Super Prestige Pernod
Die „Super Prestige Pernod“-Wertung war ein Jahresklassement im Profi-Straßenradsport, das von 1958 bis 1987 bestand, um die vielseitigsten und insgesamt erfolgreichsten Radrennfahrer zu küren. In die Wertung gingen die wichtigsten Eintagesrennen und Rundfahrten der Radsportsaison mit (je nach ihrer Bedeutung) unterschiedlichen Punktzahlen ein. Sponsor der Wertung war die französische Pastismarke Pernod. Im ersten Jahr der Wertung wurden nur französische Fahrer berücksichtigt.[1]
Die Super Prestige Pernod wurde 1958 offiziell eingeführt und setzte damit eine ähnliche Jahreswertung, die sogenannte Challenge Desgrange-Colombo, fort. Diese war, von 1948 bis 1958 ausgetragen, nach Streitigkeiten zwischen den französischen und italienischen Organisatoren jedoch eingestellt worden.
Ende der 1980er Jahre wurde in Frankreich ein Verbot des Sportsponsoring durch Alkohol-Marken verabschiedet. Unter diese Regelung fiel auch die Super Prestige Pernod-Wertung, die dann nach der Saison 1987 abgeschafft wurde. Parallel hatte sich seit 1984 die UCI-Weltrangliste als allgemeiner Index für die Einordnung der Radsportler durchgesetzt. 1989 wurde zusätzlich der Rad-Weltcup eingeführt, eine Serie der zehn wichtigsten Eintagesrennen des Jahres.
Die Super Prestige Pernod-Wertung wurde naturgemäß von den besten Radsportlern ihrer jeweiligen Generation dominiert: Eddy Merckx gewann das Jahresklassement – eine beeindruckende Demonstration der „Ära Merckx“ – insgesamt siebenmal in Folge von 1969 und 1975. Die Franzosen Jacques Anquetil und Bernard Hinault siegten je viermal. In den letzten Jahren der Wertung dominierten zwei Iren: Sean Kelly gewann von 1984 bis 1986, Stephen Roche die letzte Wertung 1987.
Eine Wertung für Frauen wurde 1985 eingeführt und dann dreimal von Jeannie Longo gewonnen.
Siegerliste
Super-Prestige Pernod Frauen
Jahr | Siegerin |
---|---|
1985 | Jeannie Longo |
1986 | Jeannie Longo |
1987 | Jeannie Longo |
Weblinks und Quellen
- Super Prestige Pernod auf memoire-du-cyclisme.eu
- A History of Season Long Competitions: All the Winners 1948–2012 auf sicycle.wordpress.com
Einzelnachweise
- Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 49/1970. Berlin 1970, S. 6.