Fried. Krupp Maschinen- und Stahlbau Rheinhausen

Fried. Krupp Maschinen- und Stahlbau Rheinhausen ist ein deutsches Unternehmen.

Geschichte

Der Kreisausschuss Moers genehmigte mit Urkunde vom 4. Dezember 1904 einen Antrag der Firma Friedrich Krupp AG, auf dem Gelände der Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen (genauer: auf dem Grundstück der Gemeinde Bliersheim, Bürgermeisterei Friemersheim, Flur 13 Nr. 1023/144) eine Brückenbauanstalt zu errichten, um Maschinen und Bauwerke zu konstruieren. Die Eisenbauwerkstätte, wie die Unterabteilung des Hüttenwerkes zunächst benannt wurde, war im Dezember 1907 fertig gestellt, aber erst zum 1. Februar 1908 voll in Betrieb genommen. Nachdem zunächst die Anfertigung eigener Werkshallen zentraler Arbeitsschwerpunkt war, kamen schon bald Brückenbauwerke in Deutschland und wenig später in anderen Staaten hinzu.

Am 1. April 1941 wurde aus der Brückenbauanstalt eine eigenständige Firma, die zunächst den Namen Fried. Krupp Stahlbau Rheinhausen führte. Sie wurde zunächst als Zweigniederlassung der Firma Krupp Essen beim dortigen Amtsgericht unter der Handelsregistereintragung A Nr. 8795 geführt.

Am 26. Januar 1944 erfolgte die gerichtliche Umtragung unter dem neutralen Namen Stahlbau Rheinhausen zum Amtsgericht Moers, Handelsregister A Nr. 358. 1957 erfolgte eine Umbenennung in Fried. Krupp Maschinen- und Stahlbau Rheinhausen (Amtsgericht Moers, A 770). In den 70er Jahren erfolgte eine weitere Umbenennung in Krupp Industrietechnik. Die Rechtsform war stets die einer GmbH.

Sitz war Rheinhausen am Niederrhein, wo auch um 1962 an der Franz-Schubert-Straße die neue Hauptverwaltung errichtet und 1973 erweitert wurde.

Der Produktionsbetrieb in Duisburg-Rheinhausen wurde 1978 eingestellt und der Sitz wurde nach Essen verlegt. 1987 machte die Krupp Industrietechnik einen Verlust von rund 100 Mio. DM.[1] Die Unternehmenskrise (die letztlich auch zur Schließung des Krupp Hüttenwerkes Rheinhausen führte), war damals großes Medienthema.[2][3] 1989 gab es eine Kooperation mit der Firma Mannesmann Demag, bei der auch diverse Standorte und Produktionsbereiche getauscht wurden.[4] Das Verwaltungsgebäude in Rheinhausen wurde 1996 endgültig leergezogen und verrottete seither, bis es im Herbst 2022 abgerissen wurde.

Das Unternehmen ist auch heute an zahlreichen Standorten tätig, z. B. in Hannover-Langenhagen (Kundendienst-Station für Druckluft und Hydraulik), in Siegen und in Grünwald.

Brückenprojekte

Brücke der Solidarität Rheinhausen
Hohenzollernbrücke Köln
Rheinbrücke Leverkusen
Kettwiger Stauwehr

Die Firma errichtete zahlreiche Industrieanlagen und Brücken. Erwähnt seien insbesondere folgende Brückenbauwerke

Weitere Bauprojekte

Deutschlandhalle, 1939
Schaufelradbagger 288 im Tagebau Garzweiler
Förderturm Dahlhausen

Es wurden auch andere Gebäude errichtet, z. B.:

Weiterhin wurden Industrieanlagen errichtet, z. B.:

Literatur

  • Friedrich Albert Meyer: Von der Ruhr über den Rhein. Rheinhausens Schwerindustrie; Schriftenreihe der Stadt Rheinhausen, Band 4, 1966, Seite 166 ff.

Einzelnachweise

  1. Diana Maria Fritz: Die Stahlgiganten: Alfried Krupp und Berthold Beitz, S. 271 ff.
  2. Heinz-Günter Kemmer: Beitz in Nöten. In: Die Zeit 27/1988. 1. Juli 1988, abgerufen am 14. April 2019.
  3. Die ganze Wahrheit. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1988, S. 108 f. (online 25. April 1988).
  4. Stahl und Eisen: Zeitschrift für das Deutsche Eisenhüttenwesen, 1989, Band 109, S. 276
  5. BW 156 „Thieschitzer Brücke“ 1999–2001. Baumanagement Himsel, abgerufen am 10. April 2021.
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