Gedrehtes Federgras
Das Gedrehte Federgras (Stipellula capensis, Syn.: Stipa capensis, Stipa tortilis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Stipellula und damit der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Gedrehtes Federgras | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Illustration des Gedrehten Federgrases (Stipellula capensis, rechts). Links ist Trisetaria nitida dargestellt. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stipellula capensis | ||||||||||||
(Thunb.) Röser & Hamasha |
Beschreibung
Das Gedrehte Federgras ist ein ein- oder zweijähriges, in dichten Büscheln wachsendes Gras. Die Halme werden 10–70 Zentimeter hoch, sie sind gekniet-aufsteigend, glatt und kahl und manchmal unter Rispe etwa rau. Die Blätter sind blaugrün, eingerollt, bis 15 Zentimeter lang und 1–4 Millimeter breit, das oberste Blatt mit verbreiterter Scheide, die den Blütenstand unten zunächst einschließt. Das Blatthäutchen ist ein kurzer Saum, es ist bewimpert wie auch die Mündung der Blattscheide. Die Ährchen sind zweiblütig, ohne die Granne sind sie 12–20 Millimeter lang; sie stehen in einer 3–15 Zentimeter langen dichten, zur Reifezeit zusammengedrehten Rispe. Die untere Hüllspelze ist bis 16 Millimeter lang und etwas länger als die obere. Die Deckspelze ist 5–9 Millimeter lang, behaart und trägt eine 6–12 Zentimeter lange, zweifach gekniete Granne. Diese Granne ist bis zum 2. Knie gedreht und behaart, darüber aber gerade und rau. Die Vorspelze ist nur ein Drittel so lang wie die Deckspelze. Die Staubbeutel sind 2–3 Millimeter lang.
Die Blütezeit ist März bis Juni.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 36.[1]
Verbreitung
Das Gedrehte Federgras kommt vom Mittelmeergebiet bis Indien, in Südafrika und in Makaronesien vor.[2]
Ökologie
Das Gedrehte Federgras wächst in Grasfluren, auf Weideland und in Garigues.
Taxonomie
Das Gedrehte Federgras wurde 1794 von Carl Peter Thunberg in Prodromus Plantarum Capensium, quas in Promontorio Bonae Spei Africes, annis 1772-1775, collegit Carol. Peter Thunberg, Teil 1, S. 19 unter dem Namen Stipa capensis erstbeschrieben. Röser & Hamasha stellten die Art in Schlechtendalia Band 24, S. 92 (2012) in die von ihnen neu aufgestellte Gattung Stipellula Röser & Hamasha. Synonyme für Stipellula capensis (Thunb.) Röser & Hamasha sind Stipella capensis (Thunb.) Röser & Hamasha, Stipa retorta Cav., Stipa tortilis Desf. und Stipa humilis Brot.[2]
Literatur
- Hans Joachim Conert: Stipa capensis. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Aufl., Band I, Teil 3, Seite 400. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1987. ISBN 3-489-52320-2 (Beschreibung)
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 410.
Einzelnachweise
- Stipa capensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Stipellula capensis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 25. Juni 2020..