Stammton

Die Stammtöne in der Musik heißen im deutschen Sprachraum C, D, E, F, G, A und H. Sie entsprechen den Tönen der C-Dur- bzw. a-Moll-Tonleiter. Auf dem Klavier und ähnlichen Tasteninstrumenten entsprechen die Stammtöne den weißen Tasten.

Schematische Darstellung einer Klaviatur

Zwischen E und F sowie zwischen H und C liegen Halbtonschritte, zwischen den anderen benachbarten Stammtönen jeweils Ganztonschritte. Den dazwischenliegenden Tönen entsprechen auf Tasteninstrumenten die schwarzen Tasten. Sie werden im Deutschen durch Anhängen von -is und -es an die Namen der Stammtöne benannt (Ausnahmen siehe unten) und im Notenbild durch Kreuze () und Be () gekennzeichnet (als Versetzungs- oder Vorzeichen).

Jeder Stammton kann

  • durch ein Kreuz () um einen Halbton erhöht (Cis, Dis, Eis, Fis, Gis, Ais, His) oder
  • durch ein Be () um einen Halbton erniedrigt werden (Ces, Des, Es (nicht Ees), Fes, Ges, As (nicht Aes), B (nicht Hes)).

In der gleichstufigen Stimmung können durch enharmonische Verwechslung gleichklingende Töne unterschiedlich bezeichnet und im Notenbild unterschiedlich dargestellt werden (z. B. CisDes, aber auch H – Ces und HisC).

Bei der Bildung diatonischer Tonleitern (z. B. Dur, reines Moll oder Modi) muss jeder Stammton oder eine Ableitung von ihm in der Tonleiter vorhanden sein. Die Bestimmung eines Intervalls geht immer von den Stammtönen aus.

H und / oder B

Seit dem Mittelalter und der musiktheoretischen Schrift Micrologus Guidonis de disciplina artis musicae von Guido von Arezzo wurde unterschieden zwischen

  • dem ursprünglichen B, das als kleines eckiges b (b quadratum) geschrieben wurde und aus dem sich der heutige Ton H entwickelte, sowie
  • dem b rotundum („rundes“ bzw. „weiches B“).

Dies war der Beginn der Entwicklung der - und -Versetzungszeichen. Aufgrund der vom b rotundum unterschiedlichen Schreibweise und der Ähnlichkeit mit dem Buchstaben h verbreitete sich das b quadratum als Tonname H im deutschsprachigen, aber auch im west- und südslawischen (mit Ausnahme des Bulgarischen), im ungarischen und im skandinavischen Raum. Diese Entwicklung verfestigte sich später mit der Erfindung des Buchdrucks.

Im angelsächsischen Sprachraum hingegen gab es diese Entwicklung nicht, das B blieb (im Sinne des b quadratum) erhalten. Anderssprachige Tonbezeichnungen weichen somit zum Teil sehr stark von den deutschen Bezeichnungen ab.

Koexistenz der deutschen und der englischen Notenbenennung

Während im klassischen Bereich nach wie vor die deutsche Variante Verwendung findet, kursieren im Rock/Pop- und Jazz-Bereich diverse sprachliche und schriftliche Mischvarianten zwischen der deutschen und der international gebräuchlichen englischen Variante, was – besonders in der musikpädagogischen Praxis – immer wieder für Verwirrung sorgt.

In vielen deutschen Werken wird bspw. auf das B ganz verzichtet, es existieren nur H und B. Dies schafft zwar Eindeutigkeit innerhalb der Werke, die Gesamtsituation bleibt jedoch weiterhin verwirrend, da der Großteil der Werke im Rock/Pop- und Jazz-Bereich in der internationalen Variante abgefasst ist, wo das B verwendet wird.

Die schriftliche Benennung der übrigen vorzeichenbehafteten Töne in der internationalen Variante (F statt Fis, D statt Des etc.) stellt hingegen keinerlei Problem dar, da keine Doppeldeutigkeiten entstehen.

Siehe auch

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