Susanne Friede
Susanne A. Friede (* 1969) ist eine deutsche Romanistin und Mediävistin. Sie hat seit 2019 den Lehrstuhl für romanische Philologie, insbesondere französische Literaturwissenschaft, an der Ruhr-Universität Bochum inne.
Leben
Susanne Friede studierte Klassische und Romanische Philologie an der Universität Göttingen und der Universität Blaise Pascal Clermont-Ferrand II (Licence en lettres modernes, 1992). Nach dem Ersten Staatsexamen, das sie 1995 in den Fächern Latein und Französisch ablegte, arbeitete sie von 1996 bis 2002 am Institut für Lateinische und Romanische Philologie des Mittelalters (Lehrstuhl Ulrich Mölk) an der Universität Göttingen. Im Rahmen dieser Tätigkeit arbeitete sie auch im Teilprojekt A (Typen regionaler Differenzierung und kultureller Identitätsstiftung in der mittelalterlichen Alexanderepik) am Sonderforschungsbereich 529 „Internationalität nationaler Literaturen“. 2001 wurde sie mit der Dissertation Die Wahrnehmung des Wunderbaren. Der Roman d’Alexandre im Kontext der französischen Literatur des 12. Jahrhunderts promoviert. Von 2002 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für den romanistischen Teil des Vorhabens Europäische Jahrhundertwende. Literatur, Künste, Wissenschaften um 1900 in grenzüberschreitender Wahrnehmung an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 2009 erfolgte die Habilitation zum Thema: Der italienische Roman am Übergang zur Moderne. Die Fortsetzungsromane der Nuova Antologia (1899–1908) im ‘Text der Kulturzeitschrift‘.
Von 2009 bis 2011 war Susanne A. Friede wissenschaftliche Redakteurin für die Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch für historische und vergleichende Erzählforschung (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen). Von 2011 bis 2013 vertrat sie Professuren für Französische und Italienische bzw. Romanische Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen. 2013 folgte sie einem Ruf an die Universität Klagenfurt und forschte und lehrte dort bis 2019 als Universitätsprofessorin (unbefristet) für Romanistische Literaturwissenschaft. Sie war von 2014 bis 2019 Mitglied des Forschungsrats der Universität Klagenfurt. Von 2017 bis 2019 war sie Projektleiterin des HRSM-Projekts "The Exercise of Judgement in the Early Modern Period", eines Verbundprojektes der Universitäten Klagenfurt (Lead), Graz, Salzburg und Wien. Seit 2018 ist sie Projektleiterin des österreichischen Teils des DACH-Projekts (DFG/FWF) „Antiklassizismen im Cinquecento“.
Seit dem Wintersemester 2019/2020 hat sie den Lehrstuhl für Romanische Philologie, insb. französische Literatur am Romanischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum[1] inne. Sie forscht zur Literatur des Mittelalters, insbesondere zu französischen Artus- und Gralstexten des 12. und 13. Jahrhunderts sowie zur Trobadorlyrik, zu italienischen Dialogen und zur Lyrik des Cinquecento sowie zur französischen Literatur des 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende. Seit 2015 ist Susanne A. Friede Mitherausgeberin des Literaturwissenschaftlichen Jahrbuchs, seit 2020 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Romanischen Bibliographie (Korrespondentin für "Italienische Literaturwissenschaft", gemeinsam mit David Nelting, RUB).
Schriften (Auswahl)
- Die Wahrnehmung des Wunderbaren. Der Roman d’Alexandre im Kontext der französischen Literatur des 12. Jahrhunderts. Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-52317-4.
- als Herausgeberin mit Dorothea Kullmann: Das Potenzial des Epos. Die altfranzösische Chanson de geste im europäischen Kontext. Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8253-5937-9.
- Der italienische Roman der Jahrhundertwende. Die Fortsetzungsromane in der „Nuova antologia“ (1899–1908) im „Text der Kulturzeitschrift“ (= culturae - Intermedialität und historische Anthropologie. Band 16). Harrassowitz, Wiesbaden 2015, ISBN 3-447-10473-2.
- als Herausgeberin mit Michael Schwarze: Autorschaft und Autorität in den romanischen Literaturen des Mittelalters. Berlin 2015, ISBN 3-11-037064-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Christian Busche, Beate Schiller: Ruhr-Universität Bochum - Romanisches Seminar. Abgerufen am 17. Oktober 2019.