Sozialticket

Ein Sozialticket ist ein im Preis ermäßigter Zeitfahrausweis zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch ökonomisch bedürftige Menschen (z. B. Empfänger von Bürgergeld, von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung und von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz). Üblicherweise handelt es sich dabei um eine Monatskarte, in Österreich manchmal auch um eine Jahreskarte. Mitunter gibt es auch Einzel-, 4-Fahrten- oder Tageskarten als Sozialticket. Der Fahrschein ist meist nicht übertragbar und erfordert einen Wohnsitz im jeweiligen Geltungsbereich.

In Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen wird ein vergünstigtes Deutschlandticket als Sozialticket ausgegeben. Auch einzelne Gemeinden außerhalb dieser Bundesländer bieten ein vergünstiges Deutschlandticket an.

In manchen Orten bzw. Verkehrsverbünden können auch Empfänger von Wohngeld Sozialausweise zum Erwerb von Sozialtickets erhalten. In einigen Orten (etwa in Frankfurt am Main, Leipzig und München) werden entsprechende Sozialausweise an alle ausgegeben, die bestimmte Einkommensgrenzen unterschreiten, auch wenn sie keine Sozialleistungen beziehen.

Überwiegend erhalten die regionalen oder überregionalen Verkehrsunternehmen hierfür einen Zuschuss von den betreffenden Städten, Landkreisen und/oder Bundesländern.

Sozialtickets nach Bundesländern

Die alphabetisch nach Bundesländern sortierte Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Baden-Württemberg

Ein Sozialticket gibt es in allen großen Städten und einigen Landkreisen. Sozialtickets gibt es unter verschiedenen Bezeichnungen, bzw. in Verbindung mit speziellen Karten in:

  • Baden-Baden seit 2020. Es wird ein Zuschuss von 20 Euro im Monat bzw. 240 Euro für eine Jahreskarte gezahlt, so dass z. B. die AboFix-Jahreskarte 480 Euro statt regulär 720 Euro kostet.[1] Im Juli 2023 hat der Gemeinderat entschieden, den Zuschuss auch für den Erwerb des D-Tickets JugendBW und des Deutschlandtickets zu zahlen.[2]
  • Freiburg im Breisgau seit 2016. Eine Monatskarte kostet 34 Euro. Jedoch wird seit Mai 2023 auch das Deutschlandticket für einen Eigenanteil von 28 Euro angeboten.[3]
  • Heidelberg Sozialticket mit Heidelberg Pass oder Heidelberg Pass+ seit Januar 2014. Das Ticket galt im gesamten Rhein-Neckar-Verkehr, bis es durch das Deutschlandticket ersetzt wurde. Beide Pässe werden auch an Wohngeldempfänger ausgegeben.[4] Am 1. September 2022 wurde ein Jahresticket für 3 Euro monatlich für Inhaber des Heidelberg Pass bzw. Heidelberg Pass+ eingeführt.[5] Seit September 2023 kostet das Sozialticket 9 Euro monatlich.[6]
  • Heilbronn in Stadt- und Landkreis seit April 2015. Berechtigte Personen erhalten unter der Bezeichnung Mobilitätsticket ein bezuschusstes Sahne-Ticket II. Das Ticket ist verbundweit gültig und kann an Wochentagen (Montag bis Freitag) ab 8.00 Uhr genutzt werden; am Wochenende ganztags. Der Eigenanteil beträgt 20 € pro Monat.[7]
  • Karlsruhe mit Karlsruher Pass seit 2009. Die Umweltmonatskarte 2 Waben, die 9Uhr-Karte 3 Waben, die Karte für Schüler und Auszubildende 2 Waben, das Schülerferienticket sowie die „Karte ab 65“ (im Abo) sind etwa 50 % ermäßigt.[8]
  • Konstanz: Inhaber des Konstanzer Sozialpasses erhalten 24,50 EUR/Monat Zuschuss zum Deutschlandticket sowie 182,50 EUR/Jahr Zuschuss zum D-Ticket JugendBW, also jeweils 50 % des Preises.[9]
  • Mannheim: Seit Juli 2023 ist dort das Deutschlandticket als Sozialticket verfügbar. Der zu zahlende Eigenanteil beträgt 30,50 Euro. Auch 5-Fahrten-Tickets zum Preis von 6 Euro können erworben werden (max. 3 Tickets pro Monat).[10]
  • Stuttgart mit Bonuscard + Kultur seit 2015. Die Bonuscard + Kultur erhalten auch Empfänger von Wohngeld und Kinderzuschlag.[11] Seit Mai 2023 beträgt der Preis des Sozialtickets 24,50 Euro. Das Ticket unter dem Namen Jedermann-MonatsTicket (Bonus) gilt seit Mai 2023 im ganzen Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart. Mit dem Ticket kann man am Wochenende und an Feiertagen bis zu drei oder alle eigenen Kinder bis 17 Jahre kostenlos mitnehmen.[12] Für Personen unter 21 Jahren gibt es das 14-Uhr-Junior-MonatsTicket (Bonus), welches an Werktagen erst ab 14 Uhr gültig ist (am Wochenende ganztägig). Es ist ebenfalls im ganzen VVS gültig und kostet 11,60 Euro.[13]
  • In Tübingen erhalten Personen mit KreisBonus Card das Deutschlandticket für 15 Euro. Schüler, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende mit KreisBonus Card erhalten es für 10 Euro.[14]
  • In Ulm berechtigt die Lobbycard seit Juli 2014 zum Erwerb einer Monatskarte für das Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm zum halben Preis (Stand Dezember 2023 38,95 Euro).[15] Die Einführung des Deutschlandtickets als Sozialticket ist geplant. Dabei soll der Eigenanteil 29 Euro betragen.[16]

Bayern

  • In Augsburg wird seit Juni 2023 das Deutschlandticket als Sozialticket angeboten. Die Eigenbeteiligung liegt bei 44 Euro.[17]
  • In Erlangen erhalten Inhaber des ErlangenPass das Deutschlandticket für 19 €. Auch andere Tickets sind verfügbar, etwa das 9-Uhr-Jahresabo für 14,80 Euro/Monat.[18]
  • In Fürth wird das Deutschlandticket seit dem 1. Juni 2023 als Sozialticket ausgegeben. Der zu zahlende Eigenanteil beträgt 24,50 Euro.[19]
  • In Landshut können Inhaber eines Sozialpasses ermäßigte Einzel- und Tagesfahrkarten erwerben.[20]
  • Mit dem München Pass, der nicht an den Bezug von Sozialleistungen, sondern nur an die Unterschreitung bestimmter Einkommensgrenzen geknüpft ist, erhält man in die Möglichkeit zum Erwerb vergünstigter Monatskarten für den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. Die IsarCard S entspricht im Umfang der IsarCard9Uhr (gilt also Montag bis Freitag nicht von 6–9 Uhr), kostet aber nur knapp zwei Drittel des regulären Preises (Stand Ende 2023: 31,10 Euro). Die Fahrkarten sind nicht im Abo erhältlich.[21] Es können bis zu 3 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren mitgenommen werden. Zusätzlich kann man monatlich bis zu 15 Tageskarten ohne Sperrzeit in den Sozialbürgerhäusern kaufen.[22]
  • Nürnberg: Inhaber eines Nürnberg-Passes erhalten seit August 2023 das Deutschlandticket Nürnberg-Passes als Sozialticket. Dabei ist ein Eigenanteil von 19 Euro zu zahlen.[23]
  • In Regensburg können Inhaber des Stadtpass ermäßigte Monatskarten erwerben. Diese kosten ohne Zeitbeschränkung 28,50 Euro, als an Werktagen erst ab 9 Uhr gültiges Ticket (Öko-Ticket) 19,50 Euro und für Schüler und Auszubildende 16,10 Euro (ohne Zeitbeschränkung). Den Stadtpass erhalten auch Wohngeldempfänger.[24]
  • In Straubing können Inhaber des Sozial-Passes vergünstigte Einzelfahrscheine und Tageskarten erwerben.[25]
  • In Würzburg erhalten nur alleinerziehende Bezieher von Bürgergeld mit mindestens einem Kind unter 3 Jahren und Bürgergeldempfänger, die an beruflichen Fördermaßnahmen oder Sprachkursen teilnehmen, ein Sozialticket. Dabei ist ein Eigenanteil von 15 Euro pro Monat zu zahlen.[26]

Berlin und Brandenburg

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bietet das Berlin-Ticket S für € 9 und das Mobilitätsticket an, welche einer Monatskarte entsprechen (jedoch ohne Mitnahmeregelung oder Übertragbarkeit). Sie bestehen aus einer Kundenkarte mit Lichtbild, auf der die Berechtigung bescheinigt wird, und einem Wertabschnitt für den jeweiligen Gültigkeitszeitraum. Das Mobilitätsticket für Potsdam kostet 25,50 Euro, für Frankfurt/Oder und Cottbus jeweils 23 Euro.[27]

Seit Februar 2018 haben auch Berliner Wohngeldempfänger einen Anspruch einen Berechtigungsnachweis, der zum Kauf eines Berlin-Ticket S berechtigt.

Bis 2022 kostete das Berlin-Ticket S 27,50 Euro. Der aktuelle Preis von 9 Euro soll noch bis Ende 2025 gelten.[28]

Bremen

In Bremen gibt es ein im Stadtgebiet von Bremen gültiges Sozialticket, das StadtTicket Bremen, welches 25 Euro kostet. Kinder und Jugendliche, die von Sozialleistungen leben, erhalten das Sozialticket kostenfrei. Mit dem Ticket für Erwachsene können montags bis freitags ab 19:00 Uhr sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen ein weiterer Erwachsener und bis zu vier Kinder (6 bis 14 Jahre) mitgenommen werden.[29] Im ebenfalls zum Bundesland Bremen gehörenden Bremerhaven gibt es kein Sozialticket.[30]

Im Koalitionsvertrag für die 21. Wahlperiode der Bremischen Bürgerschaft, S. 106, wurde 2023 festgelegt, dass eine Einführung des Deutschlandtickets als Sozialticket angestrebt wird. Dabei soll die Selbstbeteiligung 29 Euro betragen. Kinder und Jugendliche sollen es, wie bisher schon das StadtTicket Bremen, gratis erhalten. Auch Wohngeldempfänger sollen das Ticket erhalten.[31]

Hamburg

Im Hamburger Verkehrsverbund berechtigt die Ausstellung einer Sozialkarte zum Erwerb von (fast allen) Monatskarten mit einer Ermäßigung von 30 € (Stand Mai 2023), so dass z. B. für ein Deutschlandticket nur 19 Euro zu zahlen sind. Der Rabatt wird von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz getragen.[32] Schüler mit Anspruch auf Sozialrabatt erhalten das Deutschlandticket kostenlos.[33] Azubis mit Anspruch auf den Sozialrabatt erhalten das hvv Deutschlandticket für Azubis ebenfalls kostenlos. Voraussetzung ist ein Ausbildungsstandort in Hamburg oder im Umland.[34]

Hessen

  • In Hessen ist seit August 2023 ein ermäßigtes Deutschlandticket erhältlich. Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und Bezieher von Bürgergeld, Grundsicherung oder Wohngeld können es mit dem Berechtigungsnachweis Hessenpass mobil beantragen, der ihnen von den zuständigen Behörden automatisch zugeschickt wird.[35] Anders als das reguläre Deutschlandticket muss es spätestens am zehnten eines Monats für den Folgemonat beantragt werden und ist nicht im Netz erhältlich, sondern kann ausschließlich in den Verkaufsstellen der Verkehrsverbünde bestellt werden.[36] Es kostete bei Einführung 31 Euro im Monat.[37]
  • Das Sozialticket für Erwachsene in Darmstadt wurde zum 1. Oktober 2023 zugunsten des ermäßigten Deutschlandtickets abgeschafft.[38] Für Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahre ist seit Oktober 2023 ein Sozialticket für 15,50 Euro erhältlich – dem halben Preis eines ermäßigten Deutschlandtickets.[39]
  • In Frankfurt am Main gibt es mit dem Frankfurt-Pass beim Rhein-Main-Verkehrsverbund ermäßigte Monatskarten, welche nicht übertragbar sind. Der Frankfurt-Pass ist nicht an den Bezug von Sozialleistungen gebunden, sondern nur an die Unterschreitung bestimmter Einkommensgrenzen. Das Schülerticket und die Seniorenkarte Hessen kosten für Inhaberinnen und Inhaber des Frankfurt-Passes seit 2023 109,50 Euro im Jahr. Beide Tickets gelten in ganz Hessen.[40] Für Inhaber des Frankfurt-Pass oder des Hessenpass mobil ist seit Januar 2024 das Deutschlandticket für 24,50 Euro erhältlich.[41]
  • In Kassel existiert seit Juli 2020 das MittendrinTicket. Es kostet 35 Euro im Monat. Von Montag bis Freitag ab 19 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen gilt das Ticket im gesamten Gebiet des Nordhessischen Verkehrsverbundes und eine weitere erwachsene Person und alle zum Haushalt gehörenden Kinder unter 18 Jahren fahren dann kostenfrei mit. Um das MittendrinTicket nutzen zu können, benötigt man die Teilhabecard Kassel, die auch Wohngeldempfänger erhalten.[42]
  • In Wiesbaden gibt es für Kinder und Jugendliche, deren Erziehungsberechtigte Sozialleistungen erhalten (einschließlich Wohngeld und Kinderzuschlag), das in ganz Hessen und Mainz gültige Ticket Hessen WI 15 zum ermäßigten Preis von 10 Euro im Monat.[43]

Mecklenburg-Vorpommern

  • Die Stadtwerke Greifswald bieten für Inhaber des Kultur- und Sozialpasses Monatskarten mit einer verhältnismäßig geringen Ermäßigung (Erwachsene ca. 10 %, Kinder, Auszubildende und Studenten ca. 30 %) an. Sie kosten 39 bzw. 23 Euro.[44] Den Kultur- und Sozialpass erhält ein relativ breiter Kreis von Einwohnern, u. a. Wohngeldempfänger, Studenten und Auszubildende.[45]
  • Bei der Rostocker Straßenbahn AG erhalten Inhaber des Warnowpasses Einzelfahrkarten und Tageskarten zum ermäßigten Preis. Seit dem 1. August 2020 können Warnow-Pass-Inhaber auch Wochen- und Monatskarten des Verkehrsverbundes Warnow (VVW) für die Tarifzone Rostock ermäßigt erwerben. Im August 2022 wurde das MIRROR-WarnowTicket eingeführt, welches im ganzen Verkehrsverbund Warnow gilt (außer in der Bäderbahn Molli) und 30,42 Euro im Monat kostet. Es ermöglicht die Mitnahme von 1 Erwachsenen und 2 Kindern bis zum 15. Geburtstag oder 3 Kindern bis zum 15. Geburtstag, Mo–Fr von 19 bis 3 Uhr und an den Wochenenden und Feiertagen sowie 24. und 31.12. ganztägig. Es ist nur im Abonnement mit einer Laufzeit von 6 Monaten erhältlich. Der Aktionszeitraum des Tickets endet am 31. Dezember 2024.[46]
  • Die NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH bietet ein Sozialticket für den Stadtverkehr in Wismar zum Preis von 45 Euro an.[47]

Niedersachsen

  • Im Verbund des Großraum-Verkehr Hannover (GVH) wird der GVH-Sozialtarif angeboten. Die Berechtigung hierzu nennt sich im gesamten Gebiet der Region Hannover die Region-S-Karte. Damit kann man die Tageskarte S oder die Monatskarte S erwerben. Der Preis ist abhängig von der Zahl befahrener Zonen. So kostet die Monatskarte S für die Zone A (Stadtgebiet Hannover) 44,20 Euro. Die Monatskarte S berechtigt werktags ab 19:00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen ganztägig zur Mitnahme eines Erwachsenen und bis zu drei Jugendlichen oder Kindern unter 18 Jahren. Voraussetzung ist, dass die Mitgenommenen ebenfalls im Besitz einer Region-S-Karte sind und diese mitführen.[48] Seit Mai 2023 wird das Deutschlandticket Hannover sozial in der Region Hannover zum Preis von 30,40 Euro im Monat als Sozialticket ausgegeben.[49]
  • In Salzgitter gibt es seit Januar 2019 ein Sozialticket zum Preis von 25 Euro (Kinder 15 Euro). Seit Februar 2021 ist es zeitlich uneingeschränkt gültig.[50]
  • Im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen wurde am 1. Januar 2021 ein verbundweites Sozialticket VSNCard-E für 35 Euro eingeführt. Das Ticket können auch Empfänger von Wohngeld erhalten.[51]
  • Im Landkreis Wolfenbüttel wurde am 1. August 2018 ein Sozialticket zum Preis von 25 Euro eingeführt. Kinder vom 6. bis einschließlich 14. Lebensjahr zahlen 15 Euro.[52]
  • In Wolfsburg gibt es für Inhaber der WolfsburgCard eine ermässigte Monatskarte. Sie kostet 23 Euro, für Schüler und Kinder 15 Euro. Das Mobilitätsticket ist täglich erst ab 08:30 Uhr gültig.[53]

Nordrhein-Westfalen

Ein vergünstigtes Deutschlandticket zum Preis von 39 Euro wurde je nach zuständigem Verkehrsbetrieb im Dezember 2023 oder im Januar 2024 unter dem Namen DeutschlandTicket Sozial eingeführt.[54]

  • In der Städteregion Aachen gibt es das Mobil-Ticket. Es kostet 39,20 Euro und ist auch für Wohngeldempfänger erhältlich.[55] Auch ein Sozialticket im Abonnement, das Mobil-ABO StädteRegion Aachen, ist verfügbar. Es kostet 33,09 Euro im Monat.[56]
  • Im Kreis Düren gibt es das Mobil-Ticket. Es kostet 28,80 Euro monatlich. Es ist nur als Monatsticket im Jahresabonnement erhältlich und gilt täglich ohne zeitliche Einschränkungen. Die Zahlung des Ticketpreises erfolgt durch unmittelbare Überweisung des monatlichen Kostenbeitrags durch den zuständigen Sozialleistungsträger (außer bei Empfängern von Wohngeld).[57]
  • In Münster können Inhaber des MÜNSTER-PASS verschiedene Abonnementkarten vergünstigt erhalten, so etwa das MünsterAbo (Eigenanteil 21 Euro) oder das 60PlusAbo (Eigenanteil 15,50 Euro, erst ab 60 Jahren).[58]
  • Ostwestfalen: In Bielefeld können Inhaber des Bielefeld-Passes seit dem 1. Dezember 2011 ein Monatsticket für Busse und Bahnen im Stadtgebiet in zwei Varianten erwerben. Seit April 2022 kostet das Ticket nur noch 29 Euro. Das 9-Uhr-Ticket (Montag bis Freitag nicht zwischen 3 und 9 Uhr gültig) kostet 15 Euro. Beide Tickets sind auf andere Bielefeld-Pass-Inhaber übertragbar. Von Montag bis Freitag können ab 19 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ganztags, bis zu fünf Personen (davon maximal zwei Personen ab 15 Jahren) mit dem Bielefeld-Pass Ticket fahren. Statt Personen können auch Fahrräder mitgenommen werden.[59] Weitere ostwestfälische Gemeinden mit einem Sozialticket sind Detmold, Bünde, Löhne, Enger, Spenge und Gütersloh.[60] Die Kreise Paderborn und Höxter bieten gemeinsam das Fair Ticket für 36,00 € an welches in beiden Kreisen gültig ist. Zusätzlich bietet die Stadt Paderborn ein ermäßigtes Fair Ticket für 24,90 € an, welches auf das Stadtgebiet beschränkt ist.[61]
  • Im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wird seit dem 1. Januar 2013 ein Sozialticket angeboten. Es gilt in kreisfreien Städten in der jeweiligen Stadt, ansonsten im jeweiligen Kreis, und kostet im Abonnement 39,60 Euro (ohne Abonnement 45,10 Euro).[62] Von rund 1,35 Millionen Berechtigten nutzten 2017 ca. 166.000 (12,3 %) das Sozialticket. Berechtigungsausweise für das Sozialticket werden auch an Wohngeldempfänger ausgegeben. Seit Januar 2023 ist das Ticket auch im Abonnement erhältlich.[63] Seit dem 1. Juni 2023 bietet der VRR zudem eine flexiblere Sozialticketvariante für anspruchsberechtige Kunden an, das FlexSozial. Die berechtigten Kunden haben für einen Grundpreis von 3,20 Euro die Möglichkeit, innerhalb von 30 Tagen um 50 Prozent rabattierte Einzeltickets in allen Preisstufen zu kaufen.[64] Trotz Einführung des Deutschlandticket sozial im Dezember 2023 bleibt das VRR-Sozialticket weiter erhältlich.[65]
  • Im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (Köln, Bonn, Leverkusen) sind seit März 2012 vergünstigte Monatstickets und 4er-Fahrkarten unter dem Namen MobilPass erhältlich (Preisbeispiel Monatsticket Preisstufe 1b (für Köln) 52,80 €, mit KölnPass 46,90 Euro, im Abo 44 € (Stand 2024)).[66] Die Fahrkarten sind auf andere MobilPass-Berechtigte übertragbar. In Bonn kostet das Sozialticket im Abonnement seit September 2022 nur noch 19 Euro, als Monatskarte 34,90 Euro.[67]
  • im Kreis Unna gibt es ein Sozialticket, das entweder für eine Stadt/Gemeinde im Kreis Unna oder im ganzen Kreis gilt. Es kostet 20,45 Euro für eine Stadt/Gemeinde und 33,10 Euro für den gesamten Kreis.[68]
  • Im Bereich der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS) gibt es seit 2013 ein MobilitätsCard genanntes Sozialticket zum Preis von 29,90 € monatlich. Werktags ab 19 Uhr und ganztags an Wochenenden und Feiertagen können ein Erwachsener und bis zu drei Kinder mitgenommen werden.[69]

Rheinland-Pfalz

  • In Ludwigshafen am Rhein gibt es kein Sozialticket als Monatskarte, sondern es können bis zu 3 5-Fahrten-Karten zu je 5 Euro (Kinder 3,50 Euro) erworben werden. Die Fahrscheine gelten für eine einmalige Fahrt in eine Richtung mit Umstieg. Umwege, Rund- und Rückfahrten sind nicht gestattet. Der Geltungsbereich der Fahrkarte umfasst die Preisstufe 2 (Großwabe Ludwigshafen/Mannheim), die Geltungsdauer beträgt 90 Minuten. Fahrtunterbrechungen innerhalb der Geltungsdauer sind gestattet.[70] Von Januar bis Juli 2023 wurde der Verkauf wegen der schlechten Haushaltssituation der Stadt Ludwigshafen eingestellt, zum August 2023 wieder aufgenommen.[71] Seit Januar 2024 wurde er wieder eingestellt.[72]
  • Mainz: Die Sondermonatskarte des Verkehrsverbundes Mainz-Wiesbaden kostet seit 2023 30 Euro und gilt ohne zeitliche Einschränkung. Sie ist im RMV-Tarifgebiet 6500 (Mainz/Wiesbaden) gültig.[73] Voraussetzung für die Nutzung der Sondermonatskarte ist der MainzPass. Dieser wird auch Empfängern von Wohngeld ausgestellt.[74]

Saarland

Im Saarland gibt es zwei saarlandweite gültige Sozialtickets, das montags bis freitags ab 9.00 Uhr gültige Fair-Ticket (an Wochenenden und Feiertagen gilt es ganztägig) und das rund um die Uhr gültige Fair-Ticket Plus. Sie kosten 31,30 bzw. 42,10 Euro. Beide Tickets können auch von Wohngeldempfängern erworben werden. Als Berechtigungsnachweis dient die SOZIALCARD.[75]

Sachsen

  • Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben kann man bei Vorlage eines Dresden-Passes vergünstigte Fahrscheine erwerben. Die Vergünstigung richtet sich nach dem Fahrschein und beträgt bis zu 50 %.[76] Eine Monatskarte für die Tarifzone Dresden kostet 60,75 Euro, im Abo 33,45 Euro (Stand April 2024). Den Dresden-Pass erhalten auch Wohngeldempfänger.[77] Im Juli 2023 beschloss der Stadtrat, dass ab sofort auch das Deutschlandticket als Sozialticket verfügbar ist, wobei die Eigenbeteiligung bei 24,50 Euro liegt.[78]
  • Die Leipziger Verkehrsbetriebe bieten die Leipzig-Pass-MobilCard an. Diese kostet 35 Euro, im Abo 31,20 Euro.[79] Der Leipzig-Pass ist nicht an den Bezug von Sozialleistungen gebunden, sondern nur an die Unterschreitung bestimmter Einkommensgrenzen.[80] Seit Januar 2024 ist das Deutschlandticket als Sozialticket zum Preis von 29 Euro verfügbar.[81]

Sachsen-Anhalt

  • Inhaber des Sozial- und Familienpasses des Landkreises Harz können ermäßigte Einzelfahrscheine der Verkehrs- und Tarifgemeinschaft Ostharz nutzen. Diese gelten nur bis zur Landkreisgrenze und nicht auf allen Linien.[82]
  • Inhaber des Magdeburger Stadtpass Otto-City-Card erhalten ein Guthaben für den Kauf von Fahrkarten bei den MVB. Dieses beträgt aktuell 5,00 EUR je Monat. Den Stadtpass erhalten auch Wohngeldempfänger.[83] Das regulär 9 Euro kostende Magdeburger Schülerticket erhalten Inhaber einer Otto-City-Card gratis.[84]

Schleswig-Holstein

  • In Flensburg wurde zum 1. Januar 2022 ein Sozialticket zum Preis von 25 Euro eingeführt. An Wochenenden (von Samstag, 0 Uhr bis Montag, 6 Uhr) kostenlose Mitnahme von einem Erwachsenen und insgesamt bis zu drei Kinder bis einschließlich 14 Jahre.[85]
  • Die Kieler Kooperationsvereinbarung zwischen Bündnis 90/Die Grünen und SPD für 2023 bis 2028 beinhaltet die angestrebte Einführung eines Sozialticket in Kiel für Empfänger von Bürgergeld, Grundsicherung und Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.[86]

Thüringen

  • In Erfurt erhalten Inhaber eines Sozialausweises einen Zuschuss von 30 Euro zu der je nach Art der Karte 57 bis 70 Euro kostenden Monatskarte der Erfurter Verkehrsbetriebe (Preisstand April 2023). Der monatliche Zuschuss wird nur für einen berechtigten Sozialausweisinhaber pro Bedarfsgemeinschaft gezahlt.[87] Der Zuschuss wird auch für das Deutschlandticket gezahlt werden (rückwirkend ab Mai 2023).[88]
  • In Jena können Inhaber einer Jenabonus-Karte eine Monatskarte für 55,10 Euro zu erwerben (Schüler und Azubis 27,60 Euro). Seit September 2023 ist auch das Deutschlandticket ermäßigt erhältlich (Eigenbeteiligung 34 Euro).[89]
  • Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt und im Saale-Orla-Kreis gibt es das Mobilitätsticket der KomBus. Es gilt nur in Bussen und kostet monatlich 33,80 Euro für einen Kreis, 38,80 für beide Kreise. Am Wochenende können ein weiterer Erwachsener und bis zu zwei Kinder unter 14 Jahren mitgenommen werden.[90]
  • In Weimar ist ein Sozialticket zum Preis von 27,30 Euro erhältlich.[91] Auch das Deutschlandticket war 2023 als Sozialticket erhältlich. Die Eigenbeteiligung lag bei 24,50 Euro. Der Zuschuss wurde von der Stadt Weimar nur bis zum 31. Dezember 2023 getragen.[92]

Abgelehnte Sozialtickets

  • In Chemnitz wurde 2008 ein Sozialticket wegen der finanziellen Mehrbelastungen durch den Stadtrat abgelehnt.[93] 2018 wurde ein solcher Vorschlag erneut abgelehnt.[94]
  • In Halle (Saale) sollte 2009 zeitgleich mit Leipzig auf Stadtratsbeschluss ein Sozialticket eingeführt werden. Auf Grund der finanziellen Situation der Stadt wurde das Vorhaben jedoch gekippt.[95]
  • In Hildesheim wurde die Einführung eines Sozialtickets 2021 abgelehnt.[96]
  • In Landau in der Pfalz wurden Pläne für einen Landau-Pass, mit dem u. a. die Benutzung des ÖPNV günstiger werden sollte, im September 2021 gestoppt.[97][98]
  • In Norderstedt wurde die Einführung eines Sozialtickets für den Hamburger Verkehrsverbund, zu dem Norderstedt gehört, abgelehnt.[99]

Alternativmodelle

Andere praktizierte Modelle zur Mobilitätsteilhabe sind ein generelles Bürgerticket (mit Sozialermäßigung) oder das diskriminierungsfreie und bedingungslose Mobilitätskonzept des kostenfreien Nahverkehrs.

Ähnliche Vergünstigungen

  • Der Wuermeling-Pass war ein Berechtigungsausweis zur „Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Familien“, der zwischen 1956 und 1992 ausgegeben wurde.

Österreich

Empfänger von Ausgleichszulage ab 65 Jahren erhalten die Vorteilscard, mit der alle Züge der ÖBB zum halben Preis benutzt werden können und in einigen Verkehrsverbünden ermäßigte Fahrkarten für den ÖPNV erworben werden können, gratis (Vorteilscard Senior:in Frei).[100]

Kärnten

Empfänger von Ausgleichszulage erhalten das landesweit gültige Kärnten Ticket Spezial, welches zum 1. Jänner 2022 eingeführt wurde, für 199 Euro im Jahr.[101] In Klagenfurt erhalten Empfänger von Ausgleichszulage eine Jahreskarte für 50 Euro.[102]

Oberösterreich

Inhaber eines Aktivpass der Stadt Linz oder Leonding erhalten eine Monatskarte für die Kernzone Linz für 15,80 bzw. 13 Euro.[103]

Salzburg

Die Stadt Salzburg gibt seit Mai 2023 bundeslandweite Klimatickets als Sozialtickets für 50 Euro im Jahr aus. Voraussetzung ist das Innehaben einer Aktiv:Karte PLUS. Diese erhielten zunächst nur Bezieher von Sozialunterstützung.[104] Seit April 2024 erhalten auch Bezieher einer Ausgleichszulage die Aktiv:Karte PLUS.[105]

Steiermark

Inhaber einer Sozialcard der Stadt Graz erhalten eine Jahreskarte für den ÖPNV für 50 Euro (bzw. 60 Euro einschließlich Nutzung der Grazer Schloßbergbahn).[106]

Tirol

Empfänger von Ausgleichszulage erhalten das in ganz Tirol gültige Jahres-Ticket Spezial für 286,50 Euro.[107]

Wien

Inhaber eines Mobilpass der Stadt Wien erhalten ein 31 Tage gültiges Ticket mit dem Namen 31 Tage WIEN Mobilpass für die Wiener Linien für 18 Euro.[108] Auch ermäßigte Einzelfahrkarten für 1,20 Euro können von Inhabern des Mobilpass erworben werden.[109]

Einzelnachweise

  1. Sozialticket - Stadt Baden-Baden. Abgerufen am 24. September 2021.
  2. Weiterentwicklung des Sozialtickets in Baden-Baden – Zuschuss von 20 Euro bei Kauf von Monats- und Jahreskarten. In: goodnews4.de. 29. Juli 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.
  3. Vergünstigungen für den öffentlichen Personen-Nahverkehr "Sozialticket". Freiburg im Breisgau, abgerufen am 17. Juni 2021.
  4. Stadt Heidelberg: Sozialticket. Abgerufen am 17. Juni 2021.
  5. Stadt Heidelberg: Sozialticket. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  6. Schüler und Inhabende der Heidelberg-Pässe erhalten weiter bezuschusste ÖPNV-Jahrestickets. Stadt Heidelberg, 21. Juli 2023, abgerufen am 30. Juli 2023.
  7. Mobilitätsticket. HNV, abgerufen am 18. Oktober 2021.
  8. Angebote. Karlsruher Pässe, Karlsruher Pass
  9. Neues vom Konstanzer Sozialpass. Stadt Konstanz, 10. August 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023.
  10. Neues ÖPNV-Sozialticket in Mannheim – wann es kommt, was es kostet. Mannheim24, 19. April 2023, abgerufen am 19. April 2023.
  11. Bonuscard + Kultur beantragen. Landeshauptstadt Stuttgart, abgerufen am 10. Februar 2023.
  12. Jedermann-MonatsTicket (Bonus) - gültig ab 1. Mai 2023. Stuttgarter Straßenbahnen AG, abgerufen am 4. April 2023.
  13. 14-Uhr-Junior-MonatsTicket (Bonus) im VVS. Stuttgarter Straßenbahnen AG, abgerufen am 30. Juli 2023.
  14. Wissenswertes rund um das Deutschlandticket. Stadtwerke Tübingen, abgerufen am 8. Februar 2024.
  15. Soziale Vergünstigungen. Stadt Ulm, abgerufen am 29. Juli 2023.
  16. 29-Euro-Ticket in Ulm geplant - Günstiger mit Bus und Bahn bundesweit fahren. Südwest Presse, 4. Januar 2024, abgerufen am 4. Januar 2024.
  17. Sozialticket: Zuschuss zum Deutschlandticket. Stadt Augsburg, abgerufen am 20. Juni 2023 (deutsch).
  18. ErlangenPass - Vergünstigungen. In: erlangen.de. Abgerufen am 28. November 2022.
  19. Julia Ruhnau: Das neue Fürther Sozialticket geht an den Start - so bekommt man es. Nürnberger Nachrichten, 5. Mai 2023, abgerufen am 6. Mai 2023.
  20. Mit dem Bus bequem ans Ziel. In: Stadtwerke Landshut. Abgerufen am 3. November 2021 (deutsch).
  21. IsarCard S. Abgerufen am 24. September 2021.
  22. München Pass, Stadt München
  23. Nachrichten aus dem Rathaus: Verkaufsstart für Deutschlandticket Nürnberg-Pass. Stadt Nürnberg, 26. Juni 2023, abgerufen am 16. Juli 2023.
  24. Stadt Regensburg - Bürgerservice - Dienstleistungen. Abgerufen am 3. Februar 2023.
  25. Tarife | Verkehr | Stadtwerke Straubing. Abgerufen am 4. August 2021.
  26. Sozialticket. Jobcenter Stadt Würzburg, abgerufen am 17. April 2023.
  27. Mobilitätsticket Brandenburg. VBB, abgerufen am 5. August 2023 (deutsch).
  28. Das 9-Euro-Ticket gilt bis Ende 2025. Der Regierende Bürgermeister - Senatskanzlei, 10. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  29. VBN: MonatsTicket. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  30. Gareth Joswig: Endstation 2,80 Euro, taz, 21. Juni 2018, abgerufen am 6. Mai 2021
  31. Veränderung gestalten: sicher, sozial, ökologisch, zukunftsfest Koalitionsvertrag für die 21. Wahlperiode der Bremischen Bürgerschaft. SPD Land Bremen, abgerufen am 1. Januar 2024.
  32. Sozialrabatt auf Zeitkarten des HVV. In: hamburg.de. 13. Januar 2023, abgerufen am 18. Januar 2023.
  33. Hamburgs Schülerinnen und Schüler zahlen nur 19 Euro. In: hamburg.de. 13. April 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
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