Sudscha
Sudscha (russisch Суджа) ist eine Kleinstadt in der Oblast Kursk (Russland) mit 6036 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Stadt
Sudscha
Суджа
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Liste der Städte in Russland |
Geografie
Die Stadt liegt am Südrand der Mittelrussischen Platte etwa 100 km südwestlich der Oblasthauptstadt Kursk an der gleichnamigen Sudscha, einem rechten Nebenfluss des in den Dnepr mündenden Psjol.
Sudscha ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Geschichte
Der Ort entstand im 17. Jahrhundert als befestigte Handelssiedlung nahe der damaligen Südgrenze des Russischen Reiches und wurde zunächst nach dem Fluss Sudschanskaja sloboda genannt.
1664 wurde das Stadtrecht verliehen. Nach 1786 entfiel die militärstregische Bedeutung der Stadt. Sie blieb ein bedeutendes lokales Handwerks- und Handelszentrum, geriet im 20. Jahrhundert aber gegenüber anderen Städten der Region ins Hintertreffen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Sudscha am 18. Oktober 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Sudscha wurde am 3. März 1943 von Truppen der Woronescher Front der Roten Armee im Rahmen der Schlacht um Charkow zurückerobert.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 7433 |
1939 | 3674 |
1959 | 4004 |
1970 | 6197 |
1979 | 7185 |
1989 | 7487 |
2002 | 7045 |
2010 | 6036 |
2021 | 5127 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Suscha sind die Dreifaltigkeitskirche (Троицкая церковь/Troizkaja zerkow), die Himmelfahrtskirche (Вознесенская церковь/Wosnessenskaja zerkow, um 1811) und die Gottesmutter-Geburts-Kirche (Рождественская церковь/Roschdestwenskaja zerkow) von 1799 bis 1828 erhalten.
Die Stadt besitzt ein Heimatmuseum.
In den nahen Siedlungen Samostje und Saoleschenka stehen fünfkuppelige Kirchen aus dem 19. Jahrhundert. Im 15 Kilometer südlich gelegenen Dorf Gujewo (auch Guiwa) befindet sich ein nicht fertiggestellter Palast mit Wirtschaftsgebäuden und umliegendem Park der Fürsten Dolgoruki.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Sudscha gibt es einen Zulieferbetrieb für den Traktorenbau sowie Betriebe der Lebensmittelindustrie und Baumaterialienwirtschaft.
Die Stadt liegt an der auf diesem Abschnitt 1911 eröffneten Eisenbahnstrecke Brjansk–Lgow–Charkiw.
Durch Sudscha führt die Regionalstraße R200 von Djakonowo (bei Kursk) zur ukrainischen Grenze und weiter nach Sumy.
In Sudscha ist ein Einspeisepunkt für Erdgas, das durch ukrainische Pipelines nach Westeuropa gelangt.[2]
Weblinks
- Private Website zur Stadt (russisch, Fotos)
- Sudscha auf mojgorod.ru (russisch)
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Ukraine aktuell: Schweden wird NATO-Mitgliedschaft beantragen (dw.com vom 16. Mai 2022)