St. Mariä Himmelfahrt (Geilenkirchen)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt hat ihren Standort in der Stadt Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Sie steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]
Lage
Die Mariä-Himmelfahrt-Kirche steht im Stadtzentrum von Geilenkirchen zwischen der Stadtverwaltung und der ehemaligen Burg, dem heutigen Bischöflichen Gymnasium St. Ursula. Südöstlich der Kirche befindet sich der Ehrenfriedhof.
Geschichte
Die erste Kirche findet Erwähnung bei der Weihe eines Altars im Jahre 1247. Ihr schlechter Zustand führte zum Abbruch im Jahr 1487. Eine neue Kirche wurde errichtet, die im Lauf der Jahre einige bauliche Veränderungen erlebte. Auch diese Kirche wurde abgetragen und neu errichtet. So erfolgte am 26. August 1822 durch Kapitularvikar Martin Wilhelm Fonck die Grundsteinlegung. Die Pläne stammten von Johann Peter Cremer, die Bauausführung leitete Johann Baptist Cremer. 1825 wurde der erste Gottesdienst gefeiert. Am 15. Juni 1851 wurde die Kirche geweiht. Die Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs waren bis 1953 behoben. Reparaturen, grundlegende Renovierungen und Ausmalung wurden 1979/80 nach den Plänen von Jean Keller aus Mariaweiler vorgenommen.
Im März 2014 wurde durch eine Brandstiftung im Beichtstuhl der Innenraum der Kirche so stark beschädigt, dass die Kirche für 20 Monate geschlossen werden musste.[2] Am 29. November 2015 wurde die restaurierte Kirche wieder eröffnet.[3]
Architektur
Bei der Kirche handelt es sich um eine Backsteinkirche in klassizistischer Form. Das Langhaus kreuzt mittig ein kürzeres Querhaus. Die Fronten der Kreuzarme haben flache Giebelabschlüsse. Vor dem östlichen Arm steht ein dreigeschossiger Turm mit Kuppelhaube. Im Inneren sind Tonnengewölbe, über der Vierung ist eine flache Pendentifkuppel. Links von der Eingangshalle im Westen befindet sich die Taufkapelle, rechts steht die Marienkapelle.
Ausstattung
- Im Kirchturm befinden sich Glocken aus den Jahren 1594, 1682 und 1962.
- Hochaltar aus Holz, Altargemälde aus dem 17. Jahrhundert, mehrere Heiligenfiguren aus Holz, Silberleuchter aus 1852, Weihwasserbecken.
- Buntverglasung[4]
Orgeln
Die Orgel mit 29 Registern und mechanischer Traktur aus dem Jahr 1984 wurde von Heinz Wilbrand aus Übach-Palenberg gebaut. Sie hat folgende Disposition:
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- Koppeln: III/P, II/P
- Spielhilfen: Schweller, Tremulant in III, Koppelmanual in I
Die Kirche verfügt ferner über ein Truhenorgel, hergestellt von der Firma Klop Orgel- en Klavecimbelbouw ansässig in Garderen, Niederlande, mit folgender Disposition:
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Glocken
Nr. | Name | Durchmesser (mm) | Masse (kg, ca.) | Schlagton (HT-1/16) | Gießer | Gussjahr |
1 | Maria | 1313 | 1450 | es′ +1 | Eifeler Glockengießerei Mark, Brockscheid | 1962 |
2 | – | 1110 | 950 | g′ −1 | Johannes Bourlet, Jülich | 1682 |
3 | – | 992 | 620 | as′ +3 | Johannes Bourlet, Jülich | 1682 |
4 | – | 906 | 500 | b′ −3 | Johannes Bourlet, Jülich | 1682 |
5 | – | 533 | 110 | g″ +4 | Jan van Trier, Aachen | 1594 |
Literatur
- Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7
- Band Acht 1904: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz von Paul Clemen
- Hermann Wassen: Die Apostel-Statuen von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1988, S. 128
- Hans-Josef Sprünken: St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen Kunstvolle Ausstattung einer klassizistischen Kirche, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1994, S. 76
- Hans-Josef Sprünken: Der Glockenturm von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1997, S. 93
- Hans-Josef Sprünken: Die Kirchturmuhr von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen (1501), Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1998 S. 133
- Hans-Josef Sprünken: Die neue Orgel für St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen (1514), Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1999, S. 97
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalliste Geilenkirchen Nr. 26, Eintrag: 3. Mai 1983
- "Aachener Zeitung, 20.6.2014: Brandstiftung in Kirchen: Täter weiter auf freiem Fuß"
- "Aachener Zeitung, 2.12.2015: Restauration von St. Marien"
- Geilenkirchen, Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt. auf der Webseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.