Hohenhameln

Hohenhameln ist eine Gemeinde im Landkreis Peine in Niedersachsen (Deutschland).

Wappen Deutschlandkarte
Hohenhameln
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohenhameln hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 16′ N, 10° 4′ O
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Peine
Höhe: 101 m ü. NHN
Fläche: 69,59 km2
Einwohner: 9539 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 137 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31249
Vorwahl: 05128
Kfz-Kennzeichen: PE
Gemeindeschlüssel: 03 1 57 002
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstraße 13
31249 Hohenhameln
Website: www.hohenhameln.de
Bürgermeister: Uwe Semper (SPD)
Lage der Gemeinde Hohenhameln im Landkreis Peine
Karte
Karte

Geografie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hohenhameln besteht aus folgenden Ortsteilen:

Geschichte

Der Name Hohenhameln ist vermutlich zurückzuführen auf „Hoher Hagen“, was „mit einer hohen Hecke eingefriedetes Gelände“ bedeutet.

Um 1280 wurde der Ort Hamelen genannt. Die Edelherren von Meinersen gaben um diese Zeit aus ihrem Eigenbesitz 1 ½ Morgen als Lehen an Johannes von Wedtlenstedt.[2]

Am 1. März 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen die bis zu diesem Zeitpunkt selbstständigen Gemeinden Bierbergen, Bründeln, Clauen, Equord, Harber (bis dahin im Landkreis Burgdorf), Hohenhameln, Mehrum, Ohlum, Rötzum, Soßmar und Stedum (inkl. Siedlung Bekum) zur neugeschaffenen Einheitsgemeinde Hohenhameln zusammengefasst.[3]

Nachdem die Gemeinde Bekum in den 1960er Jahren mit Stedum fusioniert worden war, verschwand deren Name für rund 50 Jahre von der politischen Landkarte. Seit der Gebietsreform der 1970er Jahre bildeten beide Dörfer die Ortschaft Stedum innerhalb der Gemeinde Hohenhameln. Erst zum 1. Januar 2016 wurde die Ortschaft in Stedum-Bekum umbenannt.[4]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 64,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,3 %
27,5 %
12,4 %
6,4 %
3,7 %
1,8 %
1,8 %
1,2 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Einzelbewerber Heiner Goldbeck
f Einzelbewerberin Corinna Lange
h Einzelbewerber Christian Kienert

Der Rat der Gemeinde Hohenhameln besteht aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9001 und 10.000 Einwohnern.[5] Die 24 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der jeweilige hauptamtliche Bürgermeister.

Die Kommunalwahl 2021 ergab die folgende Sitzverteilung (Veränderung zur Kommunalwahl in Niedersachsen 2016):[6]

  • SPD: 11 Sitze (±0)
  • CDU: 7 Sitze (−1)
  • GRÜNE 2 Sitze (±0)
  • FDP: 3 Sitz (+1)
  • Parteilos 1 Sitz (±0)

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Hohenhameln ist Uwe Semper (SPD). Bei der Bürgermeisterwahl am 26. September 2021 siegte er in der Stichwahl mit 54,4 % gegen Anja Böttcher (CDU). Die Wahlbeteiligung lag bei 71 %.[7] Semper trat seine Amtszeit am 1. November 2021 an.

Bis zum 30. November 2021 war der Hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde Hohenhameln Lutz Erwig (SPD). Bei der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 wurde er als Amtsinhaber mit 63,6 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,1 %.[8] Erwig trat seine letzte Amtszeit am 1. November 2014 an.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Hohenhameln zeigt in Gold einen doppelt behelmten Kirchturm mit Spitzenkreuzen auf Kugeln (Dorfkirchturm).[9]

Das Wappen von Hohenhameln ist angelehnt an die beiden Spitzen auf einem Turm der evangelischen Kirche in Hohenhameln.

Wappen der Ortsteile

Ortsrat

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 61,73 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,7 %
34,1 %
14,3 %
10,9 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Einzelbewerber Heiner Goldbeck

Der Ortsrat, der den Ortsteil Hohenhameln der gleichnamigen Gemeinde vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[10]

Ortsrat 2021
Insgesamt 9 Sitze

Gemeindepartnerschaften

Die Partnerstädte bzw. -gemeinden von Hohenhameln sind:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 1. Mai: traditionelles Maibaumaufstellen
  • Juli: Schützenfest
  • September: Seifenkistenrennen
  • Samstag vor dem ersten Advent: Hohenhamelner Adventsmeile
  • monatlich: Seniorenkino

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Aktie der Hohenhameler Zuckerfabrik über 300 Mark, ausgegeben am 1. April 1876. 1953 Fusion mit der Zuckerfabrik Lehrte und 1963 stillgelegt.
Aktie der Hohenhameler Zuckerfabrik über 300 Mark, ausgegeben am 1. April 1876. 1953 Fusion mit der Zuckerfabrik Lehrte und 1963 stillgelegt.[12]

Im Hohenhamelner Ortsteil Clauen ist eine große und gleichzeitig eine der letzten Zuckerfabriken der Nordzucker AG ansässig. Zur Gemeinde Hohenhameln gehört auch das Kohlekraftwerk Mehrum. Im Ort Hohenhameln hatte das Traditionsunternehmen Steinbach seinen Hauptsitz. Es produzierte Holzgalanteriewaren (unter anderem Nussknacker, Räuchermännchen, Spieldosen etc.) für die Weihnachtszeit und andere Jahreszeiten in Handarbeit. Das verwendete Holz kam vorwiegend aus dem nahegelegenen Hämeler Wald, da sogenanntes Buntholz (Holz von Laubbäumen) bevorzugt wurde.[13] Im Oktober 2015 musste Steinbach Insolvenz anmelden.[14]

Im Ortsteil Stedum-Bekum befindet sich das Abfallentsorgungszentrum (AEZ) des Landkreises Peine mit Recyclinghof, Schadstoffzwischenlager, Sammelstelle für Elektro-Altgeräte sowie Rest- und Sperrmüllannahme.

Verkehr

Im Straßenverkehr besteht über Gemeindestraßen eine Anbindung an die in Ost-West-Richtung das Ortsgebiet durchlaufende Bundesstraße 65 sowie die Bundesstraße 494, die Hohenhameln mit Peine und Hildesheim verbindet
Der Schiffsverkehr des Mittellandkanales kann am Hafen Mehrum abgefertigt werden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl-Heinz Heineke: Hohenhameln. Bilddokumente von 1890–1986, hrsg. von der Heimatgruppe Hohenhameln, Hohenhameln: Heimatgruppe, 1986
  • Karl-Heinz Heineke: Dorf und Markt Hohenhameln. Beiträge zur Geschichte einer niedersächsischen Ortschaft, hrsg. von der Heimatgruppe Hohenhameln, Hohenhameln: Heimatgruppe, 1988
  • Karl-Heinz Heineke: 850 Jahre Hohenhameln 1146–1996. Festrede zum 850jährigen Bestehen der Ortschaft, Hohenhameln, 1996
  • Wilhelm Rake: Die Familien und Einwohner des evangelisch-lutherischen Kirchspiels Hohenhameln (Hohenhameln, Bekum, Ohlum, Rötzum) 1642 - 1900. Hannover, Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde, 2014
Commons: Hohenhameln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 500
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 217.
  4. Peiner Allgemeine Zeitung, 18. November 2015, abgerufen am 4. Januar 2016
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. 17. Dezember 2010, S. 29–31, abgerufen am 31. Mai 2023.
  6. Wahlergebnis 12.9.2021. Abgerufen am 27. Dezember 2021.
  7. Stichwahl des Bürgermeisters 26.09.2021
  8. Einzelergebnisse der Direktwahlen am 25. Mai 2014 in Niedersachsen (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 26. Dezember 2014
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Hohenhameln, abgerufen am 26. Dezember 2014
  10. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  11. Eintrag über die Partnergemeinden auf der Homepage der Gemeinde Hohenhameln (Memento vom 10. Mai 2019 im Internet Archive) Aufgerufen am 10. Mai 2019, 15:25
  12. Michael Fraikin: Hohenhameler Zuckerfabrik. 2022, abgerufen am 26. Februar 2023.
  13. Informationen aus Werksführung (am 26. Oktober 2007)
  14. Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 2015, S. 20.
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