Sucht (Zeitschrift)

Die Zeitschrift Sucht ist eine medizinische Fachzeitschrift, die interdisziplinäre Arbeiten aus dem Bereich der Suchtforschung veröffentlicht. Sucht ist in diesem Themenfeld eine der ältesten wissenschaftlichen Zeitschriften der Welt und offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie.

Sucht
Beschreibung Fachmagazin
Fachgebiet Suchtforschung und Suchttherapie
Sprache Deutsch
Verlag Hogrefe Verlag (Deutschland)
Erstausgabe 1891
Gründer Internationales Büro zur Bekämpfung der Trinksitten
Erscheinungsweise sechsmal im Jahr
Verkaufte Auflage 1100 Exemplare
Herausgeber Anil Batra
ISSN (Print) 0939-5911
ISSN (online) 1664-2856

Geschichte der Zeitschrift

Die Zeitschrift wurde 1890 im Rahmen des Internationalen Kongresses gegen den Alkoholmißbrauch in Dänemark als Internationale Monatsschrift zur Bekämpfung der Trinksitten gegründet. Die erste Ausgabe erschien im Jahr 1891 in Bremerhaven und wurde vom Internationalen Büro zur Bekämpfung der Trinksitten herausgegeben. Zu den Herausgebern, die der Abstinenzbewegung angehörten und auch teilweise radikale Ansätze vertraten, gehörte Auguste Forel. Im Jahr 1894 wechselte der Verlag nach Basel, wo auch die Zeitschrift fortan erschien.[1] Die Zeitschrift betonte ihren internationalen Anspruch einerseits durch die multinational besetzte Herausgebergruppe, zu der, neben dem Schweizer Forel, zwei Dänen und jeweils ein Deutscher, ein Brite und ein Finne gehörten, andererseits durch die Wahl der thematischen Schwerpunkte, die in den frühen Jahren durch Artikel zum Alkoholkonsum in verschiedenen Ländern, sowie damit zusammenhängende gesundheitspolitische, rechtliche und präventive Strategien zum Ausdruck kamen.

Internationale Monatsschrift zur Erforschung des Alkoholismus und Bekämpfung der Trinksitten

Im Jahr 1902 erfolgte eine der zahlreichen Umbenennungen der Zeitschrift. Der neue Titel Internationale Monatsschrift zur Erforschung des Alkoholismus und Bekämpfung der Trinksitten betonte den zunehmend wissenschaftlicheren Ansatz der Publikation und eine gleichzeitige Abwendung vom früheren aktivistischen Ansatz der unter den Begründern um Forel stark vertretenen Abstinenzlern. Im wissenschaftlichen Beirat traten entsprechend Wissenschaftler wie dem späteren Vorsitzenden des Vereins abstinenter Ärzte des deutschen Sprachgebiets Emil Kraepelin und dem bedeutenden Schweizer Psychiater Eugen Bleuler stärker hervor. Doch die Zeitschrift beschränkte sich nicht auf wissenschaftliche Beiträge. So erschien im Jahr der Umbenennung eine Mitschrift eines Vortrags der Schriftstellerin Ricarda Huch, die vor dem Sozialwissenschaftlichen Bildungsverein in Wien über "Rausch und künstlerische Produktion" gesprochen hatte.[2] Der Umfang der Zeitschrift nahm in die folgenden Jahren sukzessive ab. Von den ursprünglich bis zu 400 Seiten Umfang eines Jahrgangs blieben schließlich im Jahr 1919 nur noch 135 Seiten. Entsprechend wurden die zwölf monatlichen Hefte zusammengefasst in vier Ausgaben veröffentlicht. Die Internationale Monatsschrift zur Erforschung des Alkoholismus und Bekämpfung der Trinksitten wurde schließlich mit dem 29. Jahrgang vorläufig eingestellt.[1]

Internationale Zeitschrift gegen den Alkoholismus

Im Jahr 1922 wurde die Veröffentlichung der Zeitschrift wieder aufgenommen. Mit dem 30. Jahrgang schloss man zwar nahtlos an die Internationale Monatsschrift zur Erforschung des Alkoholismus und Bekämpfung der Trinksitten an, jedoch wurde der Titel geändert und war nun dreisprachig: Revue internationale contre l'alcoholisme/Internationale Zeitschrift gegen den Alkoholismus/International Review against alcoholism. Auch die Erscheinungsweise hatte sich geändert. Ab jetzt erschien die Publikation alle zwei Monate.[1]

Suchtgefahren

Die Zeitschrift wurde im Jahr 1943 mit dem 51. Jahrgang eingestellt und ab 1955 als Suchtgefahren neu herausgegeben. Herausgeber war die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Bühringer, Hans Watzl: "Neugestaltung der Zeitschrift SUCHT: Alter Wein in neuen Schläuchen?" (pdf), Artikel in SUCHT 49(1), 2003, Seite 8–12, aufgerufen am 4. März 2024
  2. Der heimliche Verlobte Ricarda Huchs: Hermann Eggers (1867–1947) in Der Heidewanderer, Jahrgang 98, Nr. 45, November 2022 (Beilage der Allgemeinen Zeitung der Lüneburger Heide), aufgerufen am 5. März 2024
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