Stiftskirche St. Clara

Die Stiftskirche St. Clara ist eine römisch-katholische Kirche im Dortmunder Stadtteil Hörde.

Der Ziegeldom zu Hörde, Ansicht von Norden
Blick zum Altar

Geschichte

Die Kirche wurde als Nachfolgekirche der zum Kloster Clarenberg gehörenden ursprünglichen Stiftskirche erbaut. Nach Eröffnung des Hörder Eisenwerks durch Hermann Diedrich Piepenstock im Jahr 1840 verzeichnete die Stadt Hörde einen starken Zuzug katholischer Arbeiter. Die katholische Gemeinde entschloss sich gegen den Rat des westfälischen Landeskonservators, die alte Klosterkirche abzureißen.

Am 5. Mai 1863 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Nach Plänen des Diözesanbaurats Arnold Güldenpfennig entstand ein neugotisches Ziegelbauwerk. Nach etwa zwei Jahren Bauzeit wurde die Kirche am 30. Mai 1865 geweiht. Aufgrund ihrer ca. zwei Millionen roten Ziegel wird sie auch Ziegeldom genannt.[1]

Im Zweiten Weltkrieg wurden Kirche und Turm am 22. Mai 1944 durch Bomben weitgehend zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche wiederhergestellt und zwischen 1985 und 1995 im Inneren umfangreich renoviert und modernisiert. Im Februar 1988 bekam der Turm seinen ursprünglichen Turmhelm zurück, nachdem er im Zweiten Weltkrieg zerstört und in der Nachkriegszeit in veränderter Form wiederaufgebaut worden war. 2009 erfolgte eine grundlegende Außenrenovierung.[1]

Die modernen Glasfenster wurden von Wilhelm Buschulte geschaffen.[1]

Orgel

Holzstatue der Hl. Klara (16. Jh.)
Epitaph des Grafen Diedrich von der Mark

Die Orgel aus der Werkstatt Gebrüder Stockmann in Werl wurde 1995 erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 36 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch. Das Instrument hat folgende Disposition:[2]

I Hauptwerk C–3
Pommer16′
Praestant08′
Spillpfeife08′
Quintade08′
Oktave04′
Nachthorn04′
Sesquialtera II223
Quinte223
Oktave02′
Waldflöte02′
Mixtur V02′
Zimbel IV113
Trompete08′
Tremulant
II Schwellwerk C–3
Rohrgedackt16′
Prinzipal08′
Gedackt08′
Salicional08′
Vox coelestis08′
Prinzipal04′
Koppelflöte04′
Schwiegel02′
Quinte113
Sifflöte01′
Scharff IV01′
Basson16′
Trompette harm.08′
Hautbois08′
Tremulant
Pedal C–1
Prinzipal16′
Subbass16′
Oktavbass08′
Gedecktbass08′
Prinzipal04′
Mixtur IV223
Posaune16′
Trompete08′
Clairon04′

Glocken

Der Vierungsturm trägt ein sehr klangvolles Stahlgeläut des Bochumer Vereins von 1954, Tonfolge cis′-e′-fis′-gis′. Die große Glocke ist den Hochfesten vorbehalten.

Die Kirche ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.[3]

Kirchengemeinde

Die Kirchengemeinde der Stiftskirche St. Clara ist mit einem Anteil von 32 % als Gesellschafterin an der Katholischen St. Lukas Gesellschaft mbH beteiligt, die das Katholische Krankenhaus Dortmund-West, das St.-Josefs-Hospital in Hörde, das St.-Rochus-Hospital in Castrop-Rauxel sowie die St.-Lambertus-Pflegeeinrichtungen in Castrop-Rauxel betreibt.

Sonstiges

Als ein typischer Kirchenbau des 19. Jahrhunderts im Ruhrgebiet zählt die Stiftskirche St. Clara zu den Stationen des 2013 ausgewiesenen Themenweges Nr. 26 Sakralbauten des touristischen Netzes der Route der Industriekultur.

Literatur

  • Theodor Lotz, Bernhard Amedick: Geschichte der katholischen Stiftsgemeinde in Hörde. Festschrift zur 100. Wiederkehr des Geburtstages des Dompropstes Heinrich Wigger, Buchdruckerei Jos. Tümmers, Hörde in Westfalen 1928.
Commons: St. Clara (Hörde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stiftskirche Geschichte. In: pv-am-phoenixsee.de. 10. Januar 2018, abgerufen am 15. Oktober 2020.
  2. Informationen zur Orgel der Stiftskirche
  3. Nr. A 0012. Denkmalliste der Stadt Dortmund. (PDF) In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 14. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2018; abgerufen am 17. Juni 2014 (Größe: 180 kB).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.