Sooß

Sooß ist eine Marktgemeinde mit 1044 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Baden in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Sooß
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Sooß
Sooß (Österreich)
Sooß (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 5,49 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 16° 13′ O
Höhe: 251 m ü. A.
Einwohner: 1.044 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 190 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2504
Vorwahl: 02252
Gemeindekennziffer: 3 06 35
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 48
2504 Sooß
Website: www.sooss.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Helene Schwarz (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Sooß im Bezirk Baden
Lage der Gemeinde Sooß im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Sooß im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
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Im Vordergrund Sooß, in der Bildmitte der Gebäudekomplex der ehemaligen Martinek-Kaserne und im Hintergrund Baden bei Wien
Im Vordergrund Sooß, in der Bildmitte der Gebäudekomplex der ehemaligen Martinek-Kaserne und im Hintergrund Baden bei Wien
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Sooß liegt in der Thermenregion in Niederösterreich am Rand der Alpen gegen das Wiener Becken. Nördlich von Sooß liegt Baden bei Wien, südlich Bad Vöslau. Das Gebiet steigt vom Wiener Becken im Osten in einer Höhe von 250 Meter über dem Meer nach Westen auf über 700 Meter an. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst rund fünfeinhalb Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte der Fläche sind bewaldet, fast ein Viertel sind Weingärten, zehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gliederung

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden.

Nachbargemeinden

Alland Baden
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Bad Vöslau

Geschichte

Im Mesozoikum war das Gebiet von einem Meer überflutet. Die Überreste kleiner Lebewesen und die Ablagerungen aus dem umliegenden Festland schufen einen stark lehmigen Boden, der die Basis für den Weinbau ist.

Funde aus der Zeit zwischen 3000 und 2200 vor unserer Zeitrechnung belegen, dass die Gegend in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt wurde.

Bereits zur Zeit des Königreichs Noricum wurde hier im 2. vor-christlichen Jahrhundert Wein kultiviert. In der folgenden Zeit der römischen Provinz Noricum soll es bereits eine Ansiedlung gegeben haben. Grund für die Ansiedlung dürfte die Lage an drei Quellen gewesen sein. Aus der lateinischen Bezeichnung sassa as tres fontes (Siedlung bei den drei Brunnen) entstand der Name „Sooß“.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Sooß um 1200 im Traditionsbuch des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz.

Im Jahr 1319 wird auf einem von Abt Herbord von Klein-Mariazell geschenkten Grund die Annakirche gebaut.

Nach der Aufhebung des Stiftes Klein-Mariazell im Jahr 1785 fällt Sooß an die Herren von Rauhenstein und wird 1848 eine selbständige Gemeinde.

Im Jahrzehnt 1880 bis 1890 wurden sämtliche Weingärten in Sooß von der Reblaus befallen und vernichtet. Die Pflanzung von gegen die Reblaus resistenten Reben war die Grundlage für den modernen Weinbau.

Im Jahr 1956 wird Sooß zur Marktgemeinde erhoben.[2][3]

Einwohnerentwicklung

Die starke Zunahme der Bevölkerungszahl von 1991 bis 2001 beruht auf einer starken Zuwanderung.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Feuchtbiotop Haasteich
  • Katholische Pfarrkirche Sooß hl. Anna: Die spätgotische Chorturmkirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet und zur Barockzeit verändert. Sie befindet sich im Norden des Ortes auf freiem Feld, inmitten des ummauerten, im Norden, Osten und Westen von einem Graben umgebenen Friedhofs.
  • Martinekkaserne

Naturdenkmäler

  • Feuchtwiese Sooß
  • Feuchtbiotop Haasteich

Wirtschaft und Infrastruktur

Sooß ist bekannt für seinen Weinbau.

Wirtschaftssektoren

Von den 37 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 25 im Haupterwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 14 der 15 Erwerbstätigen im Baugewerbe. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Bereich Beherbergung und Gastronomie gefolgt von freiberuflichen Tätigkeiten (Stand 2011).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 37 67 50 71
Produktion 3 5 15 33
Dienstleistung 104 65 191 181

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 1999 und 2010

Berufspendler

Von den über 500 in Sooß lebenden Erwerbstätigen arbeiten dreißig Prozent in der Gemeinde, siebzig Prozent pendeln aus.[8]

Verkehr

  • Eisenbahn: Durch den Osten der Gemeinde verläuft die Südbahn. Der näheste Bahnhof ist etwa zweieinhalb Kilometer entfernt in Bad Vöslau.[9]
  • Straße: Die Bad Vöslauer Straße verbindet Sooß mit Bad Vöslau im Süden und Baden im Norden. Die Südautobahn ist in etwa drei Kilometer Entfernung über die Auffahrt Bad Vöslau erreichbar.

Öffentliche Einrichtungen

In Sooß befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik

Gemeinderat

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:[12]

  • ÖVP: 12 Mandate
  • SPÖ: 2 Mandate
  • Bürgerliste proSOOSS: 5 Mandate

Bürgermeisterin

Bürgermeisterin der Marktgemeinde ist Helene Schwarz,[13] Vizebürgermeister ist Christian Stuefer,[14] Amtsleiterin ist Eveline Spreitzer.[15]

Gemeindewappen

Im Jahr 1957 erhält Sooß sein Gemeindewappen.

Blasonierung: Dreigeteilter Schild mit Weintraube, Flachsbrechel und Ortskirche.[3]

Gebäude der I. Wiener Hochquellwasserleitung in Sooß.

Persönlichkeiten

  • Alois Mentasti (1887–1958), Weinhauer, Abgeordneter zum Landtag, Abgeordneter zum Nationalrat und Unterstaatssekretär für Land- und Forstwirtschaft
  • Anton Schlager (1921–1997), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat

Sonstiges

Durch Sooß verläuft die I. Wiener Hochquellenwasserleitung.

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Schöngraben bis St. Valentin. Schmidl, Wien 1833, S. 120 (SoßInternet Archive).
  • Otto Fleischmann: 750 Jahre Sooß. Festschrift zur Markterhebung 1957. Eigenverlag, Sooß 1957.
  • Rudolf Maurer: "Die von Sass". Badener Beiträge zur Geschichte von Sooß. Rollettmuseum, Baden 2007, ISBN 978-3-901951-65-7.
Commons: Sooß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  2. Geschichte von Sooß. Gemeinde Sooß, abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Karl Maurovitsch: Chronik der Marktgemeinde Sooß, um 1200–2006. (PDF) Marktgemeinde Sooß, S. 72–73, 78, abgerufen am 26. Januar 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
  9. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 31. August 2021 (deutsch).
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  11. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sooß. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 28. Februar 2020.
  13. Sooß, Bürgermeisterin. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  14. Christian Stuefer. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. Sooß, Amtsleitung. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
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