Strauch-Rosskastanie

Die Strauch-Rosskastanie (Aesculus parviflora), auch Strauchkastanie genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Rosskastanien (Aesculus) gehört. Sie ist in Nordamerika beheimatet.

Strauch-Rosskastanie

Strauch-Rosskastanie (Aesculus parviflora)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
Gattung: Rosskastanien (Aesculus)
Art: Strauch-Rosskastanie
Wissenschaftlicher Name
Aesculus parviflora
Walter

Beschreibung

Die Strauch-Rosskastanie ist ein breitwachsender, laubabwerfender Strauch. Die Wuchshöhe einer Solitärpflanze beträgt bis zu 4 m. Die Wuchsform geht bei älteren Exemplaren deutlich in die Breite, wobei durch unterirdische Ausläufer (Stolonen) Bestandsdurchmesser von 10 m und mehr erreicht werden können. Sie ist ein Flachwurzler mit zahlreichen Feinwurzeln. Die Borke ist hellgrau bis graubraun oder graugrün. Die Rinde der Zweige gehen mehr in ein helles oder gelbliche Grau. Die Zweige sind im Querschnitt rund. Die kreuzgegenständigen, zusammengesetzten Laubblätter sind gefingert mit fünf bis sieben Teilblättern. Die Fiederblätter besitzen eine stumpfe Spitze mit keilförmigem Grund und einen kerbig gesägt Rand. Die Oberseite des Blattes ist mattgrün, die Unterseite hellgrün. Die Herbstfärbung ist gelb.

Ab Ende Juni bis etwa Juli blüht sie in rispigen Blütenstand von etwa 10 cm Länge. Die weißen, wohlriechenden Blüten sind zwittrig. Die Staubblätter sind rosa mit roten Staubbeuteln.

Im Herbst reifen die glatten, relativ dünnen, gelb-braunen, stachellosen Kapselfrüchte; ihr Durchmesser beträgt etwa 20 bis 30 mm. Die Früchte sind deutlich runder und heller, als bei der Gewöhnlichen Rosskastanie.[1]

Vorkommen

Die ursprüngliche Heimat der Strauch-Rosskastanie sind die drei Staaten Alabama, Georgia und South Carolina im Südosten der USA.[2] In den USA findet man sie mittlerweile auch in Pennsylvania, New Jersey und Washington, D.C.[3]

„Europas größte Strauchkastanie“ in Reinharz

Auch in einigen europäischen Gärten und Parkanlagen wurde diese Art mittlerweile als Zierpflanze angesiedelt, wie z. B. im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, im Landschaftspark des Gutshauses Wietzow oder auch auf der Insel Mainau. Die Strauch-Rosskastanie bevorzugt als spätfrostgefährdete Pflanze geschützte, sonnige bis halbschattige Lagen.

Inhaltsstoffe

Die Strauch-Rosskastanie enthält – wie auch die Gewöhnliche Rosskastanie – als Giftstoff Aescin, ein Gemisch aus etwa 30 verschiedenen Saponinen, sowie Aesculin.[4]

Verschiedene Aminosäuren mit Cyclopropan-Struktur wurden aus der Pflanze isoliert. In den Früchten befindet sich unter anderem α-(Carboxycyclopropyl)glycin.[5] Auch Ester der Indol-3-essigsäure befinden sich in der Pflanze.[6]

Schädlinge und Krankheiten

Die Strauch-Rosskastanie ist gegen Krankheiten und Schadinsekten weitgehend resistent. Die Rosskastanienminiermotte kann die Pflanze nicht schädigen.

Galerie

Quellen

Einzelnachweise

  1. Baumlexikon: Strauchkastanie (Aesculus parviflora) (Memento vom 25. Dezember 2007 im Internet Archive), abgerufen am 3. Juni 2008
  2. wildflower.org: Aesculus parviflora Walt., abgerufen am 3. Juni 2008
  3. Plants Database: Aesculus parviflora Walter - bottlebrush buckeye, abgerufen am 3. Juni 2008
  4. giftpflanzen.com: Strauchkastanie (Aesculus parviflora), abgerufen am 3. Juni 2008
  5. L. Fowden u. a.: Cyclopropane amino acids from Aesculus and Blighia. In: Phytochemistry 8/1969, S. 437–43.
  6. W. Domagalski u. a.: Isolation and characterization of esters of indole-3-acetic acid from the liquid endosperm of the horse chestnut (Aesculus species). In: Plant Physiol 84/1987, S. 1107–13. PMID 11539676

Literatur

Commons: Strauch-Rosskastanie (Aesculus parviflora) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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