Strand-Erdeule

Die Strand-Erdeule (Agrotis ripae) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).

Strand-Erdeule

Strand-Erdeule (Agrotis ripae)

Systematik
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Noctuinae
Tribus: Agrotini
Untertribus: Agrotina
Gattung: Agrotis
Art: Strand-Erdeule
Wissenschaftlicher Name
Agrotis ripae
(Hübner, 1823)

Merkmale

Falter

Die Flügelspannweite der Falter beträgt 32 bis 45[1] Millimeter. Die Vorderflügelfarbe variiert von fast weiß über gelbweiß bis hellgrau oder hellbraun. Am Costalrand befinden sich schmale dunkle Flecke oder Streifen. Die Ringmakel sind klein und meist ebenso dunkel gefüllt wie die größeren Nierenmakel. Schwarzbraun gefärbt heben sich die Zapfenmakel ab. Auffallend stark gezackt zeigt sich die bräunliche äußere Querlinie. Am Saum sind viele kleine dunkelbraune Punkte erkennbar. Besonders weißlich aufgehellte Exemplare werden als f. weissenbornii Frr. bezeichnet.[2] Die Hinterflügel sind bei den Männchen nahezu weiß, bei den Weibchen eher grau.

Ei, Raupe, Puppe

Das Ei hat eine apfelähnliche Form, eine netzartige Oberfläche und anfangs eine weißgelbe, später rötlichbraune Färbung. Die Raupen sind von bräunlicher, gelblicher oder grünlicher Farbe und besitzen drei undeutliche, doppelte, dunkle Rückenlinien zwischen denen schwarze Punkte erkennbar sind sowie helle Seitenstreifen, die nach oben von einer Reihe ebenfalls schwarzer Punkte begrenzt werden. Die hellbraune Puppe hat zwei Spitzen am stumpfen Kremaster.[2]

Ähnliche Arten

Die Art ähnelt der überwiegend in Südwestrussland vorkommenden Agrotis desertorum (Boisduval, 1840), bei der jedoch eine stärkere Ausprägung der Grautöne überwiegt, deren Querlinien markanter hervortreten, die mehr Punkte auf den Vorderflügeln aufweist und deren Hinterflügel bei beiden Geschlechtern stets weiß sind.[1]

Geographische Verbreitung und Lebensraum

Hauptverbreitungsgebiet der Strand-Erdeule sind die europäische Atlantikküste sowie weite Teile der Nord- und Ostseeküsten und einige Steppen- und Wüstengebiete Asiens. Auch von der Balkanhalbinsel gibt es Nachweise[3]. Außer in Dünengebieten kommt sie im Binnenland auf salzigen Sandböden vor.

Lebensweise

Die Falter sind überwiegend nachtaktiv, fliegen in der Mehrzahl von Juni bis Juli, besuchen gelegentlich die Blüten von Strandhafer (Ammophila), aber auch angelegte Köder sowie künstliche Lichtquellen.[1] Die Raupen leben ab August und ernähren sich bevorzugt von verschiedenen Strandpflanzen, wie beispielsweise[4]

und überwintern erwachsen tief eingegraben in einer Erdhöhle. Die Raupen fressen meist nachts und verstecken sich tagsüber im lockeren Sand. Sie verpuppen sich überwiegend im Mai.

Gefährdung

Die Strand-Erdeule kommt in Deutschland – wie auch der Name vermuten lässt – überwiegend in Strand- bzw. Küstengebieten in unterschiedlicher Anzahl vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Kategorie 2 (stark gefährdet) eingestuft.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Michael Fibiger: Noctuidae Europaeae Volume 1, Entomological Press, Søro 1990, ISBN 87-89430-01-8
  2. Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
  3. Stoyan Beshkov: On the presence of Agrotis ripae (Hübner, (1823)) in Balkan Peninsula (Lepidoptera: Noctuidae: Noctuinae). Historia Naturalis Bulgarica, 11: 85-95, Sofia 2000 ISSN 0205-3640
  4. Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 3: Eulen. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1972, DNB 760072930.
  5. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9

Literatur

  • Michael Fibiger: Noctuidae Europaeae Volume 1, Entomological Press, Søro 1990, ISBN 87-89430-01-8
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
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