Sumarokowo (Kaliningrad)

Sumarokowo (russisch Сумароково, deutsch Klein Jodupönen, 1938 bis 1945 Kleinsorge, litauisch Mažieji Juodupėnai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Sumarokowo
Klein Jodupönen (Kleinsorge)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 22° 21′ O
Sumarokowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Sumarokowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sumarokowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Sumarokowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet sich vier Kilometer nordöstlich von Uslowoje (Rautenberg).

Geschichte

Die Gemeinde Klein Jodupönen auf einem Messtischblatt von 1937

Das Bauerndorf Jodupöhnen ist auf der Schrötterkarte von 1802 eingezeichnet. Es gehörte zunächst zum Amt Löbegallen.[1] Zur Unterscheidung zum vier Kilometer südwestlich gelegenen gleichnamigen Ort Jodupöhnen, später Groß Jodupönen, wurde der Ort später mit Klein Jodupönen bezeichnet. Damit hatte man auch ein Unterscheidungsmerkmal zum ebenfalls im Kreis Pillkallen gelegenen Jodupönen im Kirchspiel Schirwindt. 1874 wurde die Landgemeinde Klein Jodupönen dem neu gebildeten Amtsbezirk Baltruschelen zugeordnet.[2] 1938 wurde Klein Jodupönen in Kleinsorge umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt er den russischen Namen Sumarokowo und wurde dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[3] Später gelangte der Ort, falls dann noch existent, in den Wesnowski selski Sowet. Sumarokowo wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[5]154
1871[5]143
1885[6]156
1905[7]144
1910[8]138
1933[9]120
1939[10]108

Kirche

Klein Jodupönen/Kleinsorge gehörte ab 1853[11] zum evangelischen Kirchspiel Rautenberg. Von 1809 bis 1852 gehörte es zum Kirchspiel Pillkallen[12], vor 1806 zum Kirchspiel Kussen[13].

Einzelnachweise

  1. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Zweiter Band, G-Ko, Halle 1821
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grüneichen
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  4. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei), taucht der Ort nicht mehr auf.
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Pfarrer Lie. Hein - Kussen: Was uns die Kirchenchronik von Kussen erzählt, Kussen 1936. In: genealogy.net. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  12. Ewangelische Kirche zu Pillkallen Diözese Pillkallen. Abgerufen am 21. Februar 2024.
  13. Evangelische Kirche Kussen (Kr. Pillkallen): Evangelische Gemeinde in Kussen, Taufen 1801-1822. In: familysearch.org. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints, 1991, abgerufen am 21. Februar 2024.
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