takling etwa so lang ist wie das Tau dick (der Wulst läuft einmal ganz herum), dann wird das Ende des Takelgarns in die Hilfsschlaufe gesteckt und mit starkem Ruck unter dem Takling ganz durchgezogen. Die beiden Enden des Takelgarns werden kurz abgeschnitten. Wird der Takling zu fest geknüpft, lässt sich eine dünne Hilfsschlaufe nicht mehr unter dem Takling durchziehen, die Schlaufe reißt ab und die Arbeit war umsonst. |
Um den geknüpften Takling ohne Hilfsschlaufe zu knüpfen, wird zunächst ein lockerer Hilfstakling in entgegengesetzter Richtung etwas neben dem endgültigen Takling zurückgewickelt. Das freie Ende wird nicht unten durchgezogen, sondern es wird damit der endgültige Takling so fest wie möglich geknüpft. Dabei wird das zur Vorratsspule führende Garn (liegt unter dem Hilfstakling) mit eingeschlossen. Der Hilfstakling wird Windung für Windung aufgelöst, der endgültige Takling wächst Windung um Windung. Das zur Vorratsspule führende Garn liegt unten durch und wird am Ende festgezogen. Eine Hilfsschlaufe wird dadurch nicht benötigt.
Genähter Takling
Ashley-Nr: 3446[4]
Der genähte Takling ist laut Ashley der Takling, der am meisten zufriedenstellt[4]. Er wurde früher vorwiegend an geschlagenem Tauwerk verwendet, das heißt an dem Tauwerk, wo das ständige „Schlagen“ gegen die Segel die Abnützung ungewöhnlich verstärkt. Grundsätzlich ist er natürlich für geflochtenes Tauwerk geeignet.
Spanischer Takling
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Ein spanischer Takling ist ein Rückspleiß. Die Kardeele an einem Seilende werden rückwärts gespleißt. Dadurch kann das Seilende nicht mehr ausfransen. Durch die dabei entstehende Verdickung des Seilendes wird ein Durchrauschen des Seils durch Blöcke verhindert (Stopperknoten). |
Alternativen und Behelfe
- Eine Reihe von Überhandknoten oder Doppelter Überhandknoten die auf Vorder- und Rückseite fortlaufend geknüpft werden. Auch als West Country Takling bekannt.[5]
- Smarten & Kleedern
- Seile aus Polyamid oder Polypropylen können mit dem Heißschneider (oder hilfsweise mit dem Feuerzeug) verschweißt werden
- Seilenden können in einer Kunststoffpaste getränkt oder mit selbstverschweißendem Butylkautschuk-Klebeband umwickelt werden
- Gewebeklebebänder
- Konstriktorknoten bzw. Würgeknoten
Literatur
- Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 591.
Siehe auch
- Liste der Knoten
- Schifferknoten
- Knotenkunde
- Wurfknoten (gleiche Vorgehensweise)
Weblinks
- Whipping. (PDF; 443 kB) – verschiedene Methoden von Taklings (englisch).
- Erstellen eines einfachen Taklings. Bebilderte Anleitung; abgerufen im Mai 2015
- Sailmaker's Whipping Knot – genähter Takling
Einzelnachweise
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 556 (#3442)
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 557 (#3450)
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 579
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 557 (#3446)
- Colin Jarmann: Knoten; richtig geknüpft und angewandt. ISBN 3-613-50455-3, S. 61