St-Étienne (Lille)

Die Kirche liegt wenige Schritte westlich des Palais Rihour an der Rue de l’Hôpital Militaire. Sie ist zu Ehren des heiligen Stephanus geweiht und bildet mit zwei anderen Kirchen die Paroisse Saint-Eubert à Lille-Centre (Pfarrei des heiligen Eubert von Lille, † um 300).

Kirche St-Étienne in Lille

1592 wurde in Lille das Jesuitenkolleg gegründet. Die dazu errichtete Kirche brannte 1740 ab. Deshalb wurde von 1743 bis 1748 von François-Joseph Gombert (1725–1801) die heutige 61 Meter lange und 29 Meter hohe Kirche gebaut, die den Il-Gesù-Typ verkörpert. Nach Vertreibung der Jesuiten und Umwandlung ihres Schulgebäudes in ein Militärkrankenhaus diente die Kirche ab 1783 als Krankenhauskapelle. 1791 wurde sie von der Französischen Revolution profaniert. Ab 1796 diente sie der Innenstadtpfarrei Saint-Étienne, die ihre Kirche verloren hatte, als Pfarrkirche und dabei blieb es bis heute.

Kirche St-Étienne in Lille

Prunkstück der Ausstattung ist die Kanzel von François Rude mit einem Schalldeckel in Vorhangsform von Théodore Huidiez. Eine Figur der Muttergottes mit Jesuskind auf den Knien (in Eiche) stammt aus der Zisterzienserinnenabtei La Brayelle und wurde um 1200 angefertigt. Eine weitere Muttergottes mit Jesuskind ist die Kopie von 1835 eines Werkes von Antonio Raggi. Drei Gemälde des 17. Jahrhunderts stellen dar: die Kirchenlehrer, die Hochzeit zu Kana und die Anbetung der Hirten, letzteres von Arnould de Vuez. Das Chorgemälde (Martyrium des Stephanus, 1836) ist von dem Ingres-Schüler Victor Mottez (1809–1897). Die Trompe-l’œil-Malerei ist das Werk von Charles Stalars (1808–1876).

• Le patrimoine religieux à Lille. Eglises Saint-Maurice, Saint-Etienne, Sainte-Catherine, Saint-André. La Voix du Nord, Lille 2003, S. 26–37.

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• Denkmaleintrag in der Datenbank Base Mérimée, französisch, bebildert

1. Eglise Saint-Etienne in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

50.635158333.05978611