St. Michael (Siegen)

Die St.-Michaels-Kirche[1], St. Michaelskirche[2][3] oder St. Michaels-Kirche[4] ist eine Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute katholische Kirche in Siegen.

Süd-Ansicht der St.-Michaels-Kirche
Ansicht von Westen
St.-Michaels-Kirche, zentral rechts

Die in Hanglage als damals zweite katholische Kirche Siegens (nach der Marienkirche) errichtete Michaelskirche befindet sich nördlich der Altstadt, am unteren Westhang des Giersbergs, gegenüber dem Marienkrankenhaus. Die Kirche ist im Stile des Historismus errichtet, hat zwei schlanke, jeweils 57 Meter hohe Kirchtürme und die Form einer dreischiffigen romanischen Basilika. In der Taufkapelle befindet sich ein vom aus München stammenden Bildhauer Karl Baur geschaffenes Kriegerdenkmal, das im Herbst 1922 eingeweiht wurde. Das Innere der Kirche wurde nach einem Entwurf des Kirchenmalers A. W. Ballin gestaltet. An der Chorwand befindet sich ein Christusbild des Malers Bernd Terhorst.

Geschichte

St. Michael im Bau, Herbst/Winter 1904

Die Grundsteinlegung des Werks des Dortmunder Architekten Johannes Franziskus Klomp fand am 11. Oktober 1903 statt. Die Bauarbeiten an der Kirche dauerten bis zum Jahr 1906. Der mit bischöflicher Ermächtigung durch Pfarrer Wiese vollzogenen Kirchweihe vom 7. Januar 1906 folgte am 7. August 1906 die Altarweihe durch den Paderborner Bischof Wilhelm Schneider. Die ersten Kirchenglocken von St. Michael wurden im Zuge des Ersten Weltkriegs 1917 eingeschmolzenen und später durch am 21. September 1921 geweihte neue ersetzt. Wie viele andere historische Gebäude der Stadt Siegen wurde auch St. Michael während des Zweiten Weltkriegs durch den Bombenangriff vom 16. Dezember 1944 stark beschädigt. Nach Kriegsende fanden jedoch etappenweise Instandsetzungsmaßnahmen statt. In den 1990er Jahren wurden Renovierungsmaßnahmen an der Fassade durchgeführt, in deren Zuge das ursprünglich freiliegende Bruchsteinmauerwerk verputzt wurde.[5][6]

Orgeln

Die Orgel von St. Michael wurde 1912 von der Orgelbaufirma Anton Feith (Paderborn) erbaut, am 6. April 1922 geprüft und abgenommen und 1971 umgebaut. Das Instrument wurde zuletzt im Jahr 2000 von der Orgelbaufirma Siegfried Sauer (Höxter) technisch überholt. 2002 wurde die Disposition erweitert. Das Instrument hat heute 27 Register auf zwei Manualen und Pedal (Kegelladen). Die Trakturen sind elektrisch-pneumatisch.[7]

I Hauptwerk C–g3
1.Prinzipal *16′
2.Prinzipal08′
3.Gamba08′
4.Oktave04′
5.Gedecktflöte004′
6.Oktave02′
7.Mixtur V02′
8.Trompete08′
II Brustwerk C–g3
09.Quintade16′
10.Geig. Prinzipal08′
11.Hohlflöte08′
12.Zartgeige (schweb.)008′
13.Gemshorn08′
14.Fugara04′
15.Soloflöte04′
16.Nasat *0223
17.Waldflöte02′
18.Quinte0113
19.Terz *0135
20.Mixtur IV0223
21.Oboe08′
Tremulant
Pedal C–f1
22.Subbass (Nr. 1)016′
23.Oktavbass08′
24.Pommer08′
25.Choralbass04′
26.Mixtur IV0223
27.Posaune16′

Die mit * gekennzeichneten Register sind 2002 neu hinzugekommen

Die Kirche besitzt eine zweite Orgel in der, vom Ende der siebziger bis Anfang der achtziger Jahre renovierten, Krypta. Dieses, von der Orgelbaufirma Mebold in Siegen/Breitenbach erstellte Instrument, im nun wieder „gottesdienstfähigen“ Gewölbe, ist neben der Begleitung des Gemeindegesangs auch für das Literaturspiel (in einem gewissen Umfang) geeignet und wurde im Herbst 1983 eingeweiht. Das nur im Diskant gebaute Cornett ergänzt mit Quinte 513′ und Terz 315′ die Mixtur zu einem 16′ Klang. Die Disposition der mechanischen Schleifladenorgel lautet:

Manual C–d4
1.Bordun (B/D)08′
2.Salizional08′
3.Prinzipal04′
4.Rohrflöte (B/D)04′
Oktave (aus 5)02′
5.Mixtur 2-3f0223
Flöte (aus 6)16′
6.Diskant Cornett 3f016′
Tremulant
Pedal C–f1
7.Subbass16′

Literatur

  • Siegens St.-Michaels-Kirche. In: Siegerländer Heimatkalender 1991, S. 40 f., 66. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V., Verlag für Heimatliteratur.
Commons: St. Michael (Siegen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Siegens St.-Michaels-Kirche. In: Siegerländer Heimatkalender 1991, S. 40 f., 66. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V., Verlag für Heimatliteratur.
  2. Bauwerk auf www.sankt-michael-siegen.de, abgerufen am 5. September 2014.
  3. Hans-Günter Scheuer: Tröstlich predigen im Krankenhaus: Anleitung und Beispiele, S. 155 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche), abgerufen am 5. September 2014.
  4. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte, Band 87, S. 286 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche), abgerufen am 5. September 2014.
  5. sankt-michael-siegen.de: Bauwerk.
  6. sankt-michael-siegen.de: Geschichte.
  7. sankt-michael-siegen.de: Feith-Orgel.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.