Tagwasser-Dichte
Tagwasser-Dichte (TWD) ist ein Begriff aus dem Bauwesen. Er bezeichnet die Undurchlässigkeit von Abdeckungen und Baumaterialien (z. B. Beton), die verhindert, dass Tagwasser beispielsweise in einen Schacht oder einen Baukörper eindringen kann. Den Zustand der vollständigen Abdichtung bezeichnet man im Bauwesen als tagwasserdicht (englisch: stormwater-tight, rainwater-tight oder auch impermeable to rainwater).
Mit Tagwasser wird dabei das unmittelbar von den atmosphärischen Niederschlägen herrührende und an der Oberfläche stehenbleibende, versickernde oder frei abfließende Oberflächenwasser sowie zu Tage tretendes Grundwasser bezeichnet.[1] Die Tagwasser-Dichte bezieht sich daher nur auf diese natürlichen Wassereinflüsse, nicht aber auf die Dichtheit gegen gezieltes Besprühen, gegen Einfluss von Druckwasser oder künstlicher Sogeinwirkung.
Speziell im Bergbau bezeichnet Tagwasser auch in Gruben eindringendes Wasser, das entweder aus Flüssen stammt oder atmosphärischen Ursprungs ist.[2]
Die Anforderungen an die Tagwasser-Dichte von Aufsätzen und Abdeckungen für Verkehrsflächen einschließlich der Sicherung des Deckels und Rostes im Rahmen regeln unter anderem die Europäische Norm EN 124 (früher in Deutschland DIN 1229).[3]
Literatur
- Der Baumeister – Fachzeitschrift für Architektur, Planung, Umwelt; Michigan-University-Press 1980.
- Bernhard Arenz: Netzmeister. Oldenbourg-Verlag 2008, ISBN 3-8356-3153-5.
Einzelnachweise
- Otto Lueger: Tagwasser (Lexikoneintrag). In: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. 2. Auflage, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Leipzig 1904–1920. 1920, abgerufen am 29. Mai 2018.
- Tagwasser (Lexikoneintrag). In: Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4. Auflage, Verlagsbuchhandlung von H. A. Pierer, Altenburg 1857–1865. 1865, abgerufen am 29. Mai 2018.
- DIN 1229 in www.beuth.de, aufgerufen 22. März 2009.