Zemendorf-Stöttera

Zemendorf-Stöttera ist eine Gemeinde mit 1283 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich.

Zemendorf-Stöttera
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Zemendorf-Stöttera
Zemendorf-Stöttera (Österreich)
Zemendorf-Stöttera (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Hauptort: Zemendorf
Fläche: 12,83 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 16° 27′ O
Höhe: 198 m ü. A.
Einwohner: 1.283 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 100 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7023
Gemeindekennziffer: 1 06 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Zemendorf-Stöttera
7023 Zemendorf-Stöttera
Website: www.zemendorf-stoettera.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Pinter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Zemendorf-Stöttera im Bezirk Mattersburg
Lage der Gemeinde Zemendorf-Stöttera im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Zemendorf-Stöttera im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Zemenye-Selegd.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Zemendorf-Stöttera liegt in der Wulkaebene. Die Siedlungsgebiete der Gemeinde gliedern sich in die zusammengewachsenen Ortschaften Stöttera und Zemendorf, diese liegen an der Wulka wenige Kilometer nordöstlich von Mattersburg, sowie den Kirchweiler Kleinfrauenhaid.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften und gleichnamige Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Stöttera (540)
  • Zemendorf (743)

Nachbargemeinden

Krensdorf Zillingtal (EU) Hirm
Pöttelsdorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Antau
Marz Rohrbach bei Mattersburg Draßburg

Geschichte

Zemendorf und Stöttera (Mitte unten) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Der Grabhügel „Hexenhügel“ stammt aus der Hallstattzeit und belegt die frühe Besiedlung des Ortes.[2]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Auf den Feldern zwischen Stöttera und Kleinfrauenhaid befand sich ein keltisches Dorf.[2]

Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Stöttera und Zemendorf dann in der Provinz Pannonia. Aus dieser Zeit stammt eine Fußbodenheizung, die bei Renovierungsarbeiten in einem Keller entdeckt wurde.[2]

Ein mittelalterlicher Silbermünzschatz aus Zemendorf mit Geldstücken aus den Jahren 1191 bis 1233 ist im Burgenländischen Landesarchiv ausgestellt.[2]

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Zemenye-Selegd verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Der Ortsteil Stöttera hieß bis 1926 Stöttern.

Die vordem selbständigen Gemeinden Zemendorf und Stöttera fassten 1938 den Beschluss eine gemeinsame Volksschule zu errichten. Im Jahr 1939 erfolgte die Zusammenlegung zur Gemeinde Zemendorf-Stöttera. Für den Bau der Volksschule wurde das Gemeindehaus von Stöttera verkauft. Zu den ersten Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg zählten die Instandsetzung der Brücken und die Renovierung der Kirche. In den folgenden Jahren wurden Güterwege ausgebaut.

1971 kam es zur Zusammenlegung der Gemeinde Zemendorf-Stöttera mit der Gemeinde Pöttelsdorf zur neuen Gemeinde Pöttelsdorf. 1991 wurde die Großgemeinde wieder aufgelöst. Die Gemeinde Zemendorf-Stöttera blieb eigenständig, mit dem Sitz der Verwaltung in Zemendorf.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Seit 1991 nimmt die Bevölkerungszahl trotz einer negativen Geburtenbilanz zu, da die Zuwanderungsrate steigt.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche im Ortsteil Kleinfrauenhaid

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
64,31
(+2,90)
35,69
(−2,90)
2017

2022

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Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[5] 2017[6] 2012[7] 2007[8] 2002[9] 1997[9]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
ÖVP 546 63,31 12 50661,4112 49958,2911 47556,4811 47455,5711 40250,828
SPÖ 303 35,69 7 31838,597 34340,078 36643,528 32237,757 30738,816
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 141,640 nicht kandidiert 576,681 8210,371
Wahlberechtigte 1145 1059 1063 1040 1018 962
Wahlbeteiligung 80,79 % 86,65 % 89,93 % 88,37 % 89,69 % 91,79 %

Gemeindevorstand

Gemeindeamt im Ortsteil Zemendorf

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Herbert Pinter und Vizebürgermeisterin Karin Perger auch Carola Fuchs, Josef Prantl und Thomas Schwentenwein an.[10]

Bürgermeister

2002 wurde Josef Haider (ÖVP) Bürgermeister. Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde er mit 62,34 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Franz Kornfehl (SPÖ) musste sich mit 37,66 % zufriedengeben.[6]

Bei der Wahl 2022 erreichte Herbert Pinter 65,29 Prozent der Stimmen und ist seither Bürgermeister von Zemendorf-Stöttera.[5]

Chronik der Bürgermeister

Zemendorf
vonbisBürgermeister[11]
19231927Franz Schmidtbauer (CS)
19271936Josef Thom (CS)
19361939Michael Kroyer (VF)
Stöttera
vonbisBürgermeister[12]
19221923Josef Pinter (Kommissar)
19231929Matthias Neuberger (SP)
19291931Johann Köller (SP)
19311936Josef Haider (CS)
19361938Josef Ollram (VF)
19381939Jakob Krispel (NSDAP)
Zusammenlegung Stöttera mit Zemendorf
vonbisBürgermeister[12]
19391945Jakob Krispel (NSDAP)
19451950Josef Ollram
19501958Johann Hoffmann
19581960Hans Bleier (SPÖ)
19601962Josef Glatz
1962Stefan Mangold
Gemeinde Pöttelsdorf/Zemendorf-Stöttera
vonbisBürgermeister[12]
19721977Franz Wrenkh (ÖVP)
19771987Josef Schmidtbauer (ÖVP)
19871991Manfred Stary (SPÖ)
Zemendorf-Stöttera nach der Trennung
vonbisBürgermeister[12]
19912002Josef Grafl (ÖVP)
20022022Josef Haider (ÖVP)
seit 2022Herbert Pinter (ÖVP)[13]

Wappen

Der Gemeinde wurde 2011 folgendes Wappen verliehen: Im gespaltenen Schild vorne in Blau ein goldener, vom Schildfuß ausgehender barock behelmter Kirchturm, hinten in Gold eine blaue Weinrebe von vier auswärts gewendeten Blättern und einer Traube, überhöht von einer blauen Krone.[14]

Persönlichkeiten

  • Franz Kroyer (1901–1981), ehemalige österreichischer Politiker (ÖVP) und Landwirt
  • Anna Pöpperl (1920–2002), ehemalige österreichische Politikerin (SPÖ)
  • Georg Puhm (* 1941), ehemaliger österreichischer Politiker (SPÖ)

Bilderbogen von Zemendorf-Stöttera

Commons: Zemendorf-Stöttera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Historie. Gemeinde Zemendorf-Stöttera, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  3. Historie - Gemeinde Zemendorf-Stöttera. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Zemendorf-Stöttera, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  5. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Zemendorf-Stöttera 2017 (abgerufen am 10. Dezember 2017)
  7. Land Burgenland: Wahlergebnis Zemendorf-Stöttera 2012 (abgerufen am 10. Dezember 2017)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Zemendorf-Stöttera 2007 (abgerufen am 10. Dezember 2017)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Zemendorf-Stöttera 2002 (abgerufen am 10. Dezember 2017)
  10. Gemeindevorstand. Gemeinde Zemendorf-Stöttera, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  11. Atlas Burgenland: Zemendorf (abgerufen am 11. Dezember 2017)
  12. Atlas Burgenland: Stöttera (abgerufen am 11. Dezember 2017)
  13. Neo-Bürgermeister Herbert Pinter: "Will wissen, wo der Hut brennt". Abgerufen am 23. März 2022.
  14. Wappen. Gemeinde Zemendorf-Stöttera, abgerufen am 28. Oktober 2022.
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