Sukjong (Joseon)

Sukjong (koreanisch: 숙종) (* 7. Oktober 1661 in Joseon; † 12. Juli 1720 ebenda) war während seiner Regierungszeit von 1674 bis 1720 der 19. König der Joseon-Dynastie (조선 왕조) (1392–1910) in Korea.[1]

Sukjong
19. König der Joseon-Dynastie

König Sukjong
König Sukjong
König Sukjong
Namensschreibweisen
Hangeul숙종
Hanja肅宗
Revidierte RomanisierungSukjong
McCune-ReischauerSukchong
Regierungszeit
Regierungszeit vonAugust 1674
Regierungszeit bis12. Juli 1720
VorgängerKönig Hyeonjong
NachfolgerKönig Gyeongjong
Lebensdaten
Geboren am7. Oktober 1661
GeburtsortGyeonghuigung-Palast, Hanseong
Geburtsname이순
Hanja李焞
Revidierte RomanisierungYi Sun
McCune-ReischauerYi Sun
VaterKönig Hyeonjong
MutterKönigin Myeongseong
Todesdaten
Gestorben am12. Juli 1720
SterbeortGyeonghuigung-Palast, Hanseong
GrabstätteGrabmal Seooreung, Stadt Goyang in der Provinz Gyeonggi-do
Ehepartner, Mätressen, Nachkommen
Frau(en)Königin Ingyeong
Königin Inhyeon
Königin Inwon
Hui des Indong Jang Klans
und weitere fünf Damen des Hofes
SöhnePrinz Hwiso (Yi Yun)
Prinz Seongsu
Prinz Yeongsu
Prinz Yeoning (Yi Geum)
Prinz Yeonryeong (Yi Hwon)
und einen Sohn, dessen Name nicht bekannt ist
Töchterdrei Töchter, deren Name nicht bekannt ist

Leben

Sukjong, der unter dem Namen Sun () geboren wurde, war Sohn des Königs Hyeonjong (현종). Nachdem er im Alter von 13 Jahren selbst König wurde, war er lange Zeit ohne Nachkommen und als er den Sohn seiner Konkubine als Kronprinz einsetzen wollte, gab es heftige Widerstände am Hofe.[2]

Eine Besonderheit von König Sukjongs Regierungsstil war, dass er oft sein Kabinett umbildete, weil nach seiner Ansicht dies die Treue seiner Untertanen durch Wettbewerb stärken könne. Das Resultat war, dass viele seiner Gelehrten sich vom politischen Prozess ausgeschlossen fühlten.[3] Als Folge davon entstanden nahezu 300 private Akademien, Seowon (서원) genannt, in denen viele der gebildeten Leute, die dem Neokonfuzianismus anhängig waren, ihre Nachkommen ausbildeten. Die Akademien entwickelten auf diesem Wege den Mainstream in Bezug auf die konfuzianische Bildung und Wissenschaft und wurden als Sallim (산림) (ländlich Gebildete) vom Hofe später respektiert.[4] Um der Entfremdung der ländlichen Gelehrten vom Hofe und seinen Regierungsgeschäften entgegenzuwirken, versorgte Sukjong sie mit verschiedenen Ämtern und vergab Beraterrollen.[3]

Militärisch festigte Sukjong seine Macht mit der Schaffung von fünf neuen Garnisonen, Ogunyeong (오군영) genannt. Er ließ sie um die Hauptstadt herum errichten. Chongyungcheong (총융청) wurde im Norden angelegt, Sueocheong (수어청) im Süden, Geumwiyeong (금위영) bildete die Hauptstadtgarnison und Eoyeongcheong (어영청) nahm ihre Aufgaben als königliche Garde wahr. Alle Soldaten wurden auf Grundlage des von Chi Ji-guang verfassten Werkes Chi-hsiao-hsin-shu (Neuer Text der praktischen Taktik) ausgebildet und gedrillt. Er schuf das Werk nach den Erfahrungen der Kriegsführung Chinas gegen die Attacken der Japaner.[5]

Die bäuerlichen Farmer hatten einen Dienst in der Armee und in Rotation auch in der Hauptstadt zu verrichten. Sie konnten sich zwar mit der Zahlung von zwei Ballen Kleider vom Dienst in der Armee befreien lassen, aber es war für die meisten sehr schwer, diese Mengen an Stoff aufzubringen, sodass sich viele nicht vom Armeedienst befreien lassen konnten.[5]

Trotz des Ausbaus an militärischer Stärke litt das Reich unter Sukjong an einem Mangel an ökonomischer Entwicklung. Gleichzeitigen wuchs die Bevölkerung rapide. 1657 zählte die Bevölkerung rund 2,3 Millionen Untertanen, 1668 waren es 5,0 Millionen Einwohner und 1717 waren rund 6,8 Millionen im Lande zu versorgen. Die Lebensmittel wurden knapp und 1671 starben über 300 000 Menschen während einer Hungersnot. Erbitterte Richtungskämpfe am Hofe waren in den Jahren 1680, 1689 und 1694 die Folge und führte zu Hinrichtungen einiger Gelehrter.[6]

Grabmal des Königs

König Sukjong wurde auf dem königlichen Friedhof Seooreung (서오릉) (Fünf Gräber im Westen) beerdigt, der der zweitgrößte seiner Art in Korea ist. Dort fanden auch seine drei Frauen (Königinnen) und seine Schwiegertochter ihre letzte Ruhestätte.[7]

Literatur

  • Ki-baik Lee: A New History of Korea. Harvard University Press, Seoul 1984, ISBN 0-674-61576-X (englisch, chinesisch: 韓國史新論. 1961. Übersetzt von Edward W. Wagner).
  • Andrew C. Nahm: Korea – Tradition & Transformation. A History of the Korean People. 2. Edition Auflage. Hollym International Corp., Seoul 1996, ISBN 1-56591-070-2 (englisch).
  • Kim Hiyoul: Koreanische Geschichte. Hrsg.: Heinrich P. Kelz (= Sprachen und Sprachenlernen. Band 204). Asgard-Verlag, St. Augustin 2004, ISBN 3-537-82040-2 (Reihe des Sprachlernzentrums der Universität Bonn).
  • Han Young Woo: Joseon Era. In: A Review of Korean History. Volume 2. Kyongsaewon Publishing Company, Pajubookcity, Gyeonggi-do 2010, ISBN 978-89-8341-092-4 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Han: Joseon Era. In: A Review of Korean History. 2010, S. 308.
  2. Kim: Koreanische Geschichte. 2004, S. 147.
  3. Kim: Koreanische Geschichte. 2004, S. 148.
  4. Lee: A New History of Korea. 1984, S. 222.
  5. Lee: A New History of Korea. 1984, S. 225.
  6. Nahm: Korea – Tradition & Transformation. 1996, S. 127 f.
  7. The Royal Tombs of the Joseon. In: Visit Korea. Korea Tourism Organization, abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
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