Slowup
Der Slowup (Eigenschreibweise „slowUp“, englisch slow: langsam > slowUp = Kunstwort und Abkürzung für „slow down“ und „pleasure up“) ist ein autofreier Breitensport-Anlass, der mehrmals im Jahr in verschiedenen Regionen der Schweiz, in Liechtenstein und im schweizerisch-deutschen sowie schweizerisch-französischen Grenzgebiet durchgeführt wird. Zu diesem Zweck wird an einem Sonntag im Jahr eine Strecke von 25 bis 70 Kilometern, oft ein Rundkurs, für den Motorfahrzeugverkehr gesperrt (autofrei) und dem nichtmotorisierten Individualverkehr (vorwiegend Fussgängern, Velofahrern und Inlineskatern) vorbehalten.
Idee und Geschichte
Der erste Slowup fand im Jahre 2000 im Vorfeld der Expo.02 rund um den Murtensee statt. Seither kamen weitere Slowup dazu, so in Genf, rund um den Lac de Joux, im Walliser Rhonetal, um den Greyerzersee, im Jura (Delémont), im Emmental, rund um den Sempachersee, im Seetal, im Dreiländereck Basel, am Hochrhein (Stein-Säckingen), von Schaffhausen in den Hegau, am Bodensee (Romanshorn, Arbon, Amriswil), am rechten Zürichseeufer, im St. Galler Rheintal/Liechtenstein, rund um Schwyz, im Tessin (Locarno-Bellinzona), in Solothurn (Solothurn-Buechibärg), rund um Brugg und am Albulapass.
Eine Sonderrolle nimmt dabei der Mountain Albula ein, da die Strecke über den über 2312 m ü. M. hohen Albulapass führt. Merkmal vieler Slowup ist zudem der internationale Charakter. So führen diverse Slowup durch mehrere Staaten: der Liechtensteiner Slowup durch die Schweiz und Liechtenstein, der Slowup Schaffhausen und Hochrhein je durch die Schweiz und Deutschland. Der Slowup Basel-Dreiland führt durch die Schweiz, Deutschland und Frankreich mit insgesamt sechs Grenzquerungen. Mit 70 Kilometern Länge ist er der längste Slowup.
Jeder Slowup findet an einem anderen Sonntag zwischen April und September statt. Die Teilnehmerzahlen variieren je nach Slowup und Wetter von 2'000 bis über 50'000. Im Jahre 2013 nahmen an den 18 SlowUps total über 400'000 Personen teil. Die Strecken führen oft über landschaftlich attraktive Routen an Gewässern und sind meist sehr flach. Befahren werden sowohl Radwege und Nebenstrassen wie auch Hauptstrassen, wobei dieses Verhältnis je nach Austragungsort unterschiedlich ist. Die Teilnahme ist gratis, die Strecken können während der Sperrzeiten (meistens 10–17 Uhr) frei (ohne Massenstart o. ä.), jedoch ggf. unter Beachtung einer bestimmten Fahrtrichtung (Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn) vom nichtmotorisierten Individualverkehr befahren werden.
Sponsoring/Festbetrieb
In den durchquerten Ortschaften organisieren Vereine wie Musikgesellschaften, Jublas, Turnvereine oft eine Festwirtschaft oder eine Attraktion.
Die Sponsoren sind in regelmässigen Abständen auf der gesamten Strecke verteilt. An diesen werden oft Merchandising-Artikel wie Riegel, Getränke oder Ballons verteilt. Zudem kann man an vielen Ständen an einem Spiel und/oder einem Wettbewerb teilnehmen. Häufig sind diese Flächen mit Sitz- oder Ausruhemöglichkeiten ausgestattet.
Strecken
Einzelnachweise
- Slow-Up: Erfolgreiche Renaissance der Dampflok-Romantik, in Wochen-Zeitung, 18. September 2014
- Fahrplan Dampfzug (PDF)