Springbeutelmaus
Die Springbeutelmaus (Antechinomys laniger), auch unter ihrem englischen Namen Kultarr bekannt, ist eine Beuteltierart aus der Familie der Raubbeutler (Dasyuridae). Sie bewohnt weite Teile des Landesinneren Australiens.
Springbeutelmaus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Springbeutelmaus (Antechinomys laniger) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Antechinomys | ||||||||||||
Krefft, 1867 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Antechinomys laniger | ||||||||||||
(Gould, 1856) |
Beschreibung
Springbeutelmäuse ähneln im Körperbau, obwohl sie Beuteltiere sind, den Springmäusen. Die starken Hinterbeine sind an eine hüpfende Fortbewegung angepasst, die langen Hinterfüße haben ausgeprägte Ballen an den Sohlen. Auch die Vorderbeine sind länger als bei anderen Beutelmäusen. Das lange, weiche Fell dieser Tiere ist auf der Oberseite grau und auf der Unterseite weiß gefärbt, die Schnauze ist verlängert, die Ohren sind groß und nach hinten geneigt. Die Art erreicht eine Kopfrumpflänge von 8 bis 11 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 10 bis 15 Zentimetern, wobei die Männchen größer werden als die Weibchen.
Lebensweise
Springbeutelmäuse leben in einer Reihe von Habitaten, darunter Savannen und Grasländer, felsige Gebiete und Wüsten. Sie sind nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in Erdhöhlen, Felsspalten oder in dichtere Vegetation zurück. Sie graben keine Baue, übernehmen aber manchmal die anderer Tiere.
Ihre Fortbewegung ist entgegen früheren Meinungen kein Hüpfen mit den Hinterbeinen, sondern eine eher galoppierende: sie springen mit den Hinterbeinen ab und landen auf den Vorderbeinen.
Die Nahrung dieser Tiere besteht hauptsächlich aus Insekten und anderen Wirbellosen, möglicherweise nehmen sie auch kleine Wirbeltiere zu sich.
Fortpflanzung
Weibchen haben keinen permanenten Beutel, sondern entwickeln während der Tragzeit Hautfalten um die sechs oder acht Zitzen. Nach einer kurzen Tragzeit kommen drei bis sechs Jungtiere zur Welt, die die ersten Lebenswochen fest an der Zitze der Mutter angeklammert verbringen. Nach drei Monaten werden sie entwöhnt und mit knapp einem Jahr geschlechtsreif. Die Lebenserwartung wird auf zwei bis drei Jahre geschätzt.
Bedrohung
Aufgrund des dünn besiedelten Verbreitungsgebietes gibt es keine sicheren Angaben über Populationsgröße oder Bedrohungsstand. In manchen Regionen (New South Wales, Queensland) ist die Art aber selten geworden. Die Gründe dafür liegen in der Nachstellung durch eingeschleppte Räuber wie Katzen oder Füchse und in der Umwandlung ihres Lebensraumes in landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Systematik
Die Springbeutelmaus ist eng mit den Schmalfuß-Beutelmäusen verwandt und wird manchmal in deren Gattung (Sminthopsis) eingeordnet. Manchmal wird die Art in zwei Arten geteilt, eine westliche (Antechinomys spenceri) und eine östliche Art (A. laniger).
Der wissenschaftliche Gattungsname ist aus dem Gattungsnamen der Breitfuß-Beutelmäuse (Antechinus) und dem altgriechischen Wort mys (Maus) zusammengesetzt. Der Artzusatz ist aus den lateinischen Worten lana (Wolle) und gero (tragen) gebildet. Er bezieht sich auf das dichte Fell.[1]
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
Einzelnachweise
- Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 24 (Antechinomys laniger).
Weblinks
- Antechinomys laniger in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Australasian Marsupial & Monotreme Specialist Group, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006.