Stetten (Hohenfels)

Stetten ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Stetten
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 49′ O
Höhe: 540 m ü. NHN
Einwohner: 49 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Geographische Lage

Das Dorf liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb etwa 2,5 km südwestlich von Hohenfels auf ca. 540 m ü. NHN. Stetten ist umgeben von drei Erhebungen, die bis 583 m ü. NHN ansteigen. Durch den Ort führt von Raitenbuch her die Kreisstraße NM 33, die nach Degerndorf führt. Circa 1,5 km südlich verläuft die Bundesautobahn 3; die nächsten Auffahrten sind die AS 94 Parsberg im Westen und die AS 95 Beratzhausen im Südosten.

Geschichte

Stetten war im Mittelalter ein Ort in der 1331 begründeten Hofmark Raitenbuch.[1] Zum Amt Hohenfels selbst zinste in „Steten“ laut den Salbüchern von 1494/1500 und 1567 ein Gut; seit dem 16. Jahrhundert war die Hofmark Raitenbuch diesem Amt unterworfen. Jedoch ging durch Stetten die Grenze zwischen dem Amt Hohenfels und dem Amt Velburg.[2][3] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand das Dorf aus einem Halbhof und acht kleineren Anwesen.[4]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Raitenbuch im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) aus zwölf Orten gebildet, darunter das Dorf Stetten.[5] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand daraus die Ruralgemeinde Raitenbuch mit nunmehr sieben Orten, darunter wiederum Stetten.[6] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.

Gebäude- und Einwohnerzahl

  • 1830: 40 Einwohner, 10 Häuser[7]
  • 1838: 42 „Seelen“, 10 Häuser[8]
  • 1861: 50 Einwohner, 18 Gebäude[9]
  • 1871: 43 Einwohner, 27 Gebäude, an Großviehbestand 1873 31 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 36 Einwohner, 11 Wohngebäude[11]
  • 1925: 47 Einwohner, 9 Wohngebäude[12]
  • 1950: 54 Einwohner, 10 Wohngebäude[13]
  • 1970: 51 Einwohner[14]
  • 1987: 49 Einwohner, 11 Wohngebäude, 11 Wohnungen[15]

Kirchliche Verhältnisse

Dorfkapelle „Maria, Königin des Friedens“

Stetten gehörte im 19. Jahrhundert zur katholischen Pfarrei Hohenfels im Bistum Regensburg.[16][17] Die Kinder gingen im 19. und frühen 20. Jahrhundert dorthin (4 km weit), um 1925/1950 1 km weit nach Raitenbuch in die katholische Schule. Die Stettener Dorfkapelle ist Maria, Königin des Friedens, geweiht.

Sonstiges

Im Bereich des Truppenübungsplatzes Hohenfels gibt es ca. 2,2 km südöstlich von Ransbach eine Wüstung Stetten mit untertägigen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Befunden als Bodendenkmäler.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 161
  2. Volkert, S. 156
  3. Jehle, S. 301
  4. Jehle, S. 511
  5. Jehle, S. 535
  6. Jehle, S. 544, 557 f.
  7. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 168
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 295
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 903 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 788 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 121 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  16. Jehle, S. 288
  17. Lipf, S. 295
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