Spetzerfehn

Spetzerfehn ist eine Ortschaft der Gemeinde Großefehn, Landkreis Aurich, in Ostfriesland. Der Ort liegt östlich der Bundesstraße 72 zwischen Aurich und Leer (Ostfriesland).

Spetzerfehn
Gemeinde Großefehn
Koordinaten: 53° 23′ N,  37′ O
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 8,17 km²
Einwohner: 1926 (2017)
Bevölkerungsdichte: 236 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 26629
Vorwahl: 04943
Spetzerfehn (Niedersachsen)
Spetzerfehn (Niedersachsen)

Lage von Spetzerfehn in Niedersachsen

Geschichte

Das Gebiet der heutigen Ortschaft Spetzerfehn bestand bis Mitte des 18. Jahrhunderts ausnahmslos aus Hochmoor. Mit der „höchstamtlichen Genehmigung“ vom 29. März 1746 begann die Geschichte von Spetzerfehn, das damals noch "Königliches Vehn" genannt wurde. In der Genehmigung ordnete man an, in der Gegend bei Ulbargen, eine Torfgräberei anzulegen. Der Name Spetzerfehn leitet sich von „Spetze“ ab. Das war eine Verbindung über das Hochmoor von Strackholt bis Aurich-Oldendorf, die auf einer Karte von Ubbo Emmius schon 1595 erwähnt wurde.

Die Bezeichnung „Königliches Vehn“ wich mit den Jahren Namen wie „Vehn bey Ulbargen“ und „Torfgräberey bey Ulbargen“, bis der Pastor von Bagband als Geburtsort des ersten Neugeborenen den Namen „Spetze“ in das Kirchenbuch eintrug.

Seit dem 1. Juli 1972 gehört der Ort zur Gemeinde Großefehn.[1]

Politik

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 60 %
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50
40
30
20
10
0
43,2 %
26,7 %
11,2 %
11,2 %
7,8 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Einzelbewerber Jochen Beekhuis
d Großefehntjer Bürgerliste

Der Ortsrat, der den Ortsteil Spetzerfehn vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[2]

Ortsrat 2021
Insgesamt 7 Sitze

Sehenswürdigkeiten

Windmühle Spetzerfehn
  • Die dreistöckige Galerieholländerwindmühle in Spetzerfehn ist eine von fünf erhaltenen Windmühlen in der Gemeinde Großefehn, die allerdings im Gegensatz zu den anderen vier noch gewerbsmäßig genutzt wird. Sie wurde 1886 in ihrer heutigen Form gebaut und 1961 modernisiert, um auch das Mahlen mit Motorkraft zu ermöglichen. Im täglichen Betrieb wird aber bis heute der Antrieb mit Windkraft genutzt, wenn die Wetterbedingungen es zulassen.[3]
  • Eine weitere Besonderheit des Ortes ist die moderne Spetzerfehner Kirche, die erst 1971 erbaut und 1995 umgebaut und erweitert wurde.

Persönlichkeiten

  • Die ostfriesische Lyrikerin Greta Schoon (* 11. Juli 1909; † 7. März 1991) wurde in Spetzerfehn geboren; sie ist hier auch unter dem Namen Margaretha Börcherts Schoon beerdigt worden.[4]
  • Der Heimatschriftsteller Johann Schoon (1894–1968) wurde in Spetzerfehn geboren.
  • Jantje Wilms Brinkmann (1803–1908) wurde in Spetzerfehn geboren. Erlangte um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert als älteste Ostfriesin überregionale Bekanntheit.
  • Der Jurist, Historiker und Archivar Harald Lönnecker (1963–2022) lebte und starb in Spetzerfehn.

Literatur

  • Arbeitsgruppe "Spetzerfehngeschichte(n)": Spetzerfehn: Geschichte(n) und Bilder eines Fehns, herausgegeben von der Arbeitsgruppe "Spetzerfehngeschichte(n)", Mettcker, Jever 1995
  • Martin Stolzenau: Als Friedrich II. Spetzerfehn gründen ließ. In: Heimat am Meer, Beilage zur Wilhelmshavener Zeitung, Nr. 7/2021, vom 27. März 2021, S. 28.

Siehe auch

Commons: Spetzerfehn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 261.
  2. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  3. Monika van Lengen: Mühle Steenblock in Spetzerfehn, 26. Juni 2011
  4. http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/greta-schoon/
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