Stickstofftribromid

Stickstofftribromid ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Stickstoffhalogenide gehört. Durch ihre Empfindlichkeit und hohe Explosivität gibt es keine praktische Anwendung für die Verbindung.

Strukturformel
Allgemeines
Name Stickstofftribromid
Andere Namen

Tribromamin

Summenformel NBr3
Kurzbeschreibung

dunkelroter, explosiver Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15162-90-0
PubChem 3082084
ChemSpider 20480821
Wikidata Q413127
Eigenschaften
Molare Masse 253,72 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

explodiert > −100 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen

Wird bei der Desinfektion von Schwimmbäder anstelle von Chlor Brom eingesetzt, kann durch die Reaktion mit Harnstoff aus menschlichen Ausscheidungen als Nebenprodukt Stickstofftribromid[3][4] entstehen.

Gewinnung und Darstellung

Stickstofftribromid lässt sich gewinnen durch Bromierung von Stickstofftrichlorid[5]

oder durch Umsetzung von Ammoniumbromid, Natriumchlorit und Eisen(III)-bromid

oder durch Reaktion von Bis(trimethylsilyl)bromamin mit Bromchlorid[6] bei −85 °C in Pentan als Lösungsmittel

Auch durch Elektrolyse einer Ammoniumiodid- und Kaliumbromidlösung (NH4I + KBr) kann Stickstofftribromid hergestellt werden.

Bei der Explosion zerfällt Stickstofftribromid in die Elemente:

Literatur

Einzelnachweise

  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 702.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. LennTech: Bromine as Desinfectant
  4. Water Quality and Health Council: Pool Health
  5. Lateral Science: Fulminating oils (Memento des Originals vom 21. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lateralscience.co.uk
  6. Jochen Jander: Non-Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds (PDF; 477 kB). Pure Appl. Chem., Vol. 49, S. 67–73.
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