Stallwang

Stallwang ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Verwaltungsgemeinschaft Stallwang, dessen Mitglied die Gemeinde ist.

Die Pfarrkirche St. Michael
Wappen Deutschlandkarte
Stallwang
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stallwang hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 3′ N, 12° 39′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Verwaltungs­gemeinschaft: Stallwang
Höhe: 360 m ü. NHN
Fläche: 20,59 km2
Einwohner: 1445 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 94375, 94357
Vorwahl: 09964
Kfz-Kennzeichen: SR, BOG, MAL
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 189
Gemeindegliederung: 43 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Straubinger Straße 18
94375 Stallwang
Website: www.stallwang.de
Erster Bürgermeister: Max Dietl[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Stallwang im Landkreis Straubing-Bogen
Karte
Karte

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald im vorderen Bayerischen Wald. Stallwang liegt im Kinsachtal am Westhang des Gallners (709 m ü. NHN).

Gemeindegliederung

Es gibt 43 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

  • Altenhofen (Einöde)
  • Auersdorf (Weiler)
  • Buchet (Einöde)
  • Eggersberg (Dorf)
  • Großfeld (Einöde)
  • Grub (Weiler)
  • Grünleiten (Einöde)
  • Hagmühl (Einöde)
  • Haidhof (Weiler)
  • Haselmühle (Einöde)
  • Hof (Weiler)
  • Höhenstein (Einöde)
  • Irlmühl (Einöde)
  • Kammersdorf (Einöde)
  • Königseck (Einöde)
  • Kuglmühl (Einöde)
  • Landorf (Dorf)
  • Niederkinsach (Weiler)
  • Oberkinsach (Einöde)
  • Ödling (Einöde)
  • Penzhaus (Einöde)
  • Piehlhof (Einöde)
  • Piehlmühl (Einöde)
  • Reichersdorf (Einöde)
  • Reisach (Einöde)
  • Ried (Weiler)
  • Rißmühl (Einöde)
  • Roßberg (Einöde)
  • Sägmühl (Einöde)
  • Schleißersgrub (Einöde)
  • Schönstein (Kirchdorf)
  • Stallwang (Pfarrdorf)
  • Steinberg (Einöde)
  • Steinbühl (Einöde)
  • Steinernkreuz (Dorf)
  • Stubenhof (Weiler)
  • Stützenbrunn (Weiler)
  • Tiefengraben (Einöde)
  • Treffendorf (Weiler)
  • Untermannbach (Weiler)
  • Utzmannsdorf (Weiler)
  • Weihermühl (Weiler)
  • Wetzelsberg (Pfarrdorf)

Es gibt die Gemarkungen Landorf, Schönstein und Stallwang.[5]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die Besiedelung erfolgte um das 8. und 9. Jahrhundert durch das Kloster Pfaffenmünster bei Steinach. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark der Freiherren von Poissl. Die heutige politische Gemeinde entstand 1818.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Schönstein am 1. Januar 1972 eingegliedert.[6] Der Hauptteil der aufgelösten Gemeinde Landorf kam am 1. Januar 1977 hinzu. Am 1. Mai 1978 wurde der östliche Teil der ehemaligen Gemeinde Zinzenzell der Gemeinde Stallwang zugeschlagen.[7][8]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1328 auf 1390 Einwohner bzw. um 4,7 %.

  • 1961: 1325 Einwohner
  • 1970: 1384 Einwohner
  • 1987: 1326 Einwohner
  • 1991: 1354 Einwohner
  • 1995: 1348 Einwohner
  • 2000: 1337 Einwohner
  • 2005: 1383 Einwohner
  • 2010: 1392 Einwohner
  • 2015: 1430 Einwohner
  • 2017: 1405 Einwohner
  • 2018: 1390 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[9]

  • CSU: 70,91 % (9 Sitze)
  • Christlicher Wählerblock (CWB): 29,09 % (3 Sitze)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Max Dietl (CSU). Dieser wurde bei der Bürgermeisterwahl 2020 im Amt bestätigt.[2]

Wappen

Blasonierung:Geteilt von Gold und Blau; oben ein schwarzes Hirschgeweih, unten ein goldenes Posthorn mit roten Schnüren.“[10]
Wappenbegründung: Die obere Schildhälfte mit dem Hirschgeweih zeigt das Familienwappen der Freiherren von Poißl zu Loifling, die von 1756 bis 1830 die Hofmarksherrschaft bzw. Patrimonialgerichtsbarkeit in Stallwang ausübte. [...] Das Posthorn erinnert an die frühere Station der Thurn und Taxisschen Reichsposten in Stallwang, dann auch an die Einrichtung der Postautolinie Straubing–Stallwang, der ersten Verbindung dieser Art in Niederbayern.

Es wurde 1958 festgelegt.

Gemeindepartnerschaften

Seit 2007 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit dem ungarischen Ort Magyarsarlós nahe der Stadt Pécs.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche St. Michael stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der spätmittelalterliche Turm wurde beim Neubau erhöht. An dem 1786 bis 1789 angefertigten Hochaltar waren die Straubinger Künstler Mathias Obermayr (Schnitzereien), Andreas Massinger (Schreinerarbeiten) und J. B. Scheck (Fassmalerei) beteiligt. Die Hauptfigur stellt die Sieben Schmerzen Mariens dar. Die Kanzel aus dem Jahr 1803 mit Evangelistenreliefs wurde von Fidelis Itelsperger geschaffen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2017 nach der amtlichen Statistik 213 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 588. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1 563 ha, davon waren 738 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 20 in Richtung Straubing und Cham.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindertagesstätte: 68 Plätze mit 72 Kindern (Stand: 2018)[12]
  • Grundschule: Jgst. 1–4 mit 75 Schülern und vier Lehrkräften (Stand: 2018/19)[13]
Commons: Stallwang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Gemeinde Stallwang in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. Juli 2017.
  4. Gemeinde Stallwang, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 631 und 633.
  8. Max Piendl, Ludwig Holzfurtner: Mitterfels. Historischer Atlas von Bayern. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Teil Altbayern, Heft 62. München 2002, ISBN 3-7696-9695-6, S. 647 oben.
  9. Wahl des Gemeinderates - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Stallwang - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Januar 2021.
  10. Eintrag zum Wappen von Stallwang in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Die Partnerschaften des Landkreises | Landkreis Straubing-Bogen. Abgerufen am 17. Juli 2017.
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik (Hrsg.): Statistik kommunal 2018: Stallwang. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Fürth 2019 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 10. Mai 2020]).
  13. Grundschule Stallwang in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 10. Mai 2020.
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