Streit (Mistelgau)

Streit ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2]

Streit
Gemeinde Mistelgau
Koordinaten: 49° 55′ N, 11° 24′ O
Höhe: 397 m ü. NHN
Einwohner: 106 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95490
Vorwahl: 09206

Geografie

Das Dorf liegt am Fuße des Streiter Berges (482 m ü. NHN) südlich der Weides, einem linken Zufluss der Truppach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Frankenhaag zur Kreisstraße BT 1 (1,2 km östlich) bzw. direkt zur BT 1 (0,8 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Streit war seit dem Mittelalter ein streitbergisches Reichslehen, verliehen an die Pötzlinger. 1690 folgten als Lehensherrn die Schenken von Stauffenberg.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Streit 21 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Unternschreez. Grundherren waren die bayreuthische Verwaltung Glashütten (1 Söldengut mit Blaufarbenfabrik, 1 Pottaschhütte, 5 Söldengüter), das Rittergut Mengersdorf (1 Sölde, 1 Tropfhaus) und das Rittergut Burggrub (1 Ökonomiegut, 9 Söldengüter, 1 Halbsöldengut, 1 Tropfhaus).[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Infolge des Gemeindeedikts wurde Streit dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Mistelgau zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Streit, zu der Klingenmühle und Sorg gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Die ehemals ritterschaftlichen Güter unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit bis 1848 dem Patrimonialgericht Aufseß bzw. dem Patrimonialgericht Burggrub. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Gemeinde Streit in die Gemeinde Frankenhaag eingegliedert.[6] Am 1. Januar 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 00181900 1822001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 117*109144146133122110137119114106
Häuser[7] 18202121222423
Quelle [8][6][9][10][11][12][13][14][15][16][1]
* 
Einwohnerzahlen inklusive Sorg

Religion

Streit ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jakob (Obernsees) gepfarrt.[5][15]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 296 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Mistelgau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. www.dieter-zoeberlein.de, Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie (abgerufen am 19. Oktober 2018)
  5. R. Winkler: Bayreuth, S. 392.
  6. R. Winkler: Bayreuth, S. 471f.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 120 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 961 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).
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