Stevens-Duryea

Stevens-Duryea war eine US-amerikanische Automarke.[1][2]

Stevens-Duryea, als Model L von 1903 beschrieben
Stevens-Duryea von 1907
Stevens-Duryea Model U von 1908
Stevens-Duryea von 1915

Markengeschichte

James Frank Duryea verließ 1901 die Hampden Automobile & Launch Company. Er schloss sich der J. Stevens Arms & Tool Company aus Chicopee Falls in Massachusetts an. 1901 begann die Produktion von Automobilen. Der Markenname lautete Stevens-Duryea.

Im Mai 1906 wurde die Stevens-Duryea Company als eigenständiges Unternehmen zur Fahrzeugproduktion gegründet. Im Januar 1915 endete die Produktion zunächst. Der Grund war Geldmangel, wenngleich betont wird, dass das Unternehmen keine Schulden hatte. Im Juli 1915 übernahm die Westinghouse Electric Corporation das Werk.

Im Juli 1919 kauften Ray S. Deering, Thomas L. Cowles und ehemalige Mitarbeiter das Werk und den Markennamen. Sie gründeten die Stevens-Duryea Inc. und stellten Fahrzeuge her. Im Frühling 1922 begann die Insolvenz, die 14 Monate lang dauerte. Während dieser Zeit entstanden 116 Neuwagen.

Dann erfolgte die Übernahmen durch Ray M. Owen, der vorher die Owen Magnetic Motor Car Corporation leitete. Er führte eine Reorganisation durch. Die neue Firmierung lautete Stevens-Duryea Motors Inc. Im Januar 1924 begann die Produktion. Geplant waren 200 Fahrzeuge jährlich. Tatsächlich wurden 1924 nur 28 Fahrzeuge verkauft. Im Herbst 1925 kündigte das Unternehmen an, zukünftig nur noch nach Bestellung zu produzieren. 1927 endete die Produktion.

Fahrzeuge

Im Laufe der Jahre standen viele verschiedene Karosseriebauformen wie Runabout, Tourenwagen, Limousine, Baby Tonneau, Torpedo, Roadster, Landaulet, Coupelet, Convertible Phaeton, Demi-Berline, Landau Phaeton, Close-Coupled Sport Tourenwagen, Vestibule Limousine, Three-Quarter Limousine, Cabriolet, Town Brougham und Open Drive Limousine zur Wahl. Eine Aufstellung ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Von 1901 bis 1902 gab es nur den 5 HP. Er hatte einen Zweizylindermotor mit 5 PS Leistung. Das Fahrgestell hatte 175 cm Radstand.

1903 blieb das Sortiment unverändert.

1904 wurde daraus das Model L. Der Motor leistete nun 7 PS.

1905 kam das Model R dazu. Es hatte einen Vierzylindermotor mit 20 PS Leistung. Der Radstand betrug 229 cm.

1906 ergänzte das Model S Big Six das Angebot. Es hatte einen Sechszylindermotor und 50 PS Leistung. Der Radstand maß 310 cm.

1907 entfiel das Zweizylindermodell. Neu war das Model U Little Six. Sein Sechszylindermotor war mit 30/35 PS angegeben. Der Radstand betrug 290 cm.

1908 gab es Model R, Model S und Model U. Das letztgenannte hatte einen 35-PS-Motor.

1909 blieben Model R, Model S Big Six und Model U Little Six unverändert. Neu hinzu kamen Model X mit einem Vierzylindermotor, 24 PS Leistung und 315 cm Radstand, Model XXX ebenfalls mit einem Vierzylindermotor und 24 PS Leistung, aber nur 277 cm Radstand, sowie das Model Y mit einem Sechszylindermotor, 40 PS Leistung und 361 cm Radstand.

1910 standen vier Modelle zur Auswahl. Die Motorleistungen wichen vom Vorjahr ab. Das Model X und das Model XXX waren mit 36,1 PS angegeben und das Model Y mit 54,1 PS. Neu war das Model AA mit einem Sechszylindermotor, der mit 43 PS angegeben war, und 325 cm Radstand.

1911 entfiel das kurze Model XXX. Beim Model Y wurde der Radstand geringfügig auf 363 cm verlängert.

1912 wurde beim Model Y der Radstand wieder auf 361 cm verkürzt.

1913 erschien das Model C-Six, das alle bisherigen Modelle ablöste. Ab sofort hatten alle Fahrzeuge Sechszylindermotoren. In diesem Fall war er mit 44,6 PS angegeben. Zur Wahl standen zwei Fahrgestelllängen von 333 cm und 351 cm Radstand.

1914 entfiel das lange Fahrgestell. Der Motor war nun mit 44,8 PS angegeben.

1915 erschienen zwei neue Modelle. Im Model D-Six war er mit 46 PS angegeben. Der Radstand betrug 333 cm. Das Model DD-Six war mit 47,2 PS etwas höher eingestuft und hatte mit 351 cm einen längeren Radstand.

Von 1920 bis 1921 gab es das Model E. Der Motor leistete 80 PS. Der Radstand maß 351 cm

Zwischen 1922 und 1923 wurde dieses Modell unverändert weitergebaut.

In der Zeit von 1924 bis 1927 gab es das Model G. Es entsprach dem vorherigen Model E.

Modellübersicht

JahrModellZylinderLeistung (PS)Radstand (cm)Aufbau
1901–19025 HP25175Runabout 2-sitzig
19035 HP25175Runabout 2-sitzig
1904Model L27175Runabout 2-sitzig und 4-sitzig
1905Model L27175Runabout 2-sitzig und 4-sitzig
1905Model R420229Tourenwagen 5-sitzig
1906Model L27175Runabout
1906Model R420229Tourenwagen 5-sitzig, Limousine
1909Model S Big Six650310Tourenwagen 7-sitzig
1907Model R420229Runabout 2-sitzig, Tourenwagen 5-sitzig, Limousine 5-sitzig
1907Model S Big Six650310Tourenwagen 7-sitzig
1907Model U Little Six630/35290Tourenwagen 5-sitzig
1908Model R420229Tourenwagen 5-sitzig, Limousine 5-sitzig
1908Model S650310Tourenwagen 7-sitzig
1908Model U635290Tourenwagen 5-sitzig, Limousine 5-sitzig
1909Model R420229Tourenwagen 5-sitzig
1909Model S Big Six650310Tourenwagen 7-sitzig
1909Model U Little Six635290Tourenwagen 5-sitzig, Limousine
1909Model X424315Tourenwagen 5-sitzig, Limousine 7-sitzig
1909Model XXX424277Runabout 3-sitzig
1909Model Y640361Tourenwagen 7-sitzig
1910Model AA643325Tourenwagen 4-sitzig und 5-sitzig
1910Model X436,1315Tourenwagen 4-sitzig und 5-sitzig, Limousine
1910Model XXX436,1277Runabout 3-sitzig, Baby Tonneau 4-sitzig
1910Model Y654,1361Tourenwagen 7-sitzig, Limousine
1911Model AA643,8325Torpedo 5-sitzig, Tourenwagen, Roadster, Limousine, Landaulet
1911Model X436,1315Limousine 7-sitzig, Tourenwagen, Roadster, Fore-Door Tourenwagen
1911Model Y654,1363Tourenwagen 7-sitzig, Fore-Door Tourenwagen, Limousine
1912Model AA643,8325Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig, Torpedo 5-sitzig, Limousine 7-sitzig, Landaulet 7-sitzig, Roadster 4-sitzig, Runabout 2-sitzig
1912Model X436,1361Tourenwagen 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1912Model Y654,1361Tourenwagen 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1913Model C-Six644,6333Tourenwagen 5-sitzig, Roadster, Coupelet 2-sitzig, Convertible Phaeton 5-sitzig, Demi-Berline 5-sitzig, Limousine 7-sitzig
1913Model C-Six644,6351Tourenwagen 7-sitzig, Convertible Phaeton 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1914Model C-Six644,8333Limousine 7-sitzig, Roadster 2-sitzig, Coupelet 3-sitzig, Tourenwagen 5-sitzig, Landau Phaeton 5-sitzig, Demi-Berline 5-sitzig
1915Model D-Six646333Limousine 7-sitzig, Tourenwagen 5-sitzig, Roadster 3-sitzig, Landau Phaeton 5-sitzig, Demi-Berline
1915Model DD-Six647,2351Tourenwagen 7-sitzig, Landau Phaeton 7-sitzig, Limousine 7-sitzig, Landaulet 7-sitzig
1920–1921Model E680351Tourenwagen 7-sitzig, Vestibule Limousine 7-sitzig, Limousine 4-sitzig, Close-Coupled Sport Tourenwagen
1922–1923Model E680351Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Vestibule Limousine 7-sitzig, Three-Quarter Limousine 7-sitzig, Limousine 4-sitzig, Close-Coupled Sport Tourenwagen, Cabriolet, Town Brougham, Roadster, Coupé
1924–1927Model G680351Tourenwagen 7-sitzig, Sport Tourenwagen 4-sitzig, Roadster 2-sitzig, Coupé 4-sitzig, Limousine 4-sitzig und 6-sitzig, Vestibule Limousine 6-sitzig und 7-sitzig, Open Drive Limousine, Town Brougham, Cabriolet

Produktionszahlen

Insgesamt entstanden über 14.000 Personenkraftwagen. Die beste Zeit lag zwischen 1903 und 1915, als jährlich zwischen knapp 500 und 1500 Fahrzeuge gefertigt wurden. Die Neuauflage nach dem Ersten Weltkrieg blieb relativ erfolglos.

JahrProduktionszahl
190261
1903483
1904600
1905600
1906739
19071.000
19081.500
19091.500
19101.500
19111.500
19121.500
19131.000
19141.000
1915573
19160
19170
19180
19190
1920204
1921136
192263
192366
192428
192516
19268
19271
Summe14.078

Quelle:[1]

Literatur

  • Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1399–1402 (englisch).
  • George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1511 (englisch).
Commons: Stevens-Duryea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1399–1402 (englisch).
  2. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1511 (englisch).
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