Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein ist ein Zusammenschluss von fünf Krankenhäusern zu einem Klinikverbund und hat seinen Sitz in Koblenz. Es hat zwei Standorte in Koblenz, einen in Boppard, einen in Mayen und einen in Nastätten. Insgesamt verfügt es über 1300 Betten und beschäftigt rund 4300 Mitarbeiter. Jährlich werden mehr als 51.300 stationäre Patienten (inkl. teilstationäre) sowie rund 111.000 ambulante Patienten (inkl. ambulante OP) versorgt. Hervor ging die Gesellschaft 2014 aus der Fusion des Gemeinschaftsklinikums Koblenz-Mayen mit dem Stiftungsklinikum Mittelrhein.

Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
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Trägerschaft Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH
Ort Koblenz
Bundesland Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 21′ 21″ N,  33′ 53″ O
Geschäftsführer Klaus Goedereis, Christian Straub
Versorgungsstufe Maximalversorgung
Betten über 1300 Planbetten
Mitarbeiter 4300
Gründung 2014 (Zusammenschluss zweier Klinikverbunde zur gGmbH)
Website Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
Lage
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (Rheinland-Pfalz)
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (Rheinland-Pfalz)
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Gebäude des Kemperhofs, dem größten Krankenhaus im Klinikverbund

Das Gemeinschaftsklinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[1] und wird als Krankenhaus der Maximalversorgung eingestuft.

Träger und Gesellschafter

Träger der Krankenhäuser ist seit 2014 die Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH. Sie ist Mitglied im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau, im Diakonischen Werk im Rheinland sowie in der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz.

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein hat sechs Gesellschafter. Die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz sind die zwei kommunalen Gesellschafter des Klinikverbunds, die zu jeweils 25 % beteiligt sind, die Stiftung Ev. Stift St. Martin Koblenz ist zu 28,57 %, und die Stiftungen Hospital zum Hl. Geist Boppard, Seniorenhaus zum Hl. Geist Boppard und die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift Wiesbaden sind zu jeweils 7,14 % beteiligt.[2] In der Sitzverteilung der Konzerngremien entfallen also jeweils 50 % auf die kommunalen Träger sowie 50 % auf die Stiftungen. Diese Konstellation aus kommunalen und kirchlichen Trägern galt zum Fusionszeitpunkt als deutschlandweit einmalig in der Krankenhauslandschaft.[3][4]

Geschichte

Vorgängerorganisationen

Zum 1. Januar 2003 gründeten die drei zuvor eigenständigen Krankenhäuser Evangelisches Stift St. Martin in Koblenz, Hospital zum heiligen Geist in Boppard und Paulinenstift in Nastätten die Gesellschaft für Sozialmanagement gGmbH. Gesellschafter sind die Stiftung Evang. Stift St. Martin mit 4 von 7 Anteilen, die Stiftung Hospital zum Hl. Geist und die Stiftung Seniorenhaus zum Hl. Geist sowie die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift in Wiesbaden mit je 1 von 7 Anteilen. Im Laufe des Jahres 2003 wurden Vertragsanpassungen nötig. Die Gesellschaft für Sozialmanagement gGmbH und die Koblenzer und Nastätter Betreibergesellschaften wurden verschmolzen und der neue Firmenname lautet Stiftungsklinikum Mittelrhein gGmbH. Die Bopparder Betreibergesellschaft „Gesundheitszentrum zum Hl. Geist gGmbH“ konnte nicht verschmolzen werden und wurde zu 100 % eine Tochter des Stiftungsklinikums.[5]

Das Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen ist 2005 aus dem Zusammenschluss des Kemperhofs mit dem Krankenhaus St. Elisabeth in Mayen entstanden.[6]

Gründung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein wurde im August 2014 rückwirkend zum 1. Januar 2014 gegründet. Es entstand aus der Fusion von dem Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen und dem Stiftungsklinikum Mittelrhein.[7] Seitdem gibt es Planungen die Krankenhäuser Kemperhof und Evangelisches Stift St. Martin auch örtlich zusammenzulegen, wofür ein Neubau am Standort des Kemperhofs angedacht ist. Im Jahr 2021 wurden die Kosten für den Neubau auf 150 bis 200 Millionen Euro geschätzt.[8]

Im März 2020 wurde das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein eines von 5 Schwerpunktkliniken in der Corona-Pandemie.

Im Frühjahr 2020 wurde bekannt, dass das Gemeinschaftsklinikum in finanzielle Schieflage geraten war. Die Gesellschafter stellten kurzfristig 8,2 Millionen Euro zur Unterstützung des Klinikverbands bereit.[9] Außerdem wurde die Sana Kliniken AG im März 2020 als Geschäftsführer eingesetzt.[10] Laut Zahlen der Geschäftsführung des Klinikverbands habe das Unternehmen in den Jahren 2019 und 2020 ein Defizit von rund 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Aus diesem Grund wurden Gespräche mit potentiellen Gesellschaftern geführt.[8] Im Juli 2022 stimmten der Kreistag des Landkreises Mayen-Koblenz und der Koblenzer Stadtrat für Verhandlungen mit den Sana Kliniken mit dem Ziel, dass diese Mehrheitsgesellschafter des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein wird.[11]

Klinikverbund

Zu dem Klinikverbund gehören die folgenden fünf Krankenhäuser:

Tochtergesellschaften

Durch die Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Mittelrhein gGmbH wird in verschiedenen Praxen ambulante Versorgung betrieben.

Über die Seniocura GmbH betreibt der Konzern Senioreneinrichtungen an den Standorten Boppard, Koblenz und Nastätten. Hierzu gehören neben drei Seniorenwohnanlagen auch Einrichtungen der Kurzzeitpflege und des betreuten Wohnens sowie ein mobiler Pflegedienst.

Die Rehafit gGmbH betreibt eine Praxis für Physiotherapie und Ergotherapie sowie ein ambulantes Rehazentrum.

Daneben existieren noch zwei Servicegesellschaften.

Commons: Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Uni-Mainz.de: Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Fachbereich 04: Medizin (Memento vom 9. Juli 2011 im Internet Archive) Abgerufen am 22. Oktober 2010.
  2. Hilko Röttgers & Ingo Schneider: Trotz Finanzspritze ist nicht alles gut: Wie kommt Gemeinschaftsklinikum aus der Krise? Rhein-Zeitung, 12. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
  3. www.rhein-zeitung.de: Zeitenwende: Bundesweit einmalige Klinikfusion im März?, abgerufen am 18. Januar 2018.
  4. www.volksfreund.de: Krankenhäuser am Mittelrhein wollen fusionieren, abgerufen am 18. Januar 2018.
  5. Michael Frauenberger: Stiftung des Hospitals zum Heiligen Geist. In: Heinz E. Mißling (Hrsg.): Boppard. Geschichte einer Stadt am Mittelrhein. Dritter Band. Dausner Verlag, Boppard 2001, ISBN 3-930051-02-8, S. 183–200.
  6. Hilko Röttgers: Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in finanziellen Schwierigkeiten: Klinikverbund braucht kurzfristig Geld. Rhein-Zeitung, 5. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
  7. Klinikfusion zwischen dem Stiftungsklinikum Mittelrhein und dem Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen ist nun vollzogen in: Rhein-Zeitung, 25. Juli 2014
  8. Thomas Brost: Wird Mayener Krankenhaus aus Klinikverbund gelöst? Kreistag für Gespräche mit privatem Investor. Rhein-Zeitung, 17. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021.
  9. Banken erhöhen Druck auf Gemeinschaftsklinikum: Droht eine Insolvenz? Rhein-Zeitung, 16. Oktober 2020, abgerufen am 17. Juli 2021.
  10. Kartellamt: Sana darf das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein steuern. Rhein-Zeitung, 10. März 2020, abgerufen am 17. Juli 2021.
  11. Ingo Schneider, Stephanie Mersmann: Gemeinschaftsklinikum: Ist der Weg für Investor Sana jetzt frei? Rhein-Zeitung, 23. Juli 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
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