Stoner 63
Das Stoner 63 ist ein von Eugene Stoner entworfenes und von Cadillac Gage gebautes amerikanisches Gewehrsystem.
Stoner 63 | |
---|---|
Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | XM-207 XM-22 XM-23 |
Einsatzland | USA |
Entwickler/Hersteller | Eugene Stoner Cadillac Gage Corp. |
Produktionszeit | 1963 bis 1972 |
Modellvarianten | Stoner 63A Comando (XM-207) Stoner 63A Automatic Rifle (XM-22) Stoner 63A Carbine (XM-23) Stone 63A LMG |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1020 mm (MG), 660 mm (Sturmgewehr) mm |
Gewicht (ungeladen) | 3,6 kg |
Lauflänge | 400 mm (Sturmgewehr) 531 mm (MG) mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 5,56 × 45 mm NATO |
Munitionszufuhr | Stangenmagazin Kurvenmagazin Munitionsgurt |
Kadenz | 700–1000 Schuss/min |
Feuerarten | Einzel-, Dauerfeuer |
Verschluss | Drehkopfverschluss |
Ladeprinzip | Gasdrucklader |
Listen zum Thema |
Während Stoner 62 für das Kaliber 7,62 × 51 mm NATO, nutzt das Stoner 63 5,56 × 45 mm NATO. Das Stoner 63 ist nicht einfach in eine Kategorie einzuordnen. Eugene Stoner konstruierte die Waffe modular. Mit einigen wenigen Änderungen konnte das Stoner 63 zu einem Sturmgewehr, einem Karabiner, einem leichten Maschinengewehr mit Kastenmagazin, einem leichten mit Gurtzuführung, einem mittleren Maschinengewehr und einem stationären schweren Maschinengewehr geändert werden. Insgesamt waren sechs Varianten möglich. Um auch Gurtzuführung der Munition zu ermöglichen, nutzt das Waffensystem den Langer Gaskolbenrücklauf. Das Sturmgewehr und der einem Karabiner waren dabei aufschießend, die Maschinengewehre zuschießend.[1]
Die bekannteste Variante ist die als leichtes Maschinengewehr. Hier hatte es im Prinzip die gleiche Aufgabe wie heute das M249. Es sollte einer Infanterietruppe die notwendige Feuerkraft bereitstellen. Dafür war unter dem Lauf ein Zweibein angebracht. Die Munition konnte aus einem unter der Waffe angebrachten Kastenmagazin zugeführt werden oder mittels eines Gurtes. Ohne das Zweibein und mit Gurtzuführung konnte das Gewehr auch als schweres Sturmgewehr eingesetzt werden. In der Variante als mittleres Maschinengewehr wurde ein Adapter angebracht, um das M2-Dreibein anbringen zu können. Die Schulterstütze fiel dabei weg. In dieser Variante wurde die Waffe auch als Bordwaffe in Hubschraubern eingesetzt. In der Maschinengewehrversion verfügten die Stoner 63 über einen deutlich längeren Lauf als Sturmgewehr oder Karabiner. Ein weiterer Unterschied zwischen MG und Sturmgewehr war die Anordnung des Verschlusses. Dieser wurde einfach umgedreht. So war der Patronenauswurf bei der MG-Variante links, beim Sturmgewehr rechts. Es wurden zwischen 3.500 und 4.000 Stoner 63 gefertigt.
Die United States Army testete das Waffensystem als Sturmgewehr XM22, Karabiner XM23 und Maschinengewehr XM207. Aber nur die United States Navy SEALs führten das Maschinengewehr als Mk23 ein und nutzten dieses im begrenzten Umfang im Vietnamkrieg.[1]
Zwecks einer weltweiten Vermarktung vergab Cadillac Gage Lizenzrechte an Mauser, diese wurden an die niederländische N.V. Nederlandsche Wapen- en Munitiefabriek (NWM) weitergegeben. Aber auch NWM hatte keinen Erfolg mit der Vermarktung. Das Stoner 63 System war technisch ein gutes Konzept, kam aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf den Markt. In den USA war das M16 bereits zu etabliert und auch in Europa war die Konkurrenz groß.[1]
Als später Knight’s Armament Company die Pläne übernahm, wurde die Waffe in Richtung KAC Light Assault Machine Gun verändert. Durch Verwendung von Kunststoffen wurde die Waffe leichter und ließ sich durch Konstruktionsänderungen ohne Werkzeug in sechs Bauteile zerlegen.
Literatur
- Chris McNab: Handfeuerwaffen des 20. und 21. Jahrhunderts. Pistolen, Revolver, Gewehre, Maschinenpistolen, Maschinengewehre, Granatwaffen. Kaiserverlag, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-7043-1440-6, (Wissenswertes – Sport, Technik), S. 112.
Weblinks
- Maxim Popenker: Stoner 63. In: Modern Firearms. modernfirearms.net, abgerufen am 18. Januar 2019.
Einzelnachweise
- Edward Clinton Ezell: Small Arms of the World. 12. Auflage. Verlag Stackpole Books, 1983, ISBN 978-0-8117-1687-1, S. 49–50.