Stockach (Gomaringen)
Stockach ist ein Ortsteil von Gomaringen im Landkreis Tübingen. Der Ortsteil bildet eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[1]
Stockach Gemeinde Gomaringen | |
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Koordinaten: | 48° 28′ N, 9° 5′ O |
Höhe: | 425 m |
Einwohner: | 481 (2017) |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1973 |
Postleitzahl: | 72810 |
Vorwahl: | 07072 |
Die kleine Ortschaft befindet sich etwa fünf Kilometer südöstlich von Tübingen und etwa acht Kilometer westlich von Reutlingen.
Stockach war früher eine selbstständige Gemeinde, ehe es am 1. Dezember 1973 nach Gomaringen eingemeindet wurde.[2]
Ortsvorsteherin ist Christa Stöhr.[3]
Geschichte
Es handelt sich bei Stockach vermutlich um eine hochmittelalterliche Ausbausiedlung. 1229 wurde der Flurname „Stokka“ erwähnt. Vielleicht gehörte der Ort ursprünglich zum Besitz der Grafen von Hohenberg. Das kleine Dorf war dann Eigentum des Klosters Bebenhausen und wurde 1323 mit allen Rechten an die Herren von Gomaringen verkauft. 1445 veräußerten diese es an die Remp von Pfullingen. Kaspar Remp von Pfullingen verkaufte den Ort 1491 an das Reutlinger Spital. Seither lag die Grundherrschaft und Niedergerichtsbarkeit beim Spital, die Oberhoheit und Blutgerichtsbarkeit bei der Reichsstadt Reutlingen. Als die Reichsstadt im Zuge der Mediatisierung 1802/03 an das Kurfürstentum Württemberg fiel, welches 1806 zum Königreich erhoben wurde, kam auch Stockach an Württemberg. Es wurde dem Oberamt Reutlingen zugeordnet. 1938 gelangte Stockach im Rahmen der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg zum Landkreis Tübingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Stockach 1945 in die Französische Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Am 1. Dezember 1973 wurde Stockach nach Gomaringen eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
- Ortskirche ist die 1904 nach Plänen von Theophil Frey im Stil der Neogotik errichtete evangelische Pauluskirche.[4]
- Unter der Trinkwies-Linde[5] am südwestlichen Ortsrand werden Dorffeste gefeiert.[6]
Literatur
- Gustav Riek: Ein hallstättischer Grabhügel mit Menschendarstellung bei Stockach, Kr. Reutlingen. Henrich-Ed., Frankfurt am Main 1941
- Stockach. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Reutlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 1). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1824, S. 110–111 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Gemeinde Gomaringen vom 10. Oktober 1990, zuletzt geändert am 21. Juli 2009. (PDF; 114 kB) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 30. Oktober 2012.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 539.
- Homepage der Gemeinde Gomaringen, abgerufen am 14. Januar 2014.
- Reiner Gahn: Denkmalsanierung Pauluskirche Stockach. Architekt Gahn Zukunft Bauen; abgerufen am 1. November 2015.
- Trinkwies-Linde in Gomaringen-Stockach. Baumkunde.de, Online-Datenbank für Bäume und Sträucher; abgerufen am 1. November 2015.
- Anna Häberle: Feiern unter der Linde. Reisebericht vom 9. Juli 2015. Ciao Reiseberichte und Erfahrungen. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 1. November 2015.