South Dakota
South Dakota (englische Aussprache ) ist einer der nordwestlichen Prärie-Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Er umfasst 199.731 km². Im Westen befinden sich die Black Hills, östlich davon die Badlands und im Osten des Staates das Coteau des Prairies. Die größte Stadt ist Sioux Falls, die Hauptstadt ist Pierre. South Dakota beheimatet mehrere Indianerreservate, insbesondere der Lakota. Der Staat hat innerhalb der USA nach Alaska und New Mexico den dritthöchsten Bevölkerungsanteil von Indianern.[2]
South Dakota | |||||
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Hauptstadt: | Pierre | ||||
Staatsmotto: | Under God the people rule / Unter Gott herrsche das Volk | ||||
Amtssprache: | Englisch | ||||
Fläche: | 199.731[1] km² | ||||
Einwohner: | 886.667 (Zensus 2020) (4 E. / km²) | ||||
Mitglied seit: | 2. November 1889 | ||||
Zeitzone: | Mountain: UTC−7/−6 Central: UTC−6/−5 | ||||
Höchster Punkt: | 2.207 m (Black Elk Peak) | ||||
Durchschn. Höhe: | 670 m | ||||
Tiefster Punkt: | 294 m Big Stone Lake | ||||
Gouverneurin: | Kristi Noem (R) | ||||
Post / Amt / ISO | SD / / US-SD | ||||
Der Name Dakota leitet sich von den Dakota ab, die vor der Unterwerfung durch europäische Migranten in diesem Gebiet lebten. Spitzname von South Dakota ist The Mount Rushmore State.
Geographie
Nachbarstaaten
South Dakota grenzt im Norden an North Dakota, im Osten an Minnesota und Iowa, im Süden an Nebraska und im Westen an Wyoming und Montana.
Gliederung
Der Bundesstaat ist in 66 Countys unterteilt.
Geschichte
Das Dakota-Territorium war ein Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten. Im Jahr 1889 wurde es in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt. Diese Gebiete, North Dakota und South Dakota, wurden als 39. und 40. Bundesstaat in die USA aufgenommen.
Am 29. Dezember 1890 massakrierte die Siebte US-Kavallerie bei Wounded Knee über 300 Männer, Frauen und Kinder der Minneconjou, Lakota und Sioux unter Häuptling Si Tanka. Dieses Massaker brach den letzten Widerstand der Indianer gegen die Weißen. Am 27. Februar 1973 besetzten Mitglieder der indianischen Widerstandsorganisation American Indian Movement zusammen mit Sympathisanten aus dem Pine-Ridge-Reservat die Ortschaft Wounded Knee und riefen die unabhängige Oglala-Nation aus.
Ab 1944 wurden Staudämme entlang des Missouri errichtet, um Unterlieger vor Hochwasser zu schützen. Dazu wurden mehrere Stämme zwangsweise umgesiedelt, und ihr Land verschwand unter dem Wasser von Stauseen wie Big Bend und Oahe. 2010 forderten die Betroffenen eine Entschädigung für die Vernichtung ihres Landes. Von den sieben betroffenen Stämmen leben die Standing Rock Sioux, die Cheyenne River Sioux, die Crow Creek Sioux, die Lower Brule Sioux und die Yankton Sioux in South Dakota. Das Reservat der Crow Creek Sioux wurde vom Big Bend Staudamm, der 1959–63 erbaut wurde, überschwemmt. Ihre Einrichtungen mussten nach Pierre verlegt werden. Die Stämme klagen nicht nur auf Ausgleich für den Verlust ihres Landes und ihrer Immobilien, sondern auch auf Beteiligung an der Nutzung, etwa durch Tourismus. Die Crow Creek erhielten 27,5 Millionen Dollar, die Lower Brulé Sioux 39,3 Millionen. Die Cheyenne River Sioux hingegen erhielten 290 Millionen. 2004 scheiterten die geringer entschädigten Stämme im Senat mit weiteren Forderungen.[3] 2019 wurde die Sprache der Sioux als „offizielle indigene Sprache“ Souths Dakotas anerkannt.[4] Diese Erklärung hat weitgehend zeremonielle Funktion und ist nicht mit einer Amtssprache zu verwechseln.
Bevölkerung
Ureinwohner
Die in South Dakota ansässigen Stämme gehören zur großen Sprachfamilie der Sioux und sind den Lakota, Dakota oder Nakota zugeordnet. Sie stellen in manchen Countys 20 Prozent der Bevölkerung, z. B. in West River. Es gibt sieben große Indianerreservate im Staat, die aus Teilen der großen Sioux Reservation vom West River hervorgegangen sind, Standing Rock Reservation, Cheyenne River Reservation, Pine Ridge Reservation, Rosebud Indian Reservation, Yankton Reservation, Crow Creek Reservation und Lower Brule Reservation. Diese große Reservation wurden den einst ansässigen Sioux von der US-Regierung zugewiesen. Ein weiteres großes Reservat befindet sich im Nordosten des Staates die Lake Traverse Indian Reservation. Daneben gibt es noch einige kleinere wie Flandreau Indian Reservation. Auch besitzen die Indianerstämme große Gebiete außerhalb der Reservationen Off reservation trust land genannt. South Dakota hat den dritthöchsten Anteil an Indianern (englisch: Native Americans) in den Vereinigten Staaten nach Alaska und Neumexiko.
Bevölkerung und ethnische Herkunft
South Dakota hat 814.180 Einwohner (Stand: Census 2010), davon sind 87,2 % Weiße, 0,7 % Schwarze und Afroamerikaner, 8,6 % Indianer, 0,9 % Asiaten. 2,0 % Hispanics.[5] Im Jahr 2000 hatten 40 % der Einwohner deutsche Vorfahren. Die deutsche Sprache wird noch von 1,8 % der Einwohner benutzt.[6]
Bevölkerungsentwicklung
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Etwa die Hälfte der Einwohner South Dakotas leben auf dem Land, wobei sich die Bevölkerung auf den Ostteil des Staates konzentriert.
Religionen
Lutherische Kirchen bilden mit insgesamt 30,3 Prozent die größte religiöse Gruppe, gefolgt von den Katholiken (25,7 Prozent) und Anhängern methodistischer Kirchen (10,5 Prozent), Baptisten (6,1 Prozent) und den Presbyterianern (2,9 Prozent). Die mitgliederstärkste lutherische Kirche in South Dakota ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika mit 181.434 Mitgliedern und die bei weitem wichtigste methodistische Kirche ist die United Methodist Church mit 37.280 Anhängern.[10]
Politik
Als Bundesstaat der Vereinigten Staaten ist South Dakota ein teilsouveräner Gliedstaat mit eigenen Institutionen auf einzelstaatlicher Ebene auf der einen Seite und Teilhabe an den Institutionen des Gesamtstaates auf der anderen Seite.
Die Bevölkerung South Dakotas gilt als konservativ. Die Republikaner dominieren und South Dakota gilt als klassischer red state.
Einzelstaatliche Ebene
Gouverneurin ist seit 2019 die Republikanerin Kristi Noem.
Die Staatslegislative teilt sich in ein Repräsentantenhaus mit 70 und einen Senat mit 35 Mitgliedern. Wegen des Mehrheitswahlrechts teilt sich South Dakota dementsprechend in 35 Senats- und 70 Repräsentantenhaus-Wahlbezirke. Die Republikanische Partei stellt in beiden Kammern die Mehrheit (Stand 2019).
Der Supreme Court ist das höchste Gericht des Staates. Er besteht aus einem Obersten Richter und vier weiteren Richtern.
Präsidentschaftswahlen
Jahr | Republikaner | Demokraten |
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2020 | 61,77 % 261.043 | 35,61 % 150.471 |
2016 | 61,53 % 227.721 | 31,74 % 117.458 |
2012 | 57,89 % 210.610 | 39,87 % 145.039 |
2008 | 53,16 % 203.054 | 44,75 % 170.924 |
2004 | 59,91 % 232.584 | 38,44 % 149.244 |
2000 | 60,30 % 190.700 | 37,56 % 118.804 |
1996 | 46,49 % 150.543 | 43,03 % 139.333 |
1992 | 40,66 % 136.718 | 37,14 % 124.888 |
1988 | 52,85 % 165.415 | 46,51 % 145.560 |
1984 | 63,00 % 200.267 | 36,53 % 116.113 |
1980 | 60,53 % 198.343 | 31,69 % 103.855 |
1976 | 50,39 % 151.505 | 48,91 % 147.068 |
1972 | 54,15 % 166.476 | 35,79 % 100.384 |
1968 | 53,27 % 149.841 | 41,96 % 118.023 |
1964 | 44,39 % 130.108 | 55,61 % 163.010 |
1960 | 58,21 % 178.417 | 41,79 % 128.070 |
Bei den Präsidentschaftswahlen der letzten Jahrzehnte waren durchgängig die Kandidaten der Republikaner erfolgreich. Der letzte demokratische Präsidentschaftskandidat, der South Dakota gewinnen konnte, war der konservative Südstaatler Lyndon B. Johnson bei der Wahl 1964. Bei Präsidentschaftswahlen stellt der Bundesstaat drei Wahlmänner.
Kongresswahlen
South Dakota stellt – wie jeder Bundesstaat – zwei US-Senatoren und – aufgrund der niedrigen Bevölkerungszahl – nur einen Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus. South Dakota ist im Senat seit 2015 durch die Republikaner Mike Rounds und John Thune sowie im Repräsentantenhaus seit 2019 durch den Republikaner Dusty Johnson vertreten.
Wie in North Dakota, dem Nachbarn im Norden, führt die vorherrschende Kombination von gesellschaftlichem Konservatismus und wirtschaftlicher Abhängigkeit von legislativen Zuschüssen für die Landwirtschaft zu einer Aufspaltung der politischen Loyalitäten: Während bei Wahlen für das Präsidentenamt seit 1964 ausschließlich Republikaner South Dakota als Sieger verließen, sind zum Kongress häufiger auch Demokraten gewählt worden; so stammt der Führer der Demokraten im Senat bis 2004, Tom Daschle, aus South Dakota. Auch George McGovern, der 1972 mit einer auf Beendigung des Vietnamkriegs gerichteten Wahlkampagne deutlich gegen Richard Nixon verlor, stammte aus diesem Staat.
Mitglieder im 117. Kongress
Name | Mitglied seit | Parteizugehörigkeit | |
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Dustin M. Johnson | 2019 | Republikaner |
Name | Mitglied seit | Parteizugehörigkeit | |
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Marion Michael „Mike“ Rounds | 2015 | Republikaner | |
John Randolph Thune | 2005 | Republikaner | |
Größte Städte
Bildung
In Süddakota gibt es sechs Universitäten, die South Dakota State University in Brookings, die University of South Dakota in Vermillion, die Northern State University in Aberdeen, die South Dakota School of Mines and Technology in Rapid City, die Black Hills State University in Spearfish und die Dakota State University in Madison. Es gibt auch mehrere private Universitäten und „technical universities“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Parks
Nationalpark | Lage | Ansicht |
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Badlands-Nationalpark
Commons: Badlands-Nationalpark – Bilder |
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Wind-Cave-Nationalpark
Commons: Wind-Cave-Nationalpark – Bilder |
Naturdenkmäler
- Jewel Cave National Monument
- Mount Rushmore National Memorial
- Crazy Horse Memorial
- Black Hills mit den Black Hills Caves
- Historisches Stadtzentrum Deadwood
- State Parks
- Custer State Park
- Bear Butte State Park
- Lake Herman State Park
Wirtschaft und Infrastruktur
Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) – der wichtigste Wohlstandsindikator – lag im Jahre 2016 bei USD 55.623 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 22).[12] Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 3,5 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[13] South Dakota ist damit deutlich ärmer als das benachbarte North Dakota.
Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft (Getreidebau, Rinderhaltung). Von Bedeutung ist weiters der Gold-Bergbau in den Black Hills.
Bedeutende Steueroase
South Dakota beherberge Milliarden von Dollar an Vermögen, von denen einige mit Personen und Unternehmen verbunden seien, denen Steuerflucht oder schweres Fehlverhalten vorgeworfen werde, wie aus Dokumenten in den Pandora-Papieren hervorgehe, schreibt der Guardian im Oktober 2021.[14] Die Akten deuteten darauf hin, dass der US-Bundesstaat mit anderen internationalen Steueroasen um Reiche konkurriert, die ihr Vermögen vor lokalen Steuern oder den Behörden schützen möchten. Wohlhabende ausländische Einzelpersonen und ihre Familien überwiesen Millionen von Dollar in Treuhandfonds von South Dakota, die einen der weltweit stärksten rechtlichen Schutzmechanismen vor Steuern, Gläubigern und neugierigen Blicken genössen.[15]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Density Using Land Area
- States Ranked by American Indian and Alaska Native Population, July 1, 1999. U.S. Census Bureau, Washington, DC, 30. August 2000, abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
- Dam compensation for tribes proposed, in ArgusLeader, 23. August 2010
- Argus Leader: South Dakota recognizes official indigenous language, 22. März 2019
- factfinder.census.gov
- Kim Potowski: Language Diversity in the USA. Cambridge University Press, 2010, S. 150.
- U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
- Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
- Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
- The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports
- David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 25. Januar 2021.
- US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2017; abgerufen am 27. August 2017 (amerikanisches Englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018.
- David Pegg, Dominic Rushe: Pandora papers reveal South Dakota’s role as $367bn tax haven. In: The Guardian. 4. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).
- Oliver Bullough: The great American tax haven: why the super-rich love South Dakota. In: The Guardian. 14. November 2019, abgerufen am 8. Oktober 2021 (englisch).
Weblinks
- Offizielle Website des Staates South Dakota (englisch)
- South Dakota Office of Tourism – Offizielle Touristeninformation (englisch)