Stallegg

Stallegg ist ein Ort und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Rosenburg-Mold im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Stallegg (Rotte)
Ortschaft
Katastralgemeinde Stallegg
Stallegg (Österreich)
Stallegg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Rosenburg-Mold
Koordinaten 48° 36′ 50″ N, 15° 38′ 41″ Of1
Höhe 261 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 11 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 46 ha
Postleitzahl 3571f1
Vorwahl +43/02982f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04020
Katastralgemeinde-Nummer 10057
Zählsprengel/ -bezirk Rosenburg (31121 000)
Bild
Blick auf Stallegg.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
11

Geografie

Der Ort liegt am rechten Ufer des Kamps zwischen Rosenburg und Gars am Kamp. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 261 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 0,46 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 11 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2023[1]).

Postleitzahl

Die Katastralgemeinde Stallegg hat die Postleitzahl 3571.

Bevölkerung

Religion

Blick auf Stallegg in der Bildmitte die Kapelle, Ansichtskarte um 1907.

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist Römisch-Katholisch. Der Ort gehört zur Pfarre Gars. Im Dorfzentrum befand sich eine Ortskapelle, die während des Zweiten Weltkriegs abgebrochen wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Anzahl Einwohner
(Quelle: Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 18301846186919511971199120012011
Einwohner 4653394321161013

Geschichte

Blick auf Stallegg, Ansichtskarte um 1920.

Der Ort und die Burg erhielt seinen Namen nach dem Rittergeschlecht von Staleche, das zwischen 1212 und 1365 urkundlich nachgewiesen ist. Die Nennung eines Otto von Stallegg 1263 als ministeriale Austriae weist ihn als hochrangigen Ministerialen unter König Ottokar II. Přemysl aus. Vor 1487 gelangte das Gut an die Besitzer der benachbarten Rosenburg. Um 1600 war die Burg Stallegg bereits zur Ruine verfallen.[3][4] Auch die einzige Mühle am Ort, die Hagenmühle, war verödet, wurde jedoch im 17. Jahrhundert wieder instand gesetzt und bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieben. Im Zuge des Ausbaus der Kamptalstraße wurden die Reste der Mühle 1978 abgetragen. Nach dem Bau der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Stallegg zu einer kleinen Sommerfrische mit rund zehn Villen. Nach 1945 konnte Stallegg nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5]

Sehenswürdigkeiten

Ruine Stallegg
Die Ruine Stallegg[6] ist vom Ort Stallegg über den Wanderweg Richtung Etzmannsdorf (blaue Markierung) und den zweiten links abzweigenden, neu angelegten Holzbringungsweg erreichbar und ganzjährig zugänglich.
Statue des Hl. Johann Nepomuk
An der Brücke, die von der Kamptalstraße zum Ort Stallegg führt, befindet sich eine barocke Statue des Hl. Johann Nepomuk, die um 1730 vom damaligen Verwalter der Rosenburg, Johann Georg Zobl, an den eine Inschrift am Sockel erinnert, gestiftet wurde.[7]
Galgen auf dem Gerichtshügel
Nördlich von Stallegg gegenüber der Ruine befinden sich auf dem Flur Gerichtshügel Überreste einer gemauerten, aus zwei Säulen bestehenden Galgenanlage.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Stallegg ist durch eine Straßenbrücke an die Kamptalstraße (B34) angebunden. Das Linienbusunternehmen PostBus fährt die Haltestelle Stallegg-Brücke an der Linie 1310 (HornSt. Leonhard am Hornerwald) an. Der Ort liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bedarfshaltestelle Stallegg. Zwei Radwanderwege, die Kamp-Thaya-March-Radroute und der Kamptalweg, führen durch Stallegg.

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 242 (StalleckInternet Archive).
  • Eine Wanderung vom Markt Gars zur Ruine Gars. Über Mannigfall, Bründlkapelle, Kamegg, Stallegg, Rosenburg nach Stift Altenburg, sodann zur Ruine Schauenstein am Kamp. Berger, Horn 1896 (Bilder aus dem Waldviertel 1, 2).
  • Stallegg. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thayatal. 2. Auflage. Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 445–447.
  • Julius Kiennast: Chronik des Marktes Gars in Nieder-Oesterreich. Horn 1920, S. 147–148.
  • Gerhard Reichhalter: Die Burgruine Stallegg am Kamp. Messern 1993 (Gruber Burgblätter 9).

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento des Originals vom 5. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oeaw.ac.at (PDF; 1,2 MB), Teil 2, S. 53.
  3. Eintrag zu Stallegg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  4. Stallegg. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thaytal. 2. Aufl. Wien 2009, S. 445–447.
  5. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien-Köln-Weimar 1995.
  6. Burgruine Stallegg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  7. Hanns Haas: Stege und Brücken (Teil 4): Die Johannes von Nepomuk-Statue an der Stallegger Brücke. In: Rosenburg-Mold Aktuell, Jg. 2003, unpag.
  8. Ignaz Steininger: Geschichtliche Skizzen über Rosenburg, Manuskript. Rosenburg 1953–1978.
Commons: Stallegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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