St. Antonius (Münster)
Geschichte
Die damalige Pfarrkirche der Gemeinde St. Antonius[2] wurde von 1914 bis 1917 nach Plänen von Ludwig Becker als neobarocke Kirche mit Querschiff und einer großen Kuppel über der Vierung errichtet. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe bis auf die Außenmauern zerstört.
Von 1949 bis 1952 wurde der heutige Bau unter Anleitung von Dominikus und Gottfried Böhm in der alten, aber größtenteils vereinfachten Form ohne Kuppel und Querschiff wieder errichtet. Innenraum und Chor wurden ganz neu als heller Saalbau mit großen Konchen an den Seiten gestaltet. Die Decke ist aus vielen parallel verlaufenden, dunklen Rippen gebildet. Auch das große Westfenster mit einer Glasmalerei von Vinzenz Pieper stammt erst aus dieser Periode.
Orgel
Die Orgel auf der Westempore wurde 1955 von Johannes Klais Orgelbau (Bonn) erbaut. Sie hat insgesamt 37 Register auf drei Manualen und Pedal. Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal (jeweils Kegelladen) sind links und rechts des Westfensters jeweils in Nischen positioniert, das Rückpositiv (Taschenladen) ist in die Brüstung eingelassen. Die Trakturen sind elektropneumatisch, die des Rückpositivs elektrisch.[3]
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- Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
Krypta
Die Krypta wurde 2005 renoviert[4] und wird seit der Fusion 2008 von der Kirchengemeinde St. Joseph für Gemeinde- und Familiengottesdienste, Trauungen etc. genutzt. Kirche, Pfarrheim und Pfarrhaus wurden dem Bistum Münster übergeben, das sie wiederum den ausländischen Missionen der Polen, Spanier und Lateinamerikaner sowie der Tamilen zur Verfügung stellt.
Innenansichten
- Taufbecken
- Krypta nach der Neugestaltung
- Krypta nach der Neugestaltung, Perspektive des Zelebranten
Glocken
Verteilt auf die beiden Türme der Kirche hängt ein fünfstimmiges Bronze-Geläut der Gießerei Monasterium Eijsbouts aus dem Jahr 1961 (Nordturm 3,5; Südturm 1,2,4). Es gilt als eines der schönsten in Münster.
Bedingt durch die Korrosion der werksseitig in die Kronen eingefügten Eisenarmierungen wiesen die drei Glocken des Südturmes ab dem Jahr 1995 sicherheitsrelevante, irreparable Risse in den Kronen auf.[5] Am 16. Mai 1997 erfolgte der Guss von drei neuen Glocken des jeweils gleichen Nominals (d1-e1-g1) bei der Fa. Rincker in Sinn / Hessen. Geweiht wurden die neuen Glocken am 1. Juni 1997 auf dem Kirchenvorplatz. Die neuen Glocken übernahmen die Namen ihrer Vorgänger, die Inschrift lautet jeweils "Anno Domini 1961 + Refacta 1997".[6][7] Die Charakteristik und der Klang des Geläutes hat sich durch den Neuguss nicht verschlechtert.
Nr. | Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Gewicht (kg) | Nominal (16tel) |
1 | Antonius | 1997 | Fa. Rincker | d1 | ||
2 | Maria | 1997 | Fa. Rincker | e1 | ||
3 | Heinrich | 1961 | Monasterium Eijsbouts | f1 | ||
4 | Albert | 1997 | Fa. Rincker | g1 | ||
5 | Klara | 1961 | Monasterium Eijsbouts | a1 | ||
Literatur
- Sylvaine Hänsel, Stefan Rethfeld: Architekturführer Münster. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-496-01276-4, S. 206.
Weblinks
Einzelnachweise
- www.kirchensite.de: Gottesdienst zur Fusion von St. Antonius und St. Joseph.
- Karl Hagemann: Münster – Stadt der Kirchen, Aschendorff, Münster 1983, ISBN 3-402-05204-0, S. 10. Schilderung der Vorgeschichte und Gründung.
- Informationen zur Orgel (Memento vom 4. Juli 2010 im Internet Archive)
- Archivierte Kopie (Memento des vom 27. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- rp-online: Gefahr durch Rost an Glocken; 11. August 2009.
- Kath. Pfarrgemeinde St. Antonius, Münster: In St. Antonius fallen die Glocken vom Turm. In: Pfarrbrief Oktober 1996, 1996, S. 6–8.
- Kath. Pfarrgemeinde St. Antonius, Münster: Reise zum Glockenguss am 16. Mai 1997. In: Pfarrbrief Oktober 1997, 1997, S. 12–13.