Stegersbach

Stegersbach ist eine Marktgemeinde im Bezirk Güssing, im österreichischen Burgenland. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Szentelek, der kroatische Santalek und der Romani-Ortsname Schtega.

Marktgemeinde
Stegersbach
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Stegersbach
Stegersbach (Österreich)
Stegersbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 17,77 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 16° 10′ O
Höhe: 262 m ü. A.
Einwohner: 2.744 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 154 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7551
Vorwahl: 03326
Gemeindekennziffer: 1 04 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 7
7551 Stegersbach
Website: gemeinde.stegersbach.at
Politik
Bürgermeister: Jürgen Dolesch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(23 Mitglieder)
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Stegersbach im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Stegersbach im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Stegersbach im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Südburgenland im Stremtal. Stegersbach ist die einzige Ortschaft in der Gemeinde. Diese gliedert sich weiter in die Rotten Fabitsgraben, Hinterfrauenberg, Kanischaberg, Pflegerhäuser (Weiler), Stegersbacher Berghäuser (zerstreute Häuser) und Steinbach (Dorf).[1]

Nachbargemeinden

Ollersdorf im Burgenland Olbendorf
Burgauberg-Neudauberg Kompass Rauchwart
Rohr im Burgenland Bocksdorf

Geschichte

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Szentelek verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Stegersbach seit 1583 (durch Rudolf II. 1391, 1583 erneut verliehen).

Wie in vielen anderen Orten des Burgenlandes wurden auch in Stegersbach im 16. Jahrhundert kroatische Kolonisten angesiedelt (Kroatisch-Stegersbach), wobei sich die Anteile der Deutschen und der Kroaten – ähnlich wie in den Orten Antau (Otava), Kittsee (Gijeca) und Sigleß (Cikleš) – in der Vergangenheit stets in der Waage hielten. Seit Ende des 19. Jahrhunderts nimmt der Anteil der Kroaten allerdings stetig ab, sodass heute nur mehr – wenn überhaupt – ganz wenige Einwohner zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten gezählt werden können (Anteil der Kroaten an der Gesamtbevölkerung – 1880: 37 %, 1910: 30,2 %, 1934: 11 %, 1971: 1,7 %, 2001: 0,8 %). Stegersbach hatte bis zu den Deportationen im Zweiten Weltkrieg auch einen Roma-Bevölkerungsanteil von rund 15 %.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaftlicher Mittelpunkt der Gemeinde Stegersbach ist die Therme
Ehem. Kastell Batthyány

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Stegersbach wird von der Güssinger Straße (B57), die von Kemeten über Güssing nach Feldbach führt, durchzogen. In der Ortsmitte zweigt Richtung Westen die Stegersbacher Straße (B57a) ab, die nach Rudersdorf führt. Ebenfalls in der Ortsmitte zweigt Richtung Osten die L386 nach Unterwart ab.

Bildung

[2]

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Mittelschule
  • Polytechnische Schule
  • Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule
  • Sonderpädagogisches Zentrum
  • Musikschule
  • Popmusikschule

Sport und Freizeit

  • Sportstadion: erbaut 2006, Heimatstadion des Fußballvereins SV Stegersbach und des Inlineskater-Hockeyvereins „Tigers“ Stegersbach
  • Allegria Familientherme Stegersbach:[3] 1998 gestaltet von Gottfried Kumpf (Kumpftherme), 2004 umgebaut, 2008 an den Tiroler Hotelier Karl Reiter verkauft[4], neuer Name „Allegria Familientherme Stegersbach by Reiters“. Im Oktober 2023 wurde bekannt, dass das Burgenland die Therme Stegersbach und das dazugehörige Resort kaufen will.[5]
  • Reiters Golfschaukel Stegersbach-Lafnitztal: mit 50-Loch-Golfanlage, größte Golfschaukel Österreichs
  • Während der Fußball-Europameisterschaft 2008 war in Stegersbach die Österreichische Fußballnationalmannschaft untergebracht.
  • Austragungsort der Inlineskater-Hockey-Europameisterschaft im Oktober 2008 und im September 2011

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
66,21
(+7,56)
30,29
(−3,04)
3,50
(−1,42)
n. k.
(−3,1)
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 23 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[6] 2017[7] 2012[8] 2007[9] 2002[10] 1997[10]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
SPÖ 1060 66,21 16 96658,6514 99459,1314 96762,1114 97261,7114 78053,6111
ÖVP 485 30,29 7 54933,338 64538,379 59037,899 53634,038 46932,237
FPÖ 56 3,50 0 814,921 422,500 nicht kandidiert 674,251 20614,163
Grüne nicht kandidiert 513,100 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 2386 2207 2204 2086 2024 1881
Wahlbeteiligung 71,84 % 78,79 % 82,08 % 81,83 % 85,28 % 87,35 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Jürgen Dolesch (SPÖ) und den beiden Vizebürgermeistern Andreas Schabhietl (SPÖ) und Florian Lang (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Ernst Friedl (SPÖ), Michaela Graf (SPÖ), Karl Krammer (SPÖ), und Andreas Sagmeister (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[11]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Jürgen Dolesch (SPÖ).

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Andreas Schabhietl (SPÖ) zum ersten Vizebürgermeister und Florian Lang (ÖVP) zum zweiten Vizebürgermeister gewählt.[11]

Leiter des Gemeindeamts ist Alexander Friedl.[11]

Chronik der Bürgermeister

  • 1937 bis 1938 Johann Wagner jun.
  • 1945 bis 1946 Felix Wagner
  • 1946 bis 1947 Franz Siderits
  • 1947 bis 1957 und 1962 bis 1963 Johann Kapesky
  • 1957 bis 1958 Johann Murlasits
  • 1958 bis 1962 Hubert Wukovits
  • 1963 bis 1983 Alexander Pratl
  • 1983 bis 1997 Walter Fabics (SPÖ)
  • 1997 bis 2021 Heinz Peter Krammer (SPÖ)
  • seit 2021 Jürgen Dolesch (SPÖ)

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Literatur

  • Stefan Geosits (Hg.): Die burgenländischen Kroaten im Wandel der Zeit. Edition Tusch, Wien 1986, ISBN 3-85063-160-5.
  • Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten in Österreich, Ungarn, Mähren und der Slowakei. BoD. 2008. ISBN 978-3-8370-4278-8.
Commons: Stegersbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Stegersbach – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Ortsverzeichnis 2001 Burgenland (PDF; 3,5 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-40-4, S. 50.
  2. Marktgemeinde Stegersbach: Schulen in Stegersbach (abgerufen am 6. Februar 2018)
  3. Therme Stegersbach – Allegria Familientherme – Burgenland. Abgerufen am 10. März 2017.
  4. Reiter kauft Thermenresort Stegersbach. In: oesterreich.orf.at. 6. März 2008, abgerufen am 30. Oktober 2018.
  5. orf.at
  6. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 4. Oktober 2022.
  7. Land Burgenland: Wahlergebnis Stegersbach 2017 (abgerufen am 6. Februar 2018)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Stegersbach 2012 (abgerufen am 6. Februar 2018)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Stegersbach 2007 (abgerufen am 6. Februar 2018)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Stegersbach 2002 (abgerufen am 6. Februar 2018)
  11. Marktgemeinde Stegersbach: Ansprechpersonen Gemeindevertretung (abgerufen am 6. Februar 2018)
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