St. Franziskus (Bonn)

St. Franziskus ist eine katholische Kirche in der Bonner Nordstadt, die zur Pfarrei St. Petrus gehört und auch von der Stadtjugendseelsorge für das Jugendpastorale Zentrum Campanile genutzt wird. Sie liegt an der Ecke Adolfstraße/Georgstraße (Adresse: Adolfstraße 77). Die Kirche steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]

St. Franziskus in Bonn, Glockenturm
Dachkonstruktion
Taufkapelle

Geschichte

Die Kirche entstand von 1960 bis 1962 als Pfarrkirche der 1952 gegründeten Gemeinde St. Franziskus nach einem Entwurf der Kölner Architekten Karl Band und Werner Fritzen. Die Fenster gestaltete der Kölner Glaskünstler Hans Lünenborg.[2] Das bereits 1954 entstandene Pfarrhaus und seine Kapelle wurden in den Neubau einbezogen, letztere zur Sakristei umfunktioniert. 1964 folgte die Fertigstellung des freistehenden Glockenturms der Kirche (ohne Geläut), eines Kindergartens und eines Jugendheims. Der Grundriss der Kirche ist der eines langgestreckten Rechtecks. Das Gewölbe ähnelt der Form eines Zeltes. In das Kirchenschiff hinein erstreckt sich eine umfangreiche Empore. Die Taufkapelle liegt in einem turmartigen Anbau im Osten der Kirche, der sich zu einem Dreieck schließende Chorraum an der Westseite. Die letzte Renovierung der Kirche erfolgte im Jahre 2000.

Anfang der 1990er-Jahre verlor St. Franziskus ihren Status als Pfarrkirche. Die Gemeinde wurde aufgelöst und 2000 mit St. Marien vereinigt. Letztere wurde 2010 Bestandteil der neuen Pfarrgemeinde St. Petrus Bonn-Mitte. Seit dieser Zeit beherbergen die nunmehrige Filialkirche und das ehemalige Pfarrheim die Stadtjugendseelsorge, die unter dem Namen Campanile firmiert.[3] In der Kirche finden werktags Gottesdienste der Gemeinde und am Wochenende Jugendmessen statt. Die jugendpastoralen Angebote verantwortet seit 2020 Stadtjugendseelsorger Kaplan Christian Jasper.

Im März 2018 wurde an der Außenwand von St. Franziskus ein etwa drei Meter hohes Sandsteinkreuz aufgestellt, das von der zwei Monate zuvor abgerissenen Immerather Pfarrkirche St. Lambertus („Immerather Dom“) stammt. Das Kreuz war auf Initiative Curt Delanders nach Bonn gelangt.[4]

Orgel

Die Orgel wurde 1965 durch die Firma Klais/Bonn erbaut. Die 17 Register verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal. Eine Besonderheit des asymmetrisch gestalteten Orgelprospekts sind die horizontal in den Kirchenraum hineinragenden Pfeifen des Registers Fagott 16′. Die Orgel hat folgende Disposition:[5]

I Hauptwerk C–g3
1.Principal8′
2.Holzgedackt8′
3.Octavflöte4′
4.Gemshorn2′
5.Mixtur IV
6.Trompete8′
II Schwellwerk C–g3
7.Rohrflöte8′
8.Blockflöte4′
9.Principal2′
10.Quinte113
11.Scharff III
12.Sesquialter I-III
13.Dulcianregal16′
Tremulant
Pedal C-f1
14.Subbass16′
15.Offenbass8′
16.Holzoctave4′
17.Fagott16′

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), Nummer A 3152
  2. Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e.V.: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. 8. Juli 2008, abgerufen am 22. Januar 2022.
  3. Webseite der Jugendseelsorge. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  4. Stefan Hermes: Kreuz des Immerather Doms an Bonner St. Franziskus-Kirche aufgestellt. In: General-Anzeiger online, 19. März 2018, abgerufen am 19. März 2018.
  5. Informationen über die Orgel (Memento des Originals vom 18. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orgelsite.nl

Literatur

  • Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme (= Landschaftsverband Rheinland [Hrsg.]: Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn. Nr. 21). Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 184.
  • Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, Bouvier Verlag, Bonn 1990, ISBN 3-416-80606-9, S. 24–25.
Commons: St. Franziskus – Sammlung von Bildern

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