Sparkasse Ulm
Die Sparkasse Ulm ist ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut mit Sitz in Ulm in Baden-Württemberg. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich auf den Alb-Donau-Kreis und das Stadtgebiet Ulm.
Sparkasse Ulm | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Ulm |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Bankleitzahl | 630 500 00[1] |
BIC | SOLA DES1 ULM[1] |
Gründung | 1953 |
Verband | Sparkassenverband Baden-Württemberg |
Website | www.sparkasse-ulm.de |
Geschäftsdaten 2022[2] | |
Bilanzsumme | 7,203 Mrd. Euro |
Einlagen | 5,413 Mrd. Euro |
Kundenkredite | 4,629 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | 926 |
Geschäftsstellen | 80 |
Leitung | |
Verwaltungsrat | Oberbürgermeister Gunter Czisch (Vors.) |
Vorstand | Stefan Bill (Vors.) Wolfgang Hach, Ulrich Heisele |
Liste der Sparkassen in Deutschland |
Geschäftszahlen
Die Sparkasse Ulm wies im Geschäftsjahr 2022 eine Bilanzsumme von 7,203 Mrd. Euro aus und verfügte über Kundeneinlagen von 5,413 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2022 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 50. Sie unterhält 80 Filialen/Selbstbedienungsstandorte und beschäftigt 926 Mitarbeiter.[3]
Geschichte
Im Jahr 1953 fusionierten die Kreissparkasse Ulm (gegr. 1847) mit der Stadtsparkasse Ulm (gegr. 1906) zur Kreis- und Stadtsparkasse Ulm. 1973 fusionierte die Kreis- und Stadtsparkasse Ulm mit der Kreissparkasse Ehingen zur Sparkasse Ulm.
Kritik
Im Jahr 2013 wurde deutschlandweit über die Sparkasse Ulm berichtet. Grund hierfür ist das fragwürdige Vorgehen bezüglich der „Scala“ genannten Spareinlagen. Die Ratensparverträge, die mit einer langen Laufzeit von 25 Jahren ausgestattet sind, wurden in den Jahren 1993 bis 2005 abgeschlossen. Der Sparer bekommt über die Laufzeit stufenweise mehr Zinsen. Im Niedrigzinsumfeld des Jahres 2013 waren die Verträge für die Sparer besonders rentabel. Die Sparkasse Ulm versuchte deshalb Kunden dazu zu bewegen, die Verträge zu beenden. Die Sparkasse bot kürzere Alternativanlagen an. Es wurde daraufhin gerichtlich verhandelt, ob die Sparkasse ein Recht hat, die Scalaverträge zu kündigen. Außerdem verweigerte die Sparkasse Ulm den Scala-Inhabern die Anpassung ihrer monatlichen Rate.[4] Gegen ein Urteil des Landgerichts Ulm[5], in welchem festgestellt wurde, dass kein ordentliches Kündigungsrecht bestand und die Sparkasse die Ratenanpassung vertragsgemäß auszuführen hat, legte die Sparkasse Ulm im Februar 2015 Berufung ein.[6] Das Oberlandesgericht Stuttgart hat die Berufung zurückgewiesen.[7][8] Hiergegen legte die Sparkasse Revision beim Bundesgerichtshof ein.[9] Im Anschluss schloss die Sparkasse mit den mehr als 60 Sparern, die Klagen erhoben hatten, dann jedoch Vergleiche und nahm die erhobene Revision in diesem Zuge zurück.[10]
Weblinks
- Website der Sparkasse Ulm
- Sparkasse Ulm in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Sparkassenrangliste 2022. (PDF; 65 kB; 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 6. April 2023, abgerufen am 1. Mai 2023.
- Sparkassenrangliste 2022. (PDF; 65 kB; 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 6. April 2023, abgerufen am 1. Mai 2023.
- Dossier „Die Scala-Verträge der Sparkasse Ulm“. Südwest Presse, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 3. Dezember 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Urteil Landgericht Ulm. (PDF) 26. Januar 2015, abgerufen am 12. März 2018.
- Scala-Verträge: Sparkasse Ulm legt Berufung ein. Südwest Presse, 28. Februar 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
- Urteil Oberlandesgericht Stuttgart. (PDF) 23. September 2015, abgerufen am 12. März 2018.
- Sparkasse verliert erneut vor Gericht. Handelsblatt, 23. September 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
- Ulmer Sparkasse legt Revision im Scala-Streit ein. Südwest Presse, 16. Oktober 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
- SCALA NEWS – Chronologie des Rechtsstreits. 5. Februar 2016, abgerufen am 18. April 2018.