Stefan Ruthenbeck

Stefan Ruthenbeck (* 19. April 1972 in Köln)[1] ist ein deutscher Fußballtrainer.

Stefan Ruthenbeck
Stefan Ruthenbeck (2016)
Personalia
Geburtstag 19. April 1972
Geburtsort Köln, Deutschland
Größe 183 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
1. FC Quadrath-Ichendorf
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1991–1993 SpVgg Oberaußem-Fortuna
1993 FV Bad Honnef
1993–1999 FV Rheinbrohl
1999–2004 TuS Mayen
Stationen als Trainer
Jahre Station
2004–2010 TuS Mayen
2010–2012 SpVgg EGC Wirges
2012–2013 VfR Aalen II
2013–2015 VfR Aalen
2015–2016 SpVgg Greuther Fürth
2017 1. FC Köln U-19
2017–2018 1. FC Köln
2018– 1. FC Köln U-19
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Spielerkarriere

Ruthenbeck wuchs ab seinem sechsten Lebensjahr in Köln-Ostheim[1] und später in Horrem bei Kerpen auf.[2] In seiner Jugend spielte er für den 1.FC Quadrath-Ichendorf, später in dessen Seniorenmannschaft. Als Aktiver wechselte er 1991 zur SpVgg Oberaußem-Fortuna in die Verbandsliga Mittelrhein. Nach mehreren Berufungen in die U21-Mittelrheinauswahl ging er 1993 zum FV Bad Honnef, danach zum FV Rheinbrohl, für den er bis 1999 spielte, ehe er zur Saison 1999/2000 zum TuS Mayen in die damals viertklassige Oberliga Südwest wechselte.

Trainerkarriere

2004 bis 2010: TuS Mayen

Beim TuS Mayen begann Ruthenbeck auch seine Karriere als Trainer, indem er ab Sommer 2004 als Spielertrainer fungierte. Zuvor hatte er mit dem Oberligisten den zur Teilnahme am DFB-Pokals berechtigenden Rheinlandpokal gewonnen. Die Mannschaft trat daher im August 2004 in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart an, dem sie jedoch mit 0:6 deutlich unterlag. In den folgenden Jahren gelang es Ruthenbeck immer wieder, mit einer wegen der geringen finanziellen Möglichkeiten immer weiter verjüngten Mannschaft den Klassenerhalt zu erreichen.[3]

Im April 2010 schloss Ruthenbeck die zehnmonatige Ausbildung zum Fußballlehrer an der Kölner Hennes-Weisweiler-Akademie erfolgreich ab, die er zusammen mit ehemaligen Profis wie Markus Babbel, Christian Ziege und Torsten Lieberknecht absolvierte.[4] Bereits wenige Wochen später stand Ruthenbeck erneut im Blickpunkt, als er am 30. Spieltag der Saison 2009/10 in der Schlussphase des Spiels seines TuS Mayen gegen den SV Alemannia Waldalgesheim seine Mannschaft anwies, den Ausgleichstreffer der Waldalgesheimer zum 3:3 zuzulassen, weil der 3:2-Führungstreffer der Mayener unmittelbar zuvor nur unter Verletzung des Fair Play zustande gekommen war. Ruthenbeck wurde daraufhin vom DFB mit dem Fair-ist-mehr-Bundespreis ausgezeichnet. Der TuS Mayen stieg am Saisonende mit zwei Punkten Rückstand auf die SpVgg EGC Wirges als Tabellensiebzehnter in die Rheinlandliga ab.[5]

2010 bis 2012: SpVgg EGC Wirges

Nach insgesamt elf Jahren im Verein wechselte Ruthenbeck nach dem Abstieg der Mayener zur SpVgg EGC Wirges, die er in der folgenden Saison auf den elften Tabellenplatz führte. Im Sommer 2011 lehnte er ein Angebot der in die viertklassige Regionalliga abgestiegenen TuS Koblenz ab, dort Cheftrainer zu werden.[6] In der folgenden Saison konnte er mit der Mannschaft die Platzierung erneut verbessern; der Verein belegte am Saisonende den zehnten Tabellenplatz.

2012 bis 2015: VfR Aalen

Im Sommer 2012 wechselte Ruthenbeck zum Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen, bei dem er Leiter des nach dem Aufstieg neu organisierten Nachwuchszentrums wurde.[6] Zusätzlich übernahm er das Training der als U23 fungierenden zweiten Mannschaft des Vereins, die zuvor in die siebtklassige Landesliga Württemberg abgestiegen war. Während der Vorbereitung auf die Saison 2012/13 leitete er im Juli 2012 auch drei Wochen lang das Training der Profimannschaft, als der eigentliche Cheftrainer Ralph Hasenhüttl krankheitsbedingt ausfiel. Mit der zweiten Mannschaft gelang ihm in der folgenden Saison unter anderem eine Serie von 14 Siegen in Folge, so dass der Mannschaft am Saisonende mit elf Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz und einem Torverhältnis von 94:33 Toren den sofortigen Wiederaufstieg in die Verbandsliga gelang.

Nach dem Rücktritt von Hasenhüttl am Saisonende wurde Ruthenbeck für die neue Saison 2013/14 dessen Nachfolger als Cheftrainer der in der 2. Bundesliga spielenden Profimannschaft.[7] In der Saison 2014/15 stieg die Mannschaft unter seiner Führung in die 3. Liga ab.[8]

2015 bis 2016: SpVgg Greuther Fürth

Zur Saison 2015/16 wechselte Ruthenbeck als neuer Cheftrainer zum Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag.[9] Am 21. November 2016 wurde er wegen mäßiger Erfolge entlassen. Zu seinem Nachfolger wurde Janos Radoki ernannt.[10]

Seit 2017: 1. FC Köln

Im Juli 2017 begann sein Engagement bei der A-Jugend des 1. FC Köln.[11] Am 3. Dezember 2017 übernahm er die nach 14 Spieltagen mit drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz stehende Bundesligamannschaft vom entlassenen Peter Stöger zunächst bis zur Winterpause.[12] Am 16. Dezember 2017 gelang dem FC unter Ruthenbeck mit einem 1:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg der erste Bundesligasieg der Saison.[13] Am 20. Dezember 2017 erhielt er einen bis zum 30. Juni 2018 laufenden Vertrag.[14] Am 12. April 2018 verkündete der 1. FC Köln, Ruthenbeck werde unabhängig vom Klassenerhalt in der Saison 2018/2019 nicht mehr Trainer des Profikaders sein.[15] Ihm folgte Markus Anfang.[16] Am 14. Mai 2018 gab der Verein bekannt, Ruthenbeck würde zur Saison 2018/19 wieder wie schon zuvor die U-19-Junioren der Rheinländer übernehmen.[17]

Mit der U-19 wurde er in der Saison 2019/20 Sieger der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga. Dadurch qualifizierte sich die Mannschaft für die kommende Spielzeit der UEFA Youth League, welche aufgrund der COVID-19-Pandemie jedoch nicht ausgetragen wurde. Ende März 2021 gab der Verein bekannt, dass Ruthenbecks Arbeitsverhältnis mit einem unbefristeten Vertrag ausgestattet wurde.[18]

Persönliches

Ruthenbeck ist in zweiter Ehe mit einer Frau aus Königswinter verheiratet und hat drei Kinder.[19][1] Über gemeinsame Urgroßeltern ist er als „Großcousin“ mit dem Fußballtrainer Markus Anfang verwandt, der ihm 2018 auch als Cheftrainer beim 1. FC Köln nachfolgte.[20]

Bevor er mit seinem Wechsel zum VfR Aalen die Trainertätigkeit zum Hauptberuf machte, war Ruthenbeck 17 Jahre lang Chemikant bei einem Chemie-Unternehmen in Königswinter.[19]

Commons: Stefan Ruthenbeck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Mirko Frank und Ulrich Bauer: Handy-Verbot in der Köln-Kabine. In: Bild. Axel Springer SE, 21. Dezember 2017, abgerufen am 22. Juli 2018.
  2. Joachim Schmidt: FC-Trainer Ruthenbeck kehrt zu seinen Wurzeln zurück. In: General-Anzeiger. Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt H. Neusser GmbH, 24. Januar 2018, abgerufen am 22. Juli 2018.
  3. Vgl. Rheinzeitung: TuS Mayen: Ruthenbeck fühlt sich im Stich gelassen (Memento vom 18. Juni 2013 im Webarchiv archive.today), sportfreunde-eisbachtal.de, 30. März 2010, abgerufen am 14. Juni 2013.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.dfb.deZahlreiche Herausforderungen für Stefan Ruthenbeck (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), dfb.de, 2. April 2010, abgerufen am 14. Juni 2013.
  5. Bundessieger 2009/10, dfb.de, abgerufen am 14. Juni 2013.
  6. EGC Wirges: Stefan Ruthenbeck geht zum VfR Aalen, Hansi Pörtner übernimmt, rhein-zeitung.de, 9. Mai 2012, abgerufen am 14. Juni 2013.
  7. Ruthenbeck wird neuer Trainer bei Greuther Fürth, tz.de, abgerufen am 3. Dezember 2017
  8. FOCUS Online: Vollmann beerbt Trainer Ruthenbeck in Aalen. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
  9. Ruthenbeck wird Trainer (Memento vom 14. Juni 2015 im Internet Archive) auf greuther-fuerth.de, abgerufen am 12. Juni 2015.
  10. Fürth: Trennung von Ruthenbeck - Radoki übernimmt, kicker.de, abgerufen am 3. Dezember 2017
  11. 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA (Hrsg.): FC VERPFLICHTET RUTHENBECK. In: 1. FC Köln. 12. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2019; abgerufen am 2. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fc.de
  12. 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA (Hrsg.): FC und Stöger trennen sich. In: auf der Website des 1. FC Köln. 3. Dezember 2017, abgerufen am 3. Dezember 2017.
  13. Joachim Schmidt: Erster Sieg der Saison. 1. FC Köln ringt VfL Wolfsburg mit 1:0 nieder. In: Kölnische Rundschau. 16. Dezember 2017, abgerufen am 17. Dezember 2017.
  14. Ruthenbeck übernimmt die FC-Profis. 20. Dezember 2017, abgerufen am 21. Dezember 2017.
  15. Ruthenbeck darf 1. FC Köln nur bis Saisonende trainieren. Abgerufen am 12. April 2018.
  16. Markus Anfang übernimmt beim 1. FC Köln ab kommender Saison. Abgerufen am 18. April 2018.
  17. FC-Cheftrainer Stefan Ruthenbeck übernimmt nach Saisonende wieder die U19., fc.de
  18. FC verlängert mit Stefan Ruthenbeck unbefristet, fc.de, 31. März 2021.
  19. Trainer Stefan Ruthenbeck und VfR Aalen: Die Chemie stimmt, dfb.de, 19. September 2013, abgerufen am 25. September 2013.
  20. Köln vor Neu-Anfang mit Ruthenbecks Großcousin? In: sport.de. 12. April 2018, abgerufen am 18. März 2024.
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