Susie Ibarra
Susie Ibarra (* 15. November 1970 in Anaheim, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Perkussionistin, Jazzschlagzeugerin und Komponistin.
Leben
Ibarra wuchs in einer von den Philippinen stammenden Arztfamilie in Seabrook (Texas) in der Nähe von Houston auf. Als Kind lernte sie Piano; später spielte sie in einer Punkband Schlagzeug. Während ihres Aufenthalts auf dem Sarah Lawrence College veranlasste sie ein Sun-Ra-Konzert, sich intensiver mit Jazz zu beschäftigen. Sie beendete ihre formalen Studien auf dem Mannes College of Music und dem Goddard College, wo sie mit einem B.A. abschloss. Seit 1989 lebt Ibarra in New York, wo sie zunächst bei Milford Graves Schlagzeugunterricht nahm. Kulintang lernte sie bei Danongan Kalanduyan.
Ibarra arbeitete zunächst als Perkussionistin und interpretierte südostasiatische Gongmusik. Zunehmend arbeitete sie auch im Bereich der Neuen Improvisationsmusik und des Jazz. Sie spielte unter anderem mit dem David S. Ware Quartet, dem Matthew Shipp Trio, sowie mit John Zorn, William Parker, Assif Tsahar (mit dem sie verheiratet war), Pauline Oliveros, Joëlle Léandre, Derek Bailey, Wadada Leo Smith, Yo La Tengo und Thurston Moore. Daneben tritt sie aber auch solistisch auf. Seit 1999 nimmt sie Tonträger unter ihrem Namen auf; daneben spielt sie weiterhin mit Musikern unterschiedlichster Gattungen zusammen. Im Susie Ibarra Trio spielt sie mit Jennifer Choi und Craig Taborn, in der Gruppe Mephista mit Sylvie Courvoisier und Ikue Mori; weiterhin arbeitet sie im Duo mit Mark Dresser und im Quartett von John Lindberg. In der Gruppe Electric Kulintang mit Roberto Rodriguez trägt sie zum Asian American Jazz bei. 2011 wirkte sie bei Wadada Leo Smith’ Ten Freedom Summers mit. Auch arbeitete sie mit der Pianistin Yūko Fujiyama und im Weltmusikbereich mit dem Gitarristen Johnny Alegre. Zu hören war sie auch auf Myra MelfordsAlbum For the Love of Fire and Water (RogueArt, 2022).
Sie komponiert neben Jazzstücken auch Opernmusik und Avantgardemusik. Derzeit ist sie vermutlich als Jazzmusikerin am bekanntesten. Ihre expressive Technik und der Einbezug unterschiedlicher Stile und Genres wie Blues, Gamelan und Kulintang sind besonders hervorstechend.
Diskografische Hinweise
- Home Cookin’ (Hopscotch 1998, mit Assif Tsahar)
- Radiance (Hopscotch, 1999, mit Charles Burnham, Cooper Moore)
- Songbird Suite (Tzadik, 2001, mit Jennifer Choi, Ikue Mori, Craig Taborn)
- Mephista: Entomological Reflections (Tzadik, 2003)
Auszeichnungen
- „Best Drummer“ – Village Voice
- „Best Drummer“ – Down Beat
- „Best Drummer“ – The Wire
- „New Talent of the Year – 1997“ – Jazziz Magazine
Literatur
- Wolf Kampmann (Hrsg.), unter Mitarbeit von Ekkehard Jost: Reclams Jazzlexikon. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010528-5.