Sornzig-Ablaß

Sornzig-Ablaß war eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Sie wurde am 1. Januar 1994 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Sornzig und Ablaß gebildet und am 1. Januar 2011 in die Stadt Mügeln eingegliedert.[1]

Wappen der Gemeinde Sornzig-Ablaß
Lage der ehemaligen Gemeinde im Landkreis Nordsachsen

Letzter Bürgermeister vor der Eingemeindung war Volkmar Winkler (SPD).

Geografie und Verkehr

Das Gemeindegebiet lag südlich des Collmberges an der Döllnitz, die im Ortsteil Querbitzsch entspringt. Der Gemeinde benachbart waren die Große Kreisstadt Oschatz (15 km), Mügeln (4 km), Döbeln (15 km) und Grimma (20 km). Südlich des ehemaligen Gemeindegebiets verläuft die A 14 mit den Anschlussstellen Leisnig und Mutzschen.

Ortsteile

Pfarrhaus und Kirche Ablaß

Sornzig-Ablaß hatte 19 Ortsteile, die als solche nach der Eingemeindung in Mügeln weiterbestehen:

  • Nebitzschen
  • Neubaderitz
  • Neusornzig
  • Paschkowitz
  • Pommlitz
  • Poppitz
  • Querbitzsch
  • Remsa
  • Schleben
  • Seelitz
  • Sornzig
  • Zävertitz

Geschichte

Sornzig

Kirche Sornzig
Trampeli-Orgel in der Kirche Sornzig

Im Jahr 1241 stiftete ein Sifridus de Mugelin das Nonnenkloster des Benediktinerordens Marienthal in Sornzig. Der Ort Sornzig gehörte zu dem sich im Ort befindlichen Nonnenkloster Marienthal. Das Kloster und der Ort Sornzig mit dem dazugehörigen Klosterland gehörten nach der Säkularisation des Klosters von 1540 bis 1570 zum Schulamt Meißen. 1570 tauschte der sächsische Kurfürst das Gebiet mit dem Meißner Bischof Johann IX. von Haugwitz. Sornzig und die umliegenden Orte blieben bis zur Abdankung des Bischofs im Jahr 1581 in dessen Besitz und kamen im Jahr 1584 unter die Verwaltung des Kollegiatstifts Wurzen, welches aus dem Gebiet das Amt Sornzig bildete. Sornzig blieb bis 1818 unter der Verwaltung des Stiftsamts Wurzen, danach gehörte der Ort bis 1856 zum Amt Mügeln mit Sornzig. Nach der Auflösung des Amts übernahm das Gerichtsamt Mügeln die Verwaltung. Ab 1875 gehörte Sornzig zur Amtshauptmannschaft Oschatz.

1952, drei Jahre nach der Gründung der DDR, fanden Kreisreformen in der DDR statt. Sornzig wurde kurzzeitig dem Kreis Döbeln zugeordnet und kam dann zum Kreis Oschatz. Dieser ging (nach der Wiedervereinigung 1990) 1994 im Landkreis Torgau-Oschatz auf. 1999 wurde bei Sorzig nördlich der Bundesautobahn 14 ein Windpark (12 Räder mit einer Gesamt-Nennleistung von 18 MW) errichtet.[2] Seit 2008 gehört Sornzig zum Landkreis Nordsachsen.

Ortsteile von Sornzig waren Lichteneichen (1797 auf Sornziger Grund entstanden), Zävertitz (1973 eingemeindet) und Baderitz (1974 eingemeindet).

Ablaß

Der Ort Ablaß gehörte bis 1856 teilweise zum Amt Colditz und zum Amt Mutzschen. Nach der Auflösung der Ämter übernahm das Gerichtsamt Wermsdorf die Verwaltung. Ab 1875 gehörte Ablaß zur Amtshauptmannschaft Oschatz. 1952 wurde der Ort dem Kreis Oschatz zugeordnet, welcher 1994 im Landkreis Torgau-Oschatz aufging. Seit 2008 gehört Ablaß zum Landkreis Nordsachsen.

Sornzig, ehem. Klostergut Marienthal

Im 14. Jahrhundert waren die Burggrafen von Leisnig im Besitz von Ablaß, als Lehen der Markgrafen von Meißen.[3] 1334 vertauschten Johannes de Cythow und seine Ehefrau zwei Hufen in Ablaß gegen drei Hufen in Nicollschwitz. Darauf schenkte Bgf. Albero von Leisnig dem Kloster Buch die zwei Hufen.[4] Diese beiden Hufen gaben als Zehnt zu Martini ein halbes Schock Prager Groschen, und ein Huhn. 1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Ablaß „32 gr und 1 alte Henne von 1 Mann, der weiß nicht wovon“. Es stammte von 1334.[5] Sonst gehörte Ablaß ins Amt Colditz.

Ortsteile von Ablaß waren Zschannewitz (1936 eingemeindet), Grauschwitz und Querbitzsch (1973 eingemeindet). 1993 schloss sich Ablaß mit Glossen und Kemmlitz zur neuen Gemeinde Ablaß zusammen, welche sich 1994 mit der Gemeinde Sornzig zur neuen Gemeinde Sornzig-Ablaß vereinigte.

Persönlichkeiten

Partnerschaften

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Ablaß. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 27. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (I. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1905, S. 1.
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II. Deutscher Kunstverlag, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 915.
  • Hermann Schmidt (Hrsg.): Sachsens Kirchengalerie, Zehnter Band, Elfte Abtheilung. Die Inspektionen Penig, Rochlitz, Colditz und Waldheim. Hermann Schmidt, Dresden 1843, S. 19 (Ablaß).
Commons: Sornzig-Ablaß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ablaß. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 4.
  • Sornzig-Ablaß im Sornzig-Ablaß im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Sornzig im Sornzig-Ablaß im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Ablaß im Sornzig-Ablaß im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Ablaß im Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Kloster Buch.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994 und 2011
  2. proplanta.de
  3. Item Meynerus burcgravius de Liznig habet a domino ... villam Oppeloz cum omnibus suis iuribus et pertinenciis in: Hans Beschorner, Woldemar Lippert: Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen 1349/50. Eintrag I/9. Leipzig/Berlin 1903, S. 4.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2660. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 160.
  5. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV
  6. http://www.stadt-tirschenreuth.de/rathaus-buergerservice/partnerschaften.html
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