Sturmtag

Ein Sturmtag ist ein Tag, an dem der Wind im Maximum eine Stärke von 8 Beaufort (Bft) oder mehr erreicht. Als Maximum gilt dabei der größte über zehn Minuten ermittelte Durchschnittswert.[5]

Klimatologische Kenntage

Tagestemperatur T: max / med / min
Tagestemperatur T: max / med / min[1]

Lufttemperatur­abhängige Kenntage
Wüstentag
  • Tmax  35 °C
  • Heißer Tag[2]
  • Tmax  30 °C
  • Tropennacht[2]
  • Tmin ≥ 20 °C
  • Sommertag[2]
  • Tmax ≥ 25 °C
  • Heiztag[3]
  • Tmed < 15 °C / 12 °C
  • Vegetationstag[4]
  • Tmed ≥ 5 °C
  • Frosttag[2]
  • Tmin < 0 °C
  • Eistag[2]
  • Tmax < 0 °C
  • Kalter Tag[2] keine einheitliche Definition
    Witterungs­abhängige Kenntage
    Bewölkung Heiterer Tag[2],
    Trüber Tag[2],
    Nebeltag[2]
    Luftfeuchte / Temperatur Schwüler Tag
    Niederschlag Niederschlagstag[2],
    Regentag[2],
    Hageltag[2],
    Schnee(decken)tag[2]
    Unwetter Sturmtag[2],
    Gewittertag[2]

    Sturmtage zählen zu den witterungsabhängigen klimatologischen Kenntagen, Schwellwert ist die Windgeschwindigkeit. Bei einem Wind von 8 Bft spricht man von einem stürmischen Wind, die Windgeschwindigkeit beträgt mindestens 62 km/h. Der Wind kann große Bäume bewegen, Zweige abbrechen lassen, Fensterläden öffnen und das Gehen erheblich behindern. Die See ist mäßig hoch, mit ziemlich hohen Wellenbergen, Schaumstreifen und verwehten Wellenköpfen (→ Beaufortskala).

    In Deutschland gibt es besonders häufig Sturmtage an der Nordseeküste. Im Zeitraum 1981–2010 wurden auf Helgoland im Mittel 126 Sturmtage beobachtet, in List auf Sylt waren es 114. Zur Ostsee und zum Landesinnern hin nimmt die Häufigkeit deutlich ab, in Schleswig betrug sie im gleichen Zeitraum 49, in Lüchow (Wendland) 17.[6][7] Auf dem Brocken im Harz werden bis zu 79 Sturmtage im Jahr beobachtet.[8] Im antarktischen Viktorialand gibt es Jahre mit 340 Sturmtagen.[9]

    Die Zahl der winterlichen Sturmtage in Norddeutschland hat gegenüber der Mitte des 20. Jahrhunderts im Mittel zugenommen, wobei sich der Trend seit den 1980er Jahren umgekehrt hat.[6] Auch in der Gesamtbetrachtung des deutschen Binnenlandes könnte es in den letzten 30 Jahren, bis Ende der 2010er Jahre, einen Rückgang der Zahl an Sturmtagen gegeben haben.[10]

    Ab Windstärke 8 greift in der Regel die Versicherung von Sturmschäden an und in Gebäuden.[11]

    Einzelnachweise

    1. Anmerkung: Auf der Grafik liegt, anders als die Farbmarkierungen bei den Temperaturschwellen, die 0-°C-Linie auf der Grenze zwischen türkis und blau. → Jahresgang der Grafik (animiert)
    2. Klimatologische Kenntage im Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes
    3. Deutschland: 15 °C nach VDI 2067; Österreich, Schweiz, Liechtenstein: 12 °C nach Usance
    4. auch Tmed ≥ 10 °C: Tag Hauptvegetationsperiode
    5. Sturmtag. In: Wetterlexikon. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 13. Oktober 2020.
    6. Insa Meinke, Diana Rechid, Birger Tinz, Moritz Maneke, Christiana Lefebvre, Elke Isokeit: Klima der Region – Zustand, bisherige Entwicklung und mögliche Änderungen bis 2100. In: Hans von Storch, Insa Meinke, Martin Claußen (Hrsg.): Hamburger Klimabericht – Wissen über Klima, Klimawandel und Auswirkungen in Hamburg und Norddeutschland. 2018, ISBN 978-3-662-55379-4, S. 18,23, doi:10.1007/978-3-662-55379-4_2 (open access).
    7. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Deutscher Wetterdienst (Hrsg.): Klimareport Schleswig-Holstein: Fakten bis zur Gegenwart ‒ Erwartungen für die Zukunft. 2017, S. 25 (dwd.de [PDF; 3,4 MB]).
    8. Hartmut Dierschke, Joachim Knoll: Der Harz, ein norddeutsches Mittelgebirge. Natur und Kultur unter botanischem Blickwinkel. In: Tuxenia. Band 22, S. 302 (uni-frankfurt.de).
    9. Das Klima der Antarktis. Umweltbundesamt, 23. Juli 2013, abgerufen am 13. Oktober 2020.
    10. Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg (Hrsg.): Was wir heute über das Extremwetter in Deutschland wissen – Stand der Wissenschaft zu extremen Wetterphänomenen im Klimawandel in Deutschland. September 2020 (dwd.de [PDF; 403 kB]).
    11. Regen, Hagel, Sturm und Gewitter: Wofür haftet welche Versicherung? Verbraucherzentrale, 10. Februar 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.
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