Suzanne Baumann
Leben
Suzanne Baumann ist das dritte von vier Kindern des Schweizer Seidenfabrikanten Friedrich Baumann aus Schafisheim, Kanton Aargau, und der Künstlerin Lily Else Hansen aus Hellerup, Kopenhagen. Baumann verbrachte ihre Kindheit in Kilchberg am Zürichsee.
Von 1958 bis 1963 studierte sie am Regional College of Art in Manchester, dem Royal College of Art in London, der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen und der Kunstgewerbeschule Zürich. Von 1963 bis 1971 reiste sie durch Europa, hielt sich am Istituto Svizzero in Rom auf und arbeitete mit der Künstlerin Meret Oppenheim zusammen.
Seit 1969 lebt und arbeitet sie in einem alten Bauernhaus im Ortsteil Marfeldingen von Mühleberg bei Bern.
1970 gründete sie eine Agentur für Design und Werbung für Internationale Medizin-Kongresse und machte wissenschaftliche Zeichnungen für Universitäts-Institute. Sie unternimmt Reisen nach Afrika, Indien, Israel, Libanon, Süd- und Nordamerika. In den achtziger Jahren gründete sie die Musik- und Verlagsagentur ISIS VOICE und organisierte Konzerte mit Künstlern wie James Brown, Ray Charles, Solomon Burke oder Nina Simone. Gleichzeitig entstanden bei ISIS VOICE einige Videoaufnahmen und Video-Clips: wie z. B. "The King of love is dead", eine Hommage an Martin Luther King, zusammen mit Nina Simone.
Sie hat ihre Werke in verschiedenen Museen Europas gezeigt.
Werke
1989 veröffentlichte Suzanne Baumann ihre ersten Kurzgeschichten Macht und Geheimnis und hält Vorträge über „das Bedürfnis nach Gesamtheit“.
In den achtziger Jahren schuf sie auch das Konzept für „die kleine Weltausstellung“. Diese Ausstellung aus 185 Werken wurde seit 1992 an verschiedenen Orten präsentiert, so im Institut für Moderne Kunst in Nürnberg (1993), an der Umwelttechnologie-Messe „New Earth“ in Osaka (1996) und im Russischen Museum in St. Petersburg (2003). 1994 gewährte die UNESCO in Paris durch ihren Generaldirektor M. F. Mayor der „kleinen Weltausstellung“ ein Patronat, welches 1998 für eine „World-Peace Tour“ zusammen mit der Sängerin und Pianistin Nina Simone erweitert wurde.
Seit 1995 unternahm Suzanne Baumann mehrere Reisen nach Osteuropa. In Belarus organisierte sie mehrere Ausstellungen Schweizer Künstler und initiierte die erste Ausstellung mit Originalwerken von Marc Chagall. Sie organisierte auch Ausstellungen von belarussischen Künstlern in der Schweiz. Aus ihrem Wunsch nach Austausch und Verständigung zwischen den Völkern entstanden die Projekte des „Energie-Turmes“ („Turm der Synopsis und Liebe“) und des „Weltengartens“, die 1997 in Wizebsk präsentiert wurden und sich seither zum Projekt: Natur-Mensch-Kultur weiterentwickelt haben.
Anlässlich der 120-Jahre-Geburtstagsfeier von Kasimir Malewitsch 1998 in Wizebsk wurde ein architektonisches Modell des Turmprojektes präsentiert und ein Manifest Suzanne Baumanns in russischer Übersetzung vom Witebsker Künstler Wassili Wassiljew vorgetragen.
2008, im Rahmen der 130-Jahre-Geburtstagsfeier von Kasimir Malewitsch und gleichzeitiger Ausstellung zu diesem Anlass mit zeitgenössischen Künstlern, wurde in Witebsk ein Erinnerungsbrief und Hommage von Suzanne Baumann an den Künstler verlesen.
Literatur
- Felix A. Baumann, Fritz Billeter: Fantastische Figuration. Ausstellungskatalog. Zürcher Kunstgesellschaft, Helmhaus, Zürich 1969.
- Hans Rudolf Hilty, Hans Heinz Holz, Paul Nizon (Hrsg.): Zürcher Almanach, 1972.
- Suzanne Baumann: Macht und Geheimnis : 22 Kurzgeschichten mit Bildern. Marlene Frei Artist-Books, Zürich / ISISVOICE, Bern 1989 (ohne ISBN).
- Joseph Helfenstein: Esther Altorfer. Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Bern, 1989.
- Fingerlebenszeitvergrösser: Suzanne Baumann im Dialog mit Esther Altorfer. [anlässlich der Ausstellungen: "Von einer Welt zur Andern" Kunst von Aussenseitern im Dialog: DuMont-Kunsthalle, Köln, 28.9. - 25.11.1990 und der erweiterten Ausstellung: Zürich und Bern 1990], Marlene Frei Artist-Books, Galerie&Edition / ISISVOICE, Benteli, Bern 1990, ISBN 3-7165-0764-4.
- Roman Buxbaum, Pablo Stähli (Hrsg.): Von einer Welt zur Andern: Kunst von Aussenseitern im Dialog. [DuMont-Kunsthalle Köln, 28. September bis 25. November 1990]. In: DuMont-Dokumente. DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2448-0 (Ausstellungskatalog).
- Suzanne Baumann, Werk Sammlung : Stephan Kunz (Hrsg.): "Suzanne Baumann", Aargauer Kunsthaus Aarau, 11. April bis 31. Mai 1992 / Kunstmuseum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen, 8. November 1992 bis 24. Januar 1993. Edition Howeg, Zürich 1992, ISBN 3-85736-112-3 (Ausstellungskatalog).
- Anneliese Zwez: Suzanne Baumann, Ästhetik ist ein Stück Natur. In: Artis, Zeitschrift für Neue Kunst. Hallwag, Bern / Stuttgart 1992.
- Annelise Zwez: Meret Oppenheim, Esther Altorfer, Suzanne Baumann. Ausstellungskatalog. Galerie Rigassi, Bern 1992.
- Elisabeth Grossmann: Kleine Weltausstellung von Suzanne Baumann. In: Turicum - Schweizer Kultur und Wirtschaft, Orell Füssli, Zürich 1993, ISSN 0254-3710.
- Heinz Neidel: Interview: Suzanne Baumann – Ich habe eine Keimzelle anzubieten. In: Bateria, Zeitschrift für Kunst und Literatur. Nr. 15, (Nürnberg/Fürth/Erlangen) 1994.
- Jury Karashun, Tamara Karandasheva: Suzanne Baumann. Ausstellungskatalog. Nationales Kunstmuseum, Minsk 1995.
- Wladimir Boyko: Portrait Suzanne Baumann. In: Euro Style, Nr. 2, Minsk 1995
- Tamara Karandasheva, Nikolaj Progranovsky: Moderne Belarussische Grafik. Ausstellungskatalog. Gewerbemuseum Winterthur, 1996.
- Hans Eggenberger, Jury Karashun: Schweizer Originalgrafik. Ausstellungskatalog. Nationales Belarussisches Kunstmuseum, Minsk 1995.
- Ludmilla Khmelnitskaia: Suzanne Baumann. In: Vitebski Cshitak. Nr. 2, 1996.
- Stefan Kunz, Beat Wismer: Im Reich der Zeichnung. Ausstellungskatalog. Kunsthaus Aarau, Aarau 1998.
- Larissa Michnewitch: Ein Projekt, das in die Zukunft führt. In: Witebsker Kurier. 19. Juni 1998.
- Wasili Wasiljev: Die Energie der Stadt. In: Witebsker Kurier 19. Juni 1998.
- Irina Matac: Suzanne Baumann, eine Revolutionärin aus der Schweiz. In: Belarus Gazette. Nr. 6, Minsk 2001.
- Cynthiya Gavranic: Spielraum, Kunst und Kindlichkeit. Ausstellungskatalog. Coninx-Museum, Zürich 2001.
- Russisches Museum St. Petersburg (Hrsg.): Suzanne Baumann - Die kleine Weltausstellung. St. Petersburg / Bern 2003, ISBN 3-935298-61-7.
Weblinks
- Literatur von und über Suzanne Baumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Suzanne Baumann
- Marco Obrist: Baumann, Suzanne. In: Sikart
- Synopsismus Website
- Trailer:Liebeslied