Skoroszyce
Skoroszyce (deutsch Friedewalde) ist eine Ortschaft im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Opole in Polen. Es ist der Gemeindesitz der Landgemeinde Skoroszyce.
Skoroszyce Friedewalde | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Nysa | ||
Gmina: | Skoroszyce | ||
Fläche: | 18,07 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 36′ N, 17° 23′ O | ||
Höhe: | 170–190 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 1425 (31. Dez. 2018[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-320 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ONY | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW 401 Nysa–Brzeg | ||
Eisenbahn: | Nysa–Brzeg | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Straßendorf Skoroszyce liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa 14 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Nysa und etwa 47 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.
Skoroszyce liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Durch den Ort fließt der Młynówka (Mühlgraben), ein linker Zufluss der Glatzer Neiße. Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße 401. Die Bahnhaltestelle Skoroszyce liegt an der Bahnstrecke Nysa–Brzeg.
Geschichte
Das Dorf Friedewald wurde um 1237 nach deutschem Recht durch den Neißer Schultheiß Peter ausgesetzt.[2] In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als Vridewalde erwähnt.[3] 1369 erfolgte eine Erwähnung als Fredewald.[4] 1545 wurde im Ort eine Kirche erbaut.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Friedewalde mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Friedewalde ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, ein Schloss, ein Vorwerk, eine Brennerei, eine Brennerei, eine Mühle, eine Scholtisei sowie 164 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Friedewalde 826 Menschen, davon sieben katholisch.[4] 1855 lebten 1026 Menschen in Friedewalde. 1865 bestanden im Ort eine 68 Bauer-, 28 Gärtner- und 19 Häuslerstellen. Die zweiklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 220 Schülern besucht.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Friedewald gegründet, welcher aus den Landgemeinden Friedewalde und Groß Briesen und dem Gutsbezirk Friedewalde bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Major a. D. Szmula.[6] 1885 zählte Friedewalde 947 Einwohner.[7]
1933 lebten in Friedewalde 1026 sowie 1939 1012 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[8]
Friedewalde wurde am 5. Februar 1945 von sowjetischen Soldaten eingenommen. Zuvor fanden rund um Friedewald und Umgebung heftige Kämpfe statt. Hierbei wurden zahlreiche Gebäude, darunter die katholische Pfarrkirche sowie das Schloss zerstört.[9] Daraufhin fiel Friedewalde 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es zunächst in Kubinów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1947 wurde der Ort in Skoroszyce umbenannt. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 1452 Menschen im Ort.[10]
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Kirche St. Hedwig (poln. Kościół św. Jadwigi) wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. 1738 entstand ein barocker Bau, welcher 1746 mit einem barocken Glockenturm ergänzt wurde. Im Frühjahr 1945 wurde die Kirche zerstört, brannte nieder und der Kirchturm stürzte ein. Bis 1949 wurde das Gotteshaus dann unter polnischer Verwaltung in vereinfachter Form wieder aufgebaut.[11] Seit 1965 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[12]
- Sühnekreuz
- Hölzernes Wegekreuz
- Nepomukstatue
Vereine
- Fußballverein LKS PLON Skoroszyce
- Freiwillige Feuerwehr GOPS Skoroszyce
Persönlichkeiten
- Joseph Wilde (1778–1831), Komponist, Dirigent und Geiger
Weblinks
Einzelnachweise
- Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
- Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 43.
- Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 137.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1197 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Territorial Amtsbezirk Friedewald
- Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 10. Februar 2020.
- Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
- Georg Gunter: Letzter Lorbeer. Geschichte der Kämpfe in Oberschlesien von Januar bis Mai 1945. Laumann Verlagsgesellschaft; 7. Auflage, Dülmen 2006, ISBN 3-89960-284-6. S. 263
- GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2020
- Fotopolska.eu - Geschichte der Kirche in Skoroszyce
- Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)