Steiningloh

Steiningloh ist ein Gemeindeteil und eine Gemarkung der Stadt Hirschau im Landkreis Amberg-Sulzbach in der Oberpfalz in Bayern.[2] Die bis 1970 selbstständige Gemeinde Steiningloh umfasste neben dem gleichnamigen Gemeindehauptort (Dorf), den Weiler Urspring sowie die Einöden Mittelmühle, Schwärzermühle und Urspringermühle auf einer Fläche von 891,56 Hektar (Stand 1961). Diese jetzigen Hirschauer Gemeindeteile hatten 2011 zusammen 186 Einwohner, davon 119 im Dorf Steiningloh.[3]

Steiningloh
Stadt Hirschau
Koordinaten: 49° 30′ N, 11° 53′ O
Höhe: 435 m ü. NN
Einwohner: 119[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Eingemeindet nach: Mimbach
Postleitzahl: 92242
Vorwahl: 09622
Karte
Die Gemarkung Steiningloh mit den fünf darin befindlichen Ortsteilen liegt im südwestlichen Teil des Stadtgebiets von Hirschau

Geographie

Steiningloh liegt im südwestlichen Gemeindegebiet der Stadt Hirschau.

Umgeben ist Steiningloh von Gebenbach im Norden, Hirschau im Nordosten sowie Freudenberg und Weiher im Osten. Im Süden liegt Amberg und seine Vororte und im Westen Sulzbach-Rosenberg.

Geschichte

Im Mittelalter gehörte Steiningloh nicht wie heute zu Hirschau, sondern zur Vogtei Vilseck und damit zu bambergischem Gebiet. Die Vogtei Vilseck war in drei Gerichte unterteilt, das obere oder Hahnbacher Gericht, das Gebenbacher Gericht und das untere oder Poppenrichter Gericht, auch Bauernrecht oberhalb Amberg oder unterhalb des Erzbergs genannt. Steiningloh gehörte zum Gericht Gebenbach.[4]

Durch das erste bayerische Gemeindeedikt wurde Steiningloh 1808 zum Steuerdistrikt und dem Landgericht Amberg und damit dem Naabkreis zugeordnet.[5] Nach der Auflösung des Naabkreises zugunsten des Mainkreises und des Regenkreises wurde Steiningloh 1810 zusammen mit dem Landgericht Amberg dem Regenkreis zugeordnet (ab 1838 Oberpfalz und Regensburg).[6]

Durch das zweite bayerische Gemeindeedikt wurde Steiningloh 1818 eine eigenständige politische Gemeinde.[7]

Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Steiningloh in die Gemeinde Mimbach eingegliedert.[8]

Am 1. Januar 1972 wurde der Ort von Mimbach, das Hahnbach zugeschlagen wurde, nach Hirschau umgemeindet.[9][10]

Religion

Steiningloh gehört seit 1808 zur Pfarrei Ursulapoppenricht.[11][12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Marienkapelle in Steiningloh

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Hirschau#Steiningloh

Marienkapelle

Nachdem die alte Kapelle bereits im Jahr 1908 in desolatem Zustand war, wurde sie 1910 abgebrochen. Es dauerte bis zum Beginn der 1920er Jahre, dass die neue Kapelle fertiggestellt war und am 30. April 1922 eingeweiht werden konnte. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde sie am 100. Jahrestag der ersten Weihe am 30. April 2022 erneut eingeweiht.[11]

Die Marienkapelle ist in der Bayerischen Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege unter der Akten-Nr. D-3-71-127-61 geführt.

Kapelle zum Heiligen Norbert von Xanten

Die Kapelle zum Heiligen Norbert von Xanten

Die private Kapelle zum Heiligen Norbert von Xanten auf der Streuobstwiese der Familie Graf ist dem Namenspatron des Erbauers gewidmet. Am 5. Oktober 2019 wurde sie von Pfarrer Christian Schulz aus Hahnbach geweiht. Die farbigen Fenster der Apsis gestaltete die Künstlerin Gerti Gerhards aus Schnaittenbach, das Kreuz in der Apsis schuf Sebastian Strobl.[13]

Vereine

Freiwillige Feuerwehr Steiningloh-Urspring

Ein Brand auf einem Bauernhof in Steiningloh im Juni 1904 gab den Anstoß, eine eigene Feuerwehr zu gründen.

Nachdem am 4. August 1904 auf einer Gemeindeversammlung einstimmig der Beschluss zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr gefasst wurde, verpflichteten sich sofort 32 Männer zum Beitritt. Bereits am 7. August wurde die erste Vorstandschaft gewählt.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Steiningloh liegt an der Staatsstraße 2238 zwischen Amberg und Hirschau. Von der Bundesstraße 299 aus ist der Ort über Ursulapoppenricht und Höhengau über die Kreisstraße 31 nach drei Kilometern zu erreichen.

An den öffentlichen Nahverkehr ist Steiningloh über die Buslinie 55 der RBO zwischen Amberg und Weiden über Schnaittenbach (VGN-Linie 455) angebunden.[15]

Der nächstgelegene Bahnhof ist Amberg in zwölf Kilometer Entfernung.

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen - Ortsteile. In: www.spd-hirschau.de. SPD Hirschau/Opf., abgerufen am 4. Juni 2019.
  2. Ortsteile – Stadt Hirschau, Landkreis Amberg-Sulzbach (AS) – Bayerischer Behördenwegweiser. In: behoerdenwegweiser.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium des Innern, abgerufen am 27. November 2012.
  3. Hirschauer Ortsteile. Stadt Hirschau, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. Juli 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hirschau.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 50. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  5. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 141. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  6. Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 In Verbindung mit Richard Bauer, Reinhard Heydenreuter, Gerhard Heyl, Emma Mages, Max Piendl, August Scherl, Bernhard Zittel hrsg. von Wilhelm Volkert, o. Professor an der Universität Regensburg, München, 1983, ISBN 3-406-09669-7
  7. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 142. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  8. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 146. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 419.
  10. Werner Schulz: Der Scharhof: Erst verschmäht, dann heiß begehrt. Der zähe Kampf der Weiherer sicherte bei der Gebietsreform 1972 Hirschau das „Filetstück Scharhof“. 8. April 2022, abgerufen am 8. April 2022.
  11. Werner Schulz: Genau 100 Jahre nach Fertigstellung wird Marienkapelle in Steiningloh zum Sanierungsabschluss erneut eingeweiht. In: onetz.de. Der neue Tag - Oberpfälzischer Kurier, Druck- und Verlagshaus, 28. April 2022, abgerufen am 9. Mai 2022.
  12. Helmut Janner: Die Kapelle in Steiningloh. In: Heimatkundlicher Kreis Amberg-Sulzbach im Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg (Hrsg.): Der Eisengau. Band 32. Selbstverlag, 2009, ISBN 978-3-9811370-6-4, S. 145161.
  13. Einweihung der Kapelle zum heiligen Norbert von Xanten in Steiningloh. In: onetz.de. Der neue Tag - Oberpfälzischer Kurier, Druck- und Verlagshaus, 1. Oktober 2019, archiviert vom Original am 2. Oktober 2019; abgerufen am 21. Oktober 2023.
  14. Freiwillige Feuerwehr Steiningloh-Urspring: Geschichte (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  15. Weiden – Schnaittenbach – Amberg. (PDF; 28 kB) Verkehrsgemeinschaft Amberg-Sulzbach (Linie 455 – VGN). In: znas.de. Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach, 7. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2013; abgerufen am 19. November 2012.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.